Originaltitel: About Schmidt; Deutschlandstart: 27.02.2003 (Warner Bros.); Regie: Alexander Payne; Produktion: Harry Gittes, Michael Besman; Drehbuch: Alexander Payne, Jim Taylor nach dem Roman von Louis Begley; Musik: Rolfe Kent; Kamera: James Glennon; Ausstattung: Jane Ann Stewart; Schnitt: Kevin Tent; Kostüme: Wendy Chuck mit Jack Nicholson (Warren Schmidt), Kathy Bates (Roberta Hertzel), Hope Davis (Jeannie Schmidt), Dermot Mulroney (Randall Hertzel), June Squibb (Helen Schmidt), Howard Hesseman (Larry Hertzel), Harry Groener (John Rusk), Connie Ray (Vicki Rusk), Len Cariou (Ray Nichols), Mark Venhuizen (Duncan Hertzel), Cheryl Hamada (Saundra), Phil Reeves (Minister in Denver) |
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Was ist? - Du machst einen Fehler. Bitte heirate diesen Mann nicht, Jeannie. Tu es nicht. - Äh, was soll denn das schon wieder? - Neulich Nacht hatte ich einen Traum. Und der war ziemlich real. Deine Mutter war da, du warst da und Tante Estell. Und da war so ein... es war nicht wirklich ein Raumschiff... es war mehr so ein Objekt. Jedenfalls irgend so ein Ding. Und dann stiegen da so merkwürdige Kreaturen aus und wollten dich mir wegnehmen. Und soll ich dir was sagen: Die sahen alle aus wie Randall. - Waren will nicht, dass Jeannie Randall heiratet Plot:
Warren Schmidt (Jack Nicholson) sitzt gezeichnet von trübsinniger
Resignation in seinem schon halb geräumten, trostlosem Versicherungsbüro
und fixiert die unaufhaltsam Richtung Ruhestand vorantickende Bürouhr.
Warren ist ein Niemand, oder ein Jedermann, wie man will. |
Kritik:
Von Louis Begleys Roman About Schmidt ist, wie die Leser der
Literaturvorlage feststellen werden, nicht viel übrig geblieben.
Zwar ist der freie Umgang mit einer Vorlage oft etwas erfrischendes,
aber in diesem Fall verliert die Hauptfigur Schmidt in Paynes Film an
spannender Ambivalenz (der "Schmidt" des Romans war kein reiner
Sympathieträger, sondern unter anderem auch latenter Antisemit),
ebenso wie alle wesentlichen Figuren eindimensional bleiben und dadurch
etwas platt wirken - von der sich früh verabschiedenden Ehefrau
über die sich abkapselnde Tochter hin zum schrägen zukünftigen
Schwiegersohn... Es gibt nicht so vieles über diese Charaktere
zu sagen. Fazit: Das ist dann in seiner Bitterkeit eine echte Sozialsatire der amerikanischen Mittelschicht "von unten". In diesem Sinne gebe ich 7 von 10 Trash-Hochzeitsfeiern |
Dominik
Rose 09.03.2003 |
Leser-Kommentare: |
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Marcel (09.04.03): Ich hatte wohl eine völlig falsche Erwartung vom Film. Wenn ich das Filmplakat anschaue, erwarte ich den typischen Nicolson. Aber er kommt nicht! Ich fand den Film ziemlich langweilig. Ich habe über zwei Stunden auf etwas gewartet, was nicht kam! Schade!!! Nicolson gehört nicht in diese Rolle. Das Thema ist hervorragend aber es hätte nicht von Nicolson gespielt werden dürfen. Da wird sein Name für kommerzielle Zwecke missbraucht. Mein Fazit --> Schrott! |
Sascha (11.03.03): Also ein hervorragender Film mit einem einfach nur göttlichen Jack Nicholson ( der mein Oscarfavorit ist ) Ich gebe < 10 von 10 Hummelfiguren > |
Sebastian (10.03.03): Also ich finde About Schmidt absolut klasse! Ich kenne das Buch zwar nicht, aber der Film, so wie er ist, ist absolut sehenswert! Jack Nicholson spielt wie immer alle an die Wand, aber auch die anderen Charaktere sind gut gecastet und spielen auch gut. Natürlich sind alle Charaktere außer Schmidt nicht so ausführlich dargestellt und wirken vielleicht auch etwas eindimensional, aber in diesem Film geht es nun mal im Grunde, wie der Titel auch schon sagt, nur "um Schmidt". Es geht um einen Mann, der nachdem er in den Ruhestand getreten ist und zusätzlich auch noch seine Frau verloren hat, auf der Suche nach sich selbst ist. Er hat allen Halt im Leben verloren und muss nun erstmal damit zurechtkommen alt und einsam zu sein. Er glaubt, dass er nichts im Leben erreicht hat und verzweifelt daran. Und da der geniale Jack Nickolson diese Figur spielt, trägt er so auch den ganzen Film und alle anderen sind nur unterstützend. About Schmidtist ein Film über das Leben im Alter und über die Angst nichts im Leben erreicht zu haben, was für einem anderen von Bedeutung ist. Das ist im Film so gut umgesetzt, dass man häufig zwischen Lachen und Weinen hin- und hergerissen ist, da, wie Dominik schon schrieb, komödiantische und sentimentale bis depressive Sequenzen stetig wechseln. Allein schon wegen des Themas ist der Film natürlich nichts für jeden Kinogänger. Von mir bekommt About Schmidt aber satte 9 von 10 Briefen an Ndugu |