Verschollen - Cast Away

Drama, USA 2000, 144 Minuten, ab 12
Originaltitel: Cast Away; Deutschlandstart: 11.01.2001 (UIP); Regie: Robert Zemeckis; Produktion: Steve Starkey, Tom Hanks, Robert Zemeckis, Jack Rapke; Drehbuch: William Broyles; Musik: Alan Silvestri; Kamera: Don Burgess; Effekte: Ken Ralston; Ausstattung: Rick Carter; Schnitt: Arthur Schmidt; Kostüme: Joanna Johnston

mit Tom Hanks (Chuck Noland), Helen Hunt (Kelly Frears), Nick Searcy (Stan), Chris Noth (Jerry Lovett), Lary White (Bettina Peterson), Garret Davis (Pilot Blaine), Vin Martin (Pilot Al), Christopher Kriesa (Pilot Kevin), Viveka Davis (Pilot Gwen), Leonid Citer (Fyodor)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (UIP de)


Plot: Cast Away ist einer der Filme, wo der Trailer mal neugierig macht, er erzählt soviel, dass man sich ungefähr vorstellen, was passieren wird, aber nicht wie. Und das 'wie' ist ja doch das Interessante, weil die Stories in den Kinos selten neu sind, sondern nur gut verpackt sind. Und schließlich ist es die Verpackung, die nicht nur bei Kinofilmen reizt...
Cast Away erzählt die Geschichte von Chuck Noland (Tom Hanks), der ein gestresster FedEx-Leiter ist. Es gibt eigentlich nur einen, der über ihm steht und das ist nicht etwa Gott, sondern die Uhr. Für ihn geht Pünktlichkeit über alles, die Uhr zeigt an, bis wann LKWs zu verladen sind, und die Zeit die ein Paket von USA nach Russland braucht ist ausschlaggebend für die Qualität seiner Arbeit, die natürlich immer verbesserungswürdig ist.
Nachdem aus Zeitgründen schon Weihnachten mit seiner Verlobten im Auto stattfinden muss, weil er sich wieder ins Ausland begeben muss, gerät sein Flieger unterwegs in Turbulenzen und das Flugzeug stürzt ab. Mit Hilfe eines Gummibootes rettet er sich und wacht auf einer Insel auf, wie sie auch im TUI Katalog hätte abgebildet werden können, leider läßt der Zimmerservice zu Wünschen übrig, es gibt nämlich keinen. Er scheint ganz alleine auf der Insel zu sein...

Kritik: Während die letzten James Bond Filme mit BMW kooperierten, versucht man solche geschickten Joint-Ventures scheinbar auch in anderen Verkaufs-Bereichen zu etablieren. Bei den internationalen Paketdiensten hat wohl FedEx mehr als UPS gezahlt und so sieht man dieses Logo wirklich überall. Auf den Paketen, den LKWs, den Flugzeugen, Kaffeetassen, usw... Sogar der Gründer von FedEx kommt mal kurz zu Wort. Das sei als Kritikpunkt erstmal angebracht.

Der Film selbst ist ein klassischer Dreiteiler. Der erste Teil spielt natürlich in seiner heilen Welt, er ist erfolgreich, hat eine gerade promovierende Verlobte, sein Job macht nicht nur ihm Spaß, er schafft es sogar Russen nach der Uhr arbeiten zu lassen, was wohl die späte (filmische) Rache der Amerikaner am Kommunismus darstellen soll. Bis auf seine eigenen terminlichen Probleme scheint alles in bester Ordnung zu sein.
Cast Away führt den Zuschauer erst behutsam ein und beginnt den zweite Akt "Die Insel" mit einem sehr gut inszenierten Flugzeugabsturz. An Cast Away gibt es wenig zu bemängeln, weil er wirklich mit Liebe zum Detail gemacht worden ist. Der Aufbau des Films, Chucks Zeit auf der Insel und dann schließlich seine Rückkehr, sind wirklich gut in Szene gesetzt worden. Es gibt genügend Dinge, die diese drei Teile miteinander verbinden (gerade Anfang und Ende).
Andererseits sind sie für sich jedoch auch so eigenständig, dass man jeden Teil für sich mögen kann. Im ersten Teil ist es der spannende Aufbau und die langsame Entwicklung bis zum Flugzeugabsturz. Ebenso gibt es hier einige interessante Kamerafahrten (z.B.: die Paketanlieferungen). In Teil 2 sind es natürlich die Dialoge die er mit sich und Mr. Wilson hat (ein mit Blut bemalter Volleyball) und in Teil 3 ist es dann das überraschende Ende und die darin enthaltende Botschaft. Trotz der Länge von 144 Minuten kommt selten Langeweile auf.
Alles in allem schadet die überproportionierte Screentime von Tom Hanks dem Film in keinster Weise. <SPOILER>Wer erwartet, dass am Ende das große kitschige Finale kommt, der wird leider enttäuscht. Die Zeit ist zwar in seiner Erinnerung stehen geblieben, aber nicht in seiner Heimatstadt. </SPOILER>

Fazit: Wirklich gutes Kino nicht nur für Insulaner. 8 von 10 (ausgelieferten) FedEx-Paketen

Erik Wasser
17.01.2001

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Sehr gut9%
Absolut hervorragend9%
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2019 Stimmen
Schnitt: 5.2
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Jonathan (30.10.02): Der Film ist der absolut beste Film den ich je gesehen habe. Die Komposition Bild+Musik ist so genial. Durch sparsames Einsetzen der Musik wirkt sie viel besser. Ohne ein realistisches Ende würde der Film leicht ins e-mail für dich gebiet rutschen, obwohl ich den Film auch gut finde.
Kai (25.11.01): Hab mir gerade "CAST AWAY" angesehen und bin wirklich überwältigt.Simple Grundstory und abgründige Gefühlstiefen, perfekt umgesetzt von Tom Hanks.Er ist wohl einer der besten Schauspieler unseres Jahrhunderts.Der Film hat nicht eine Minute gelangweilt und ich hatte das eine oder andere mal einen richtigen Kloß im Hals.Besonders schöne Szenen sind als Chuck Wilson verliert oder er später seine Frau wiedertrifft.Das alles ist großes Kino. Vielen Dank Tom Hanks.........
MrTurtle (17.08.01): Bin sehr angetan, der gute Tommi hat seit "Forrest Gump" und "The green Mile" nischt verlernt! Am Anfang Komik, dann Spannung, und am Schluß etwas Dramatik......ein exzellentes Rezept für einen schönen Video-Abend! 7 Leuchtsignalraketen auf meiner Skala!
WildEast: Ein wirklich schoener Film. Klar, Forrest Gump war besser, war sogar grosses Kino, wuerde ich sagen, aber dennoch vereint der Film Komik, Dramatik, Melancholik und laesst sich als nahezu realistisch vorstellen. Das Ende ist nicht so schlecht. Es ist einfach realistischer so wie es ist, und irgendwie doch eins mit Option auf Happy End. 8 von 10 frischen Kokosnuessen.
Bela: Schöner Film, mit erfreulich "realistischem" (sprich: nicht allzu kitschigem Ende). Schade fand ich nur den plötzlichen Zeitsprung von 4 Jahren, während unser Held Tom Hanks auf der Insel ausharrt. Gerade dieser Teil wäre interessant gewesen, zu sehen, wie er sich nach und nach an die Situation gewöhnt (oder auch nicht) und sich allmählich "einrichtet". Davon ab, wie gesagt, ein feiner Film. 7 von 10 rabiaten Zahnbehandlungen.
Maik: Ist kein schlechter Film, Forest Gump war aber besser.
Sunita: Excellente! Monsieur (Tom Hanks) you're really spoiling us!
Torsten Pinkert: Das Ende hat mich auch enttäuscht, irgendwie machte es den Eindruck, als wenn da etliche Probevorführungs-Iterationen nötig waren um da zu einem Ergebnis zu kommen. Dabei die Möglichkeiten wurden dann vermischt und hinten drangehängt (mein Eindruck :-(
Kessytam: Der Film ist echt gut, nur das Ende ist total entäuschend! Dann hätte er auch gleich wieder zurück gehen können auf die Insel.
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