Moonlight Mile
Drama, USA 2002, 117 Minuten, ab 12
Originaltitel: Moonlight Mile; Deutschlandstart: 03.04.2003 (Solo Film); Regie: Brad Silberling; Produktion: Brad Silberling; Drehbuch: Brad Silberling; Musik: Mark Isham; Kamera: Phedon Papamichael; Ausstattung: Missy Stewart; Schnitt: Lisa Zeno Churgin; Kostüme: Mary Zophres

mit Jake Gyllenhaal (Joe Nast), Dustin Hoffman (Ben Floss), Susan Sarandon (JoJo Floss), Holly Hunter (Mona Camp), Ellen Pompeo (Bertie Knox), Richard T. Jones (Ty), Allan Corduner (Stan Michaels), Dabney Coleman (Mike Mulcahey)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Solo Film de)
Trailer (kino.de de)

Von morgen an werden wir das ganze in den Griff kriegen. Ich hab ein paar Termine für uns vereinbart. - Was meinst du bitte? - Wir gehen kurz zur Bank um dort Dianas Konto aufzulösen. Dann zu Garfields und geben die Brautjungfernkleider ab. Wir kommen wieder auf die Füße. - Ben (Dustin Hoffman) verfällt in Aktionismus

Plot: Kurz vor der geplanten Hochzeit wird Joes (Jake Gyllenhaal) angehende Frau erschossen. Er spielt daraufhin die Rolle, die jeder erwartet: Den trauernden Beinahe-Ehemann, der für seine Beinahe-Schwiegereltern (Dustin Hoffman, Susan Sarandon) den Platz des Beinahe-Sohns einnimmt, bei ihnen wohnt und ins Immobiliengeschäft des Vaters einsteigt.
Das Problem an der Sache, dass auch nur er kennt, besteht in der Kleinigkeit, dass er die nun nicht mehr anstehende Hochzeit ganz gerne absagt hätte: Seine Beziehung zur Tochter war nämlich gar nicht mehr so gut, wie alle dachten und wenn man es genau nimmt, hatten sie sich kurz vorher getrennt. Wirklich problematisch wird es allerdings für alle Beteiligten, als er sich wenig später wirklich verliebt...

Kritik: Was den Film auszeichnet, ist die Art, wie Regisseur Brad Silberling den unbeholfenen Umgang mit dem plötzlichen Tod der Tochter zeigt: Statt ehrlich zu trauern und die volle Wahrheit zu akzeptieren, flüchten sich die Eltern in falsche Ironie und hüllen sich in die Fassade einer rundrum heilen Familie.

Dabei verlagern sie ihre Emotionen auf Joe, um durch die Gefühle zum Ersatzsohn mit dem Verlust fertig zu werden. Glaubwürdig wird das Ganze durch das überzeugende Spiel der Hauptdarsteller. Der Druck der angestauten Gefühle wird besonders beim Vater deutlich, der diese in seinen Ärger über die Nicht-Reparatur einer kaputten Scheibe in dem Café, in dem seine Tochter erschossen wurde, projiziert. Die Mutter dagegen versinkt in Schlaflosigkeit und Arbeitsunfähigkeit.
Die Schwächen des Films liegen dafür in seiner Konventionalität: Die Art, wie Joe seine neue Liebe kennenlernt, wie sich der Wendepunkt des Films vollzieht und wie er schließlich endet. Das alles ist klischeehaft und vorhersehbar und man denkt am Ende nur noch "und wenn sie nicht gestorben sind, etc...".
Ein weiterer kleiner Makel: Bei Jake Gyllenhaal muss man die ganze Zeit an Tobey Maguire denken. Aber er ist es dann doch nicht und hätte auch nicht wirklich in die Rolle gepasst - oder vielleicht doch, und sie haben ihn nur nicht gekriegt!? Wie auch immer, es verwirrt jedenfalls und das stört den Film selber ein wenig.
Zumindest hat man aber noch ein schön abrundendes Ende gefunden.

Fazit: Ein Film mit der Message, sich der Wahrheit bewusst zu sein und zu ihr zu stehen. Zwar irgendwo typisch Hollywood, aber trotzdem stark. 7 von 10 ständig klingelnden Telefonen

Nikolas Mimkes
20.02.2003

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742 Stimmen
Schnitt: 5.1
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
Rebecca Weymer (26.02.04): Ich liebe diesen Film, weil ich mich total in den Film hineingezogen fühle und ich außerdem ein riesiger Fan von Susan Sarandon bin.Ich finde die Schauspieler wirken so echt in ihren Rollen. Toller Film!
Sandra Plich (10.04.03): "Moonlight Mile" ist ein stimmungsvoller, schöner, melancholischer Film auf der Gradwanderung zwischen Zynismus und Realität. Man sitzt im Kinosessel mit einem lachenden und einem weinenden Auge und trotz all der Tragik im Film verläßt man den Kinosaal dennoch entspannt. Ich fand den Film nicht so sehr vorhersehbar und wenn er es denn für manchen so sein mag, wo ist das Problem? Es ist ja schließlich kein Thriller, wo es drauf ankommt den Spannungsbogen aufrecht zu halten. Es ist ein kleiner, netter Film der von den alltäglichen Tragödien des Lebens erzählt. Die Story geht zu Herzen und hier und da findet man vielleicht Parallelen zu seinem eigenen Leben. Jake Gyllenhaal hat in der Tat viel von Tobey Maguire (übrigens auch die Synchronstimme), aber das hat mich nicht gestört, denn er hat sehr überzeugend gespielt und hat die seltene Fähigkeit dem Zuschauer seine Gefühle sehr gut mit Hilfe seiner Gesichtsmimik zu übermitteln (nicht so vorzüglich wie Kevin Spacey, aber immerhin!). Am besten gefallen hat mir aber Susan Sarandon als vor Sarkasmus triefende, trauernde Mutter. Ich konnte mich 1A in sie hineinversetzten, was vermutlich daran liegt, das meine Art zu trauern, der ihren sehr ähnelt. Fazit: Gute Darsteller überzeugen in einer schönen, entspannenden Tragikomödie. 8 von 10 nutzlosen Büchern für trauernde Eltern
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