Identität
Thriller/Horror, USA 2003, 90 Minuten, ab 16
Originaltitel: Identity; Deutschlandstart: 18.09.2003 (Columbia Tristar); Regie: James Mangold; Produktion: Cathy Konrad; Drehbuch: Michael Cooney; Musik: Alan Silvestri; Kamera: Phedon Papamichael; Ausstattung: Mark Friedberg; Schnitt: David Brenner; Kostüme: Arianne Phillips

mit John Cusack (Ed), Ray Liotta (Rhodes), Amanda Peet (Paris), John Hawkes (Larry), Alfred Molina (Doktor Malick), Clea DuVall (Ginny), John C. McGinley (George York), William Lee Scott (Lou), Jake Busey (Robert Maine)

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Ed und Cop Rhodes versuchen der mysteriösen Mordserie auf den Grund zu gehen. Ed (John Cusack) macht eine grausame Entdeckung. Paris (Amanda Peet) ist sich nicht sicher, ob sie Ed (John Cusack) vertrauen kann. Motel-Manager Larry (John Hawkes) fürchtet um sein Leben.

Da gab's doch mal einen Film, wo zehn Fremde auf einer Insel landen und nach und nach sterben. Dann stellt sich raus: Sie haben Gemeinsamkeiten, irgendwas gleiches. - Und sie verdächtigen den Falschen, und der rächt sich. - Halt's Maul! - Ich wollte nur sagen: Vielleicht haben wir ja auch alle 'ne Gemeinsamkeit. - Die Gestrandeten rätseln über den Grund ihres Hierseins.

Plot: Ein großes Unwetter inmitten der Wüste Nevadas treibt zehn Menschen in ein einsam gelegenes Motel. Überflutete Straßen und der total Ausfall des Stromnetzes verhindern die Fortsetzungen der jeweiligen Reisen.
Der ehemalige Cop Ed (John Cusack) arbeitet mittlerweile als Chauffeur und will mit seiner jetzigen Arbeitgeberin der alternden Filmdiva Caroline (Rebecca De Mornay) nach Kalifornien. Auf dem Weg durch den strömenden Regen überfährt Ed versehentlich Alice, die mit Mann und Kind unterwegs einer Reifenpanne erlegen ist. Auf seiner Suche nach Hilfe trifft Ed auf das Callgirl Paris (Amanda Peet) und nimmt diese mit; als die Limousine auf den hoffnungslos überfluteten Straßen steckenbleibt werden sie von einem frisch verheirateten Pärchen aufgegriffen. Gemeinsam checken die Zufallsbekanntschaften in Larry's (John Hawkes) Motel ein. Während Ed verzweifelt versucht das Leben von Alice zu retten, kommen zwei weitere Gäste an. Der Cop Rhodes (Ray Liotta) und sein zu überführender Gefangener (Jake Busey). In dieser Nacht geschehen seltsame Dinge und Menschen sterben auf grausame Weise. Es liegt an Ed herauszufinden, was Wahrheit ist und was Lüge...

Kritik: James Mangold (Cop Land, Durchgeknallt) beschert uns mit Identität einen erstklassigen Horror-Tripp in die Abgründe der menschlichen Psyche.
Der Film spielt mit dem Zuschauer Katz und Maus, setzt subtile Thriller-Elemente ein, nur um dann zum oftmals überraschenden Schockeffektüberzuleiten. Aber trotz dieser allzu offensichtlichen Effekte spielt sich Identität ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Selten war ein Filmtitel so treffend wie im vorliegenden Fall.
Das wohl Allerbeste am Film ist das Miteinbeziehen des Zuschauers, der sozusagen zum Mitdenken genötigt wird. Man muss miträtseln, man verdächtigt jeden, schließt selbst übernatürliche Phänomene nicht aus.

Obschon der örtlichen Begrenzung (Motel und unmittelbare Umgebung) mangelt es dem Film nicht an Spannung. Das Unwetter und der unablässige Regen lassen eine düstere Stimmung aufkommen. Es ist Nacht, der Strom fällt aus, ein Killer treibt sein Unwesen. Das alles sind keine neuen oder gar revolutionären Stilelemente, aber Mangold weiß sie gekonnt in Szene zu setzen und so den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Die Charaktere werden nur oberflächlich dargestellt, wir erhalten nur kurze Skizzen ihres Daseins, der Rest bleibt im Schatten verborgen und genau das ist es, was Identität so mysteriös, so interessant erscheinen lässt. Wir wissen im Grunde gar nichts über Ed oder Rhodes. Es werden hier und dort ein paar Fetzen aus deren Vergangenheit an Licht gebracht. Gerade soviel, dass man glaubt das Puzzle vervollständigen zu können, aber weit gefehlt!
Obwohl wir nichts oder nur sehr wenig über das Leben und die jeweiligen Umstände der Hauptpersonen erfahren, so werden die Sympathien dennoch automatisch verteilt: Man fühlt unweigerlich mit Ed, der durch eine einzige Unvorsichtigkeit eine Frau überfährt, verzweifelt um ihr Leben bemüht ist, ohne jedoch jemals Objektivität oder Kontrolle einbüßen zu müssen. Paris mögen wir schon deshalb, weil der schleimige, ekelige Larry sie als Nutte beschimpft, der Mann von Alice ist einfach ein armer Depp und sein Sohn nur bemitleidenswert. Wir leiden mit Ginny, die von ihrem frisch Angetrauten weder Zärtlichkeit noch Liebe erwarten kann und brüten über das gar zu selbstsichere Auftreten von Rhodes.
Nach und nach beginnen sich jedoch die Eindrücke zu verschieben. Plötzlich ist jeder Opfer, jeder Täter, aus Gut wird Böse, aus Schwarz wird Weiß wird Grau. Der Sympathieträger John Cusack spielt hier gegen und mit dem stets etwas zwielichtig wirkenden Ray Liotta, und gerade diese Besetzung ist einer der klügsten Schachzüge von Regisseur Mangold. Und zum Schluss, ganz zum Schluss bleibt dem Zuschauer die allzu offensichtliche Erkenntnis im Halse stecken - denn nichts ist endlich...

Fazit: Spannungsgeladener Horror-Thriller zum Miträtseln, mit hervorragenden Darstellern vor unheimlicher Kulisse inszeniert. 9 von 10 roten Motel-Zimmerschlüsseln

Sandra Plich
23.09.2003

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448 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Thomas (06.12.04): An all "Identity-Fans", benötige unbedingt das Erscheinungsdatum des Films auf DVD. Wäre überglücklich, wenn mir jemand hierbei helfen kann. Danke und lieben Gruß, Thomas
SvC (25.10.03): Wurden die Presse und die Kritiker zu "Identität" alle mit Schmiergeldern bedacht und bestochen ? Nicht falsch verstehen, ich finde Identität nicht unbedingt schlecht. Jedoch tut sich der Film meiner Meinung nach zu wenig heraus aus der Masse der Schlachtefilmchen. Finde es eigenartig, dass gerade einige Elemente hier sehr hochgelobt worden sind und eine angeblich perfekte Atmosphäre erzeugen und so einer guten Wertung führen, die in vielen anderen Filmen einfach als lächerlich und überflüssig und einfach nur schlecht bewertet wurden. Find es schon sehr eigenartig, da Filme ganz ähnlicher Machart und auf selbem Level wie "Identität" von den Kritiker in der Luft zerissen werden und aber "Identität" hochgelobt wird. Finde, dieses Lob hat der Film nicht verdient. Vor allem die ausführliche Kritik ganz oben klingt stark überzogen und dramatisiert, wie aus einer Werbekampagne. Ich finde, sie ist nicht distanziert und objektiv genug.
HarryAngel (27.09.03): Identität (keine SPOILER!!!!!) ------------------------------------ Ich war lang nicht mehr so inspiriert von so einem Thriller,v.a. am Schluss hab ich gedacht,dass es ein 08/15 (wie in Slasher-filmen o.ä.) Schluss wird,aber falsch gedacht. Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen.Auch der Spoiler von Merowinger hat mir den Film kein bisschen verdorben,da ich den Zusammenhang nicht wusste. Einfach geschickt und perfekt inszeniert und aus meiner Sicht reisst der Schluss den ganzen Film nochmal ne Etage höher.Darsteller waren absolut glaubwürdig und gut gespielt. Der Film war zwar sehr kurz,jedoch konnte er den Spannungsbogen bis zum Schluss auf höchster Etage halten Fazit:Spannender und mysteriöser Psychothriller der Extraklasse.Schlichtweg genial.Dafür kanns aus meiner Sicht nur die Höchstnote geben 10/10
HarryAngel (26.09.03): Ich weiss,dass hier nichts verraten wird.Ich wollte bloss die,die den noch sehen,nur hier zu lesen,weil irgendwo anderes (Forum oder ähnliches) kann der Film mit einem Satz kaputt gemacht werden. Ich schau ihn trotzdem heute an,obwohl ich schon erfahren hab,wers ist,aber ich bin trotzdem gespannt,da der Film mich sehr interessiert. Was ich noch sagen wollte: MACHT WEITER SO!SUPER SACHE HIER DIE SEITE
Sandra (25.09.03): Also irgendwie habe ich auch mit etwas ganz anderem gerechnet, nämlich auch mit einem Thriller, der mystisch angehaucht ist, aber im Gegenteil zu Sebastian fand ich gerade gut, dass ich das eben nicht bekommen habe. Und Gott sei dank, war es nicht übersinnlich, das hätte ich ganz doof gefunden. Ich fand den ganzen Film echt gut durchdacht und das man hinterher weiß, was man eben weiß hat den Film für mich kein bißchen unspannend gemacht. Die Auflösung macht auch die vorangegangene Handlung bei weitem nicht zu Nicht - im Gegenteil, dadurch wird es doch noch spannender und rätselhafter. Finde es immer wieder faszinierend wie ein und derselbe Filme so unterschiedlich auf Zuschauer wirken kann:-)
Sebastian (25.09.03): Um meine Bewertung zu Identität zu begründen, muss ich leider etwas vom Inhalt verraten! Deshalb kommt jetzt ein dickes
*SPOILER*
Identität fand ich zwar gut, aber bei weitem nicht so gut wie Sandra. Zum einen habe ich was anderes bekommen, als ich erwartet habe. Ich habe mich dieses Mal zu sehr vom Trailer beeinflußen lassen, was man ja bekanntlich nie machen sollte. Ich habe nach dem Trailer eher mit etwas gerechnet, was mehr in die übersinnliche Ecke geht. Also war ich da schon mal enttäuscht!
Zum anderen waren manche Handlungen und Ideen der Charaktere doch ziemlich gewollt, gestellt und unglaubwürdig. Das erklärt sich zwar mit der Auflösung, macht es filmisch gesehen aber nicht besser, weil man immer denkt: Das ist jetzt aber irgendwie doof oder schlecht gemacht. Ein Beispiel ist die Sache, wie sie plötzlich auf die Idee mit den Indianern kommen. Oder wie wahrscheinlich ist es heutzutage, dass von mehr als 10 Leuten nur einer ein Handy dabei hat?
Des weiteren wahr doch wohl bei so einem Film klar, dass am Ende der Killer die überlebende Identität sein wird, weil es immer so ist. Zuminderst war mir das klar, zwar nicht ganz so, wie gezeigt, aber generell! Das hätte man besser machen können. Und bei den meisten Filmen ist immer der am unschuldigsten wirkende oder der unwahrscheinlichste der Täter! Also habe ich schon früh auf den Jungen getippt, habe das aber wieder verworfen, weil so ein kleiner Junge schließlich nicht die Kraft für manche der Morde aufbringen konnte. Aber dafür gab es ja dann am Ende die Erklärung.
Außerdem fand ich nicht gut, dass die Auflösung die restliche, vorrangegangene Handlung quasi zu Nichte macht.
*SPOILER ENDE*
So würde ich eigentlich Nikolas mit seiner Bewertung zustimmen: Der Film ist durchaus sehenswert, aber nicht so ein Brüller, wie er hätte sein können! Ich gebe dem Film, weil er im Ganzen doch sehr spannend war, und weil ich ihn wahrscheinlich etwas besser gefunden hätte, wenn ich nicht was anderes erwartet hätte, ganz knapp 7 von 10 zweckentfremdeten Baseballschlägern!

Nikolas (24.09.03): @HarryAngel: ich kann Olaf (redaktion) nur beipflichten:
bei paderkino wird nix verraten, was irgendwie die spannung nehmen könnte. ich habe da auch schon mehrfach erleben müssen und das ist nur ärgerlich! -> wir von paderkino wollen informieren und "beraten", nicht aber den spaß verderben!!!
greetinx, Nick

[Redaktion] (24.09.03): @HarryAngel: Bei uns kannst du dir sicher sein, dass zumindest der redaktionelle Teil (sprich Kritiken und Inhalt) keine Spoiler ohne <SPOILER>-Angabe enthalten. Das sind wir euch schuldig... :o)
Nikolas (24.09.03): Identität ist ein wunderbar kleiner thriller, der gerade durch seine mystisch-düstere athmosphäre glänzt. die örtliche begrenzung und die verregnete nacht tragen dazu noch bei. der zuschauer wird zunächst im festen glauben gelassen, alles zu verstehen und die kontrolle zu behalten. nach und nach aber verwischen die grenzen zwischen realität und übernatürlichkeit, man verliert abrupt den überblick und wird auf den kopf gestellt. wie die hauptdarsteller versucht man mit einemal zu begreifen, was da gerade vor sich geht und wünscht sich insgeheim nur einen trip auf den drogen, die hier im spiel zu sein scheinen...
leider muss ich sagen, dass ab dem letzten viertel, wo der drogentrip endet und die story sich ihrem ende nähert, für mich die spannung abgenommen hat: eine vermutung, die zwischendurch aufkommt, wird im die-üblichen-verdächtigen-stil bestätigt und man kann leider vorausahnen, wie der restliche film verlaufen und enden wird. da hat james mangold leider nicht geschafft, was david fincher in fight club hervorragend gelungen ist.
auch wenn der film zum ende hin für mich an spannung, athmosphäre und mystik verliert, bzw. diese beinahe aufgibt, ist identität ein prima stück unterhaltung, bei dem man sich noch gut amüsieren kann!
insgesamt durchaus emphelhlenswert. aber kein geniestreich...7 von 10 "Kopfwäschen"

HarryAngel (24.09.03): Schau ich mir am Freitag an.Leider hab ich durch einen nicht gewarnten Spoiler erfahren (in nem anderen Forum),wer es zum Schluss ist.Man,hab ich mich aufgeregt....aber dass es die/der/das ist hätte ich nicht gedacht. TIPP:Lest keine Kritiken,weil Spoilergefahr ist sehr groß
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