Originaltitel: K-19 - The Widowmaker; Deutschlandstart: 05.09.2002 (Constantin Film); Regie: Kathryn Bigelow; Produktion: Kathryn Bigelow, Joni Sighvatsson, Christine Whitaker, Edward S. Feldman; Drehbuch: Christopher Kyle; Musik: Klaus Badelt; Kamera: Jeff Cronenweth; Ausstattung: Karl Juliusson, Michael Novotny; Schnitt: Walter Murch; Kostüme: Marit Allen mit Harrison Ford (Alexei Vostrikov), Liam Neeson (Mikhail Polenin), Peter Sarsgaard (Vadim Radtchenko), Christian Camargo (Radtchenko), Joss Ackland (Marshall Zelentsov), John Shrapnel (Admiral Bratyeev), Donald Sumpter (Dr. Savran), Tim Woodward (Partonov), Steve Nicolson (Demichev), Ravil Isyanov (Suslov) |
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Plot:
Im Jahr 1961 läuft das erste sowjetische Atom-U-Boot K:19 aus zu
seiner Jungfernfahrt im Nordatlantik. Jedoch weist das U-Boot noch vor
Stapellauf reihenweise Mängel auf und es kommt zu mehreren Unglücksfällen,
weswegen es den Unheil verheissenden Spitznamen "Witwenmacher"
erhält. Der befehlshabende Kapitän (Liam Neeson) teilt seinen
Vorgesetzten seine Einwände gegen einen baldigen Einsatz mit und
will das U-Boot zuerst voll funktionbereit und seetauglich machen. Die
kommunistische Partei will jedoch von solchen Dingen nichts wissen,
da das Boot termingerecht der Welt und vor allem der sowjetischen Bevölkerung
die angebliche Stärke, Größe und Bereitschaft der Partei
und Streitkraft demonstrieren soll. Und da der Glanz dieses Prestigeobjekts
und somit der der Partei nicht angekratzt werden darf, wird ein neuer
Kapitän (Harrison Ford) eingesetzt, der den Willen der Partei vertritt
und das Boot um jeden Preis termingerecht zu Wasser bringen soll. Kritik: Kathrin Bigelow hätte sich nochmal gründlich spannende U-Boot-Filme anschauen und die Geschichte anders erzählen, oder einen geschichtsunabhängigen Film drehen sollen. Denn was sie hier fabriziert hat, ist leider in jeder Hinsicht lasch: Schon von Anfang an wird klar: Das U-Boot ist nicht wirklich einsatztauglich und wenn man es einsetzt, wird es irgendwie zur Katastrophe kommen. Somit geht schon am Anfang ein beträchtlicher Teil der Spannung verloren. Zudem gibt es keine wirkliche Mission, sondern es soll nur mehr oder weniger ein Testlauf durchgeführt werden. |
Dabei geht
wegen vorheriger Ignoranz der Zustände natürlich was kaputt.
Das Boot wird zur Falle, es stellt sich heraus, dass die gesamte Ausrüstung
an Bord, die man zur Reparatur bräuchte, zu veraltet oder überhaupt
nicht vorhanden ist. Dann kommen die Kommandanten plötzlich auf
den Gedanken, dass eine nukleare Explosion möglicherweise einen
neuen Weltkrieg auskösen könnte. Als ob man darauf nicht vorher
hätte kommen können. Alles, was jetzt noch passiert, ist die
Reparatur des Reaktors, bei der ein paar unbedeutende Nebendarsteller
draufgehen, die Katastrophe abgewendet und das das U-Boot irgendwie
wieder in seinen Hafen zurückkehrt, wo alle Beteiligten zum jahrelangen
Stillschweigen verpflichtet werden, damit das Image der Sowjetunion
nicht etwa leidet. Fazit: Ein Versuch, Apollo 13 mit Crimson Tide zu kombinieren. Leider weder das eine noch das andere. 3 von 10 Regenmänteln zum Schutz vor Radioaktivität |
Nikolas
Mimkes 23.01.2003 |
Leser-Kommentare: |
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muu (29.06.08): Hallo Filmkritiker. Anstatt sich zu freuen, dass hier mal wenigstens versucht wird Tatsachen darzustellen, wird der Film auf billige Art und Weise verrissen. Sicher ist er nicht die Offenbarung, jedoch entbehrt die Kritik jeglicher glaubwürdigkeit. Film langweilig, "nur eine Testfahrt", blabla, Drehbuch überdenken. Hey, vllt sollten mal mehrere Dieser Filme erscheinen, damit 90% unserer Bevölkerung mal kapieren, dass auch in Testläufen und nicht Weltbedrohenden Situationen grausame Entscheidungen getroffen werden müssen/können. Eben dies versucht der Film zu thematisieren, versagt aber eben etwas ... dennoch besser als viele der ansonsten hochgelobten Gülle, welche nicht mal den Ansatz dieser Intension streift. Dafür aber Spannung und tolles Drehbuch. Hurra auch. Großes Kino. *würg* |
Dimitri (13.10.03): Ich komme aus der Sowjetunion und kann nur bestätigen, dass der film sehr glaubwürdig rüber kommt. Es ist leider die bittere Wahrheit, dass auf sowjetischen Atomanlagen solche Mißstände herrschten, sonst wäre die Tragödie von Tschernobyl auch nicht passiert. |
Chris (08.07.03): Amis wollen russische Vergangenheit verfilmen. Heraus kommt ein Hollywoodstreifen, der alle Klischees bedient. Wobei mir der Kragen platzte: Der U-Bootkomandant (h.ford) fragt den Maschinisten, was denn passiert, wenn der Reaktor durchschmilzt???!!! Ein Kommandant von einem Atom-U-boot!!! ...fällt aus allen Wolken, als ihn der Maschinist vor einer nuklearen Explosion warnt!!! Mensch diese Amis! Was den Film vor dem totalen Einbruch rettet sind die menschlichen Schicksale und die wunderschönen Bilder Russlands. |