Drama, Deutschland 2003, 123 Minuten, ab 12
Originaltitel: Luther; Deutschlandstart: 30.10.2003 (Ottfilm); Regie: Eric Till; Produktion: Dennis A. Clauss, J. Dan Nichols, Gabriela Pfänder, Kurt Rittig; Buch: Camille Thomasson, Bart Gavigan; Musik: Richard Harvey; Kamera: Robert Fraisse; Schnitt: Clive Barrett; Kostüme: Ulla Gothe

mit Joseph Fiennes (Martin Luther), Alfred Molina (Johann Tetzel), Bruno Ganz (Vater Johann von Staupitz), Jonathan Firth (Girolamo Aleandro), Peter Ustinov (Friedrich), Claire Cox (Katerina von Borg), Uwe Ochsenknecht (Papst Leo X), Benjamin Sadler (Georg Spalatin), Jochen Horst (Professor Karlstadt), Torben Liebrecht (Kaiser Karl V), Mathieu Carrière (Kardinal Jakob Cajetan), Marco Hofschneider (Ulrich), Maria Simon (Hanna), Herb Andress (Gunter), Lars Rudolph (Philip Melanchthon)

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Luther (Joseph Fiennes) fürchtet die Exkommunizierung nicht. Dominikaner Mönch Tetzel (Alfred Molina) spricht zum Volk. Luther (Joseph Fiennes) befestigt seine 95 Thesen. Friedrich der Weise, Kaiser Karl V, Girolamo Aleander und Georg Spalatin.

So hört sie, die Worte eures heiligen Vaters, der sagt: Lege einen Stein für Sankt Petri, und du legst das Fundament für dein eigenes Seelenheil und Glück im Himmel. Wie? Hiermit, mit diesem Ablass! Wann? Heute Abend! Und auch nur heute. Suchet den Herrn solange er nah ist! Dies hier ist euer Floß. Klammert euch daran fest! - Mönch Tetzel verlangt vom Volk einen besonderen Ablass

Plot: Der gläubige Katholik Martin Luther (Joseph Fiennes) lebt als Mönch in Erfurt und hadert oft mit sich selbst und seinem Glauben an Gott. Auf seiner Reise nach Rom muss er mitansehen wie Priester herumhuren, sich selbst beweihräuchern, das Geld mit vollen Händen ausgeben und die arme, hungernde Bevölkerung ausbeuten bis auf den letzten Lebenstropfen. Das lässt ihn an der Kirche zweifeln und auch an Gott.
Um seinen Lehrstuhl in Theologie abzuschließen wird er nach Wittenberg geschickt. Auch dort erlebt er wie die Bevölkerung durch Abgesandte der katholischen Kirche geknechtet wird. Für ihn selbst verkörpert der Glauben die Hoffnung und die Liebe Gottes, deshalb verfasst er 95 Thesen und lässt diese auch veröffentlichen.
Die Obrigkeit in Rom ist wenig begeistert und zitiert den „Gottesverräter“ vor die Inquisition. – Er soll vor Gott und der römischen katholischen Kirche seine Thesen widerrufen. Noch während Luther vor dem Klerus um seinen Glauben und sein Leben kämpft, beginnt sich das Volk zu spalten...

Kritik: Luther lebt von den authentischen Kulissen, von den tollen Kostümen und natürlich in erster Linie von der herausragenden Darstellerriege. Allen voran Joseph Fiennes, der hier als Luther wirklich alles gibt. Er stellt Luther mit innerer Zerrissenheit dar, so wie er selbst an sich zweifelt und an Gott. Er führt Zwiegespräche mit sich selbst, Gott und auch dem Teufel. Er hadert mit dem Leben, mit seinem Glauben, aber dennoch verleugnet er seinen Glauben nicht. - Und gerade das macht den Film, die Geschichte aus.

Wenn man sich Luther ansieht wird man das Gefühl nicht los, dass wir uns heute vielleicht immer noch im Mittelalter (rein kirchlich gesehen) befinden würden, hätte es ihn nicht gegeben. Wäre da nicht jemand gekommen der die Doktrinen der katholischen Kirche in Frage gestellt hätte, ja sogar offen angeprangert hat. Martin Luther hat auch über das eigenen Wohlergehen hinweg für seinen Glauben eingestanden, das finde ich sehr bemerkenswert. Ich selbst bin bei weitem kein Freund der katholischen Kirche, aber ich glaube an Gott, und ich finde nur das zählt, und nicht welcher Kirche man angehört.
Die römische katholische Kirche wird dargestellt wie sie heute auch immer noch ist: hochmütig, selbstherrlich, tyrannisch und diejenigen blendend, die es einfach nicht besser wissen. Nicht viel hat sich geändert, denkt man jetzt, aber dennoch hat die katholische Kirche ihre Monopolstellung auf Gott eingebüßt und das tut ihr weh, bis heute.
Es ist doch erstaunlichen zu sehen, dass ein einzelner Mann etwas so Großes ins Rollen bringen kann, dass es sich letztendlich verselbstständigt und sogar das Volk spaltet. Die von Luther gewollte Reformation wird zur Revolte und zieht viele Tote hinter sich her, aber zu jeder Revolution gehören Opfer, so auch hier. Für Rom ist Luther ein Ketzer, nur zu gern würden sie ihn auf dem Scheiterhaufen brennen sehen, aber das Volk steht hinter ihm und die katholische Kirche kann ihm nicht beweisen, dass seine Thesen Gottes Wort widersprechen.
Am Ende übersetzt Luther das Neue Testament ins Deutsche (früher gab es nur lateinische Ausgaben, die von Priestern/Gelehrten gelesen werden konnten, natürlich um das Volk in seine Schranken zu weisen), damit auch die einfachen Menschen Gottes Wort lesen und verstehen können. In Luther wird uns eines der größten Übel der Welt - genannt „katholische Kirche“ - 120 Minuten lang in Farbe vor Augen geführt. Am Ende wird deutlich auch Jesus war wie Luther ein Rebell und der Weg zum Christentum eine blutige Revolution.

Fazit: Historischer Kostümfilm mit hervorragenden Darstellern spannend inszeniert. 8 von 10 Ablassbriefen

Sandra Plich
07.11.2003

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388 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
aeliz (26.02.16): ich fand den Film cool, es war gut gemacht und es ist auch eine gute vertiefung des arguments
Gustav Just (29.09.15): Ich fand den Film sooooooooooo scheiße, fast so scheiße, dass er wieder toll war. Die mädchen in meiner Klasse finden Luther echt verdammt hässlich. :P
lalapolly (08.03.13): Boah ich mag den Film nicht! !! Zum einschlafen in reli aber besser als schule-.- ich HALSSE RELIGION UND DIESEN FILM erfindet was besseres:)!
Joni-Poni (02.07.12): Wir mussten den Film auch im Unterricht sehen!!! Er war LANGWEILIG aber für die , die sich für die ältere Zeit interressieren ist der bestimmt Gut. Aber ich finde den richtig Langweilig !!!!!!!!!!
Mina (02.07.12): Also wir haben den film letztens in derschule geguckt und der film ist zwar ab 12 aber echt nicht interessant! ich empfehle diesen film eher Leuten die sich schon mit dem thema auseinandergesetzt haben... Hätte der film mehr spannung,dann würde es einiges mehr hermachen!!! Aber in der verfilmung ist der film eine echte NIETE!!!!!
reghunter (01.05.12): Ich hab den Film gerade erst in der Schule gesehen und ich fand ihn eignetlich recht gut, bloß das manche Stellen den Vielen Gesprächen totaal lagweilig sind. Aber es gibt auch coole nicht so langweilige szenen...
jej (08.03.12): wir schauen den film grade in religion & ich finde ihn übertrieben langweilig, er ist einfach zu lang gemacht an manchen oder nein an vielen stellen ! :S
sailor (27.04.10): Schon klar Joseph Fiennes hat seine Rolle super gemacht , aber der Film an sich ist öde. Ich finde Luther wurde gut dargestellt aber der Film ist langweilig gemacht und ich finde so ganz gut gedreht und produziert ist er auch nicht!
No Name (08.03.10): Ich habe den Film heute in der Schule und auch schon mal im Konfiunterricht gesehen und find ihn klasse! Schon klar, manchmal etwas verwirrent und auch nicht ganz so historisch, doch denoch ein sehr gut gemachter Film in meinen Augen. Zudem ist der Film überhaupt nicht langweilig,sondern oft spannenend und mitreisend gemacht. lg, No Name.
irgendwer (08.12.09): Hallo!?!?jeder der ein bisschen sich mit Geschichte und Filmen auskennt weiß,dass dieser Film wirklich sehr gut wahr. schließlich ist Joseph Fiennes richtig in seiner Rolle aufgeblüht, mal von den andern gut getroffenen Schauspielern abgesehn. achso und kommentar an Marco: es ist vollkommen richtig, dass die kath. Kirche böse dargestellt,doch genau das ist doch der sinn der sache.es behauptet ja niemand,dass das heute immer och so ist. doch es geht doch um den Zweifel zwischen gott und den vertretern gottes und das ist ja wohl ohne Zweifel perfekt getroffen geworden.
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