In this World
Drama, Großbritannien 2002, 89 Minuten, ab 12, OmU
Originaltitel: In this World; Deutschlandstart: 18.09.2003 (Arsenal Filmverleih); Regie: Michael Winterbottom; Produktion: Andrew Eaton, Anita Overland; Drehbuch: Tony Grisoni; Musik: Dario Marianelli; Kamera: Marcel Zyskind; Schnitt: Peter Christelis; Ton: Stuart Wilson, Joakim Sondstrom

mit Jamal Udin Torabi (Enayatullah), Imran Paracha (Hiddayatullah), Hossain Baghaeian (Yaaghoob Nosraj Poor), Ghodrat Poor (Jamau), Nabil Elouahabi (Kerem Atabeyoglu), Erham Sekizcan (Allah Bauhsh)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Arsenal de)

Plot: Afghanistan 2001, kurz nach der Bombardierung durch die USA: Aufgrund der hoffnungslosen Lage des Landes entschließen sich Enayat und Jamal (als sie selbst), nach London zu fliehen. Ihre beschwerliche und riskante Reise führt sie mit Hilfe verschiedenster Schleuser über die Seidenstraße durch Pakistan und den Iran bis hin in die Türkei. Von dort aus soll ein Schiff sie in ein besseres Leben bringen.
Aber in einer von Krieg, Armut und Korruption gezeichneten Welt, aus der viele zu entkommen versuchen, bedeutet Auswanderung, alles aufs Spiel zu setzen, um irgendwie lebendig ans Ziel zu kommen...

Kritik: Ein Blick in eine Welt, die wir nur ansatzweise aus dem Fernsehen kennen: Michael Winterbottoms auf der Berlinale 2003 mit dem goldenen Bären ausgezeichnete Halbdokumentation entführt uns in die vom Krieg gebeutelte Region des nahen Ostens, in der die einzige Hoffnung auf Überleben und ein besseres Leben in der Auswanderung besteht.
Enayat und Jamal sind zwei junge Männer, die dieses Wagnis auf sich nehmen. Von ihrer Familie mit dem verfügbaren Geld ausgestattet, sind die beiden ganz auf sich, ihr Geschick beim Erfinden von Ausreden und bei Verhandlungen und auf das Glück, "ehrliche" Schleuser zu finden, angewiesen. Doch die Risiken und Strapazen, die sie auf sich nehmen müssen, um ihrem Ziel näher zu kommen, bringen sie bis an ihre Grenzen.

Der Film baut auf dem Reisebericht eines afghanischen Jungen auf, den er so genau wie möglich nachstellt. Und hier der Punkt, der den Film so stark werden lässt: Trotz der Tatsache, dass man weiß, dass hier alles nur nachgestellt ist (schon allein, weil die Kamera immer mitten im Geschehen ist), fällt dies durch die reale Intensität der Geschichte und der Darsteller nicht nur nicht auf, sondern verfällt zur Belanglosigkeit. Dazu kommt, dass hier alles mit erschreckender Realitätsnähe gezeigt wird, bei der jede Hochglanzperspektive dieser Welt verblasst.
Viel will ich hier gar nicht mehr schreiben, denn diesen Film muss man ganz einfach erleben! Als ich nach der Vorstellung wieder zurück in "der Realität" vor dem Kino stand, hatte ich das Gefühl, mich in einer verkehrten Welt zu befinden, frei nach dem Motto: Die beiden haben unter teilweise menschenunwürdigen Umständen ums nackte Überleben gekämpft und ich mache mir in einem klimatisierten Kino Sorgen darum, dass mir mein Popkorn ausgeht...

Fazit: Ein Film, der uns die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel zeigt und dabei durch seine Realitätsnähe tief unter die Haut geht. Denn am Ende ist dies nicht nur ein Film, sondern das Leben, dass sich "in dieser Welt" abspielt... Ganz klare 10 von 10 Bestechungsgeschenken

Nikolas Mimkes
09.09.2003

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