Originaltitel: Seabiscuit; Deutschlandstart: 25.09.2003 (UIP); Regie: Regie Gary Ross; Produktion: Kathleen Kennedy, Frank Marshall, Gary Ross, Jane Sindell; Drehbuch: Gary Ross nach der Vorlage von Laura Hillenbrand; Kamera: John Schwartzman; Schnitt: William C. Goldenberg; Musik: Randy Newman; Produktionsdesign: Jeannine Oppewall, Andrew Neskoromny; Kostüme: Judianna Makovsky; Ton: Tod A. Maitland, Andy Nelson, Anna Behlmer mit Tobey Maguire (Johnny "Red" Pollard), Jeff Bridges (Charles Howard), Chris Cooper (Tom Smith), Elizabeth Banks (Marcella Howard), Gary Stevens (George "The Iceman" Woolf), William H. Macy (Tick-Tock McGlaughlin), David McCullough (Erzähler), Michael O'Neill (Mr. Pollard), Michael Angarano (Red Pollard als Kind), Annie Corley (Mrs. Pollard), DuCoeur (Sam Kingston), Eddie Jones (Samuel Riddle), Ed Lauter (Charles Strub), Royce Applegate (Dutch Doogan), Valerie Mahaffey (Annie Howard) |
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Heute haben wir ein Pferd, das mit 70:1 notiert wird. Und das ist ein gute Quote, meine Freunde. Es könnte keine Kirchentombola gewinnen, geschweige denn ein 2000 Dollar Aufgewichts-Rennen. - Tick-Tock McGlaughlin über Seabiscuit Plot:
Amerika in den 20er Jahren: Charles Howard (Jeff Bridges) eröffnet
ein Fahrradgeschäft, das nicht besonders toll läuft bis er
das erste Auto reparieren soll. Schnell entwickelt er sich zu einem
der größten Autohändler der Staaten und kommt zu Wohlstand
und privatem Glück. Doch dann verunglückt sein kleiner Sohn
tödlich, daraufhin verlässt ihn seine Frau und er bleibt allein
zurück. Kritik: Vordergründig scheint es in Seabiscuit von Gary Ross (Pleasantville) nach dem Erfolgsroman von Laura Hillenbrand eigentlich nur um die Erfolgsstory eines Pferdes zu gehen. Quasi um einen Sportfilm. Interessant wird der Streifen dann, wenn man die historischen Bezüge mit berücksichtigt. |
Seabiscuit
hat es tatsächlich gegeben: Das ungewöhnliche Rennpferd feierte
1937 seine größten Erfolge und wurde durch die aufstrebenden
Massenmedien zum Liebling Amerikas. Das wohl auch, weil die einfachen
Leute im Werdegang des Rennpferdes und des Jockeys ihr eigenes Leben
wiederentdecken konnten. Denn in den 20er und 30er Jahren wurde Amerika
von einer beispiellosen Wirtschaftskrise heimgesucht, die ganze Bevölkerungsschichten
verarmen ließ und in einzelnen Regionen für über 50%
Arbeitslosigkeit sorgte. Erst ab Mitte der 30er rappelten sich die Menschen
wieder auf und versuchten aus ihrer Situation das beste zu machen. Für
Ablenkung sorgten leichte Unterhaltungs- und Musicalfilme sowie Sportattraktionen.
Durch die erst seit kurzem mögliche zeitnahe Massenberichterstattung
wurden Pferderennen zur beliebtesten Sportart. Fazit: Melancholischer Film über das Amerika der 30er Jahre mit kleinen Verschlingungen des Handlungsfaden. 7 von 10 Überholungen von Links |
Olaf
Scheel 25.09.2003 |
Leser-Kommentare: |
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Caro (06.01.11): Ein Klasse Film , in dem es eben nicht um eine Mädchenrosablümchenpferdestory sondern um eine ganze Generation Menschen geht...und um ganz viel Hoffnung und Willen. Super gemacht , tolle Besetzung, mitreißend |
steffi (03.07.09): Toller film kann es so etwas nicht öfters geben????ich vergebe die note 10. |
Isabelle (07.11.08): Toller Film Leider war ich jedoch damals in der Sneak in Mainz und die Leute um mich herum haben mir durch ihre Lästereien den Spaß verdorben. Ich gebe trotzdem 10 Punkte. |
Sandra (01.10.03): Ein wirklich schöner Film, mit hervorragender Besetzung. Der Film erzählt eine nahezu unglaubliche Geschicht über den Stolz und den Überlebenwillen von Mensch und Pferd. Die erzählerischen Elemente fließen wunderbar in den Film ein und unterstreichen so dessen sanfte Note. Allerdings ist der Film viel zu lang und wird dadurch stellenweise langweilig (eine gute halbe Stunde weniger hätten dem Film nur gut getan). Und wieder ein Rennen und wieder ein Sieg und wieder ein Rennen und wieder ein Sieg und wieder sind wir Aussenseiter und wieder siegt das kleine Pferd. Weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen, was mich gleich zum zweiten Kritikpunkt führt: Der grauenhaften, ja geradezu aufdringlichen Musik von Randy Newman, die stellenweise (besonders bei Siegen von Seabiscui) derartig schwülstig war, dass es mich geradzu geschüttelt hat. Hier wäre viel, viel weniger mehr gewesen. Fazit: Netter, poetisch erzählter Film auf wahrer Begebenheit beruhend. Durchaus sehenswert, man braucht aber Durchhaltevermögen, wobei die excellente Besetzung unterstützend wirken kann. 7 von 10 Büchern in Leinenbeuteln |
Sebastian (30.09.03): Seabiscuit ist mal wieder richtig schönes "Epos"-Kino, wie ich es mag! Schöne Bilder, schöne Geschichte usw. Und obwohl ich zu Pferden sonst eher ein "Sauerbratenverhältnis" habe, hat mich hier die Pferdegeschichte richtig interessiert und mitgerissen! Wie Hans schon anmerkte, musste das Pferd hier etwas (und wie ich fand auch nicht zu viel!) vermenschlicht werden, um die Verbundenheit zwischen Red und ihm näher zu zeigen. Am besten hat mir aber die hervorragend ausgesuchte Besetzung gefallen! Denn gerade durch die passende Besetzung, von der alle mehr als überzeugend spielen, fühlt man sich erst so richtig mit den Charakteren verbunden und kann so richtig mitfühlen! Und ich fand es auch nicht zu dick aufgetragen, sondern für so eine Geschichte/so einen Film passend. Aber ich liebe nun mal diese Art von Filmen und bin deshalb vielleicht nicht objektiv genug. Auch wie schön eingeflochten nebenbei die amerikanische Geschichte erzählt wurde, fand ich klasse. Ich habe im Grunde nur zwei Sachen am Film auszusetzen: 1.) Die Erzählstruktur ist am Anfang viel zu holperig und sprunghaft! Das musste aber so sein, da die Vorgeschichte der Charaktere zu lang und komplex ist, um sie ausführlich zu zeigen. Für das spätere Verständnis der Handlungsweise der Charaktere ist die Vorgeschichte aber wichtig. So musste man es halt so sprunghaft erzählen, um den Film nicht noch länger zu machen. Das führt mich gleich zu 2.) Der Film ist eindeutig zu lang. Obwohl ich die ganze Zeit völlig in der Geschichte eingetaucht war, merkte man doch, durch die von Olaf schon erwähnten Wiederholung der "Wiederaufrappeln-Geschichte", dass man das Ganze auch kürzer hätte machen können. Von mir gibt es 8 von 10 beruhigend wirkenden Ziegen |
Hans (27.09.03): Nachdem der Film etwas langsam in Gange kam, wuchs er dann doch zur Hochform auf. Die einzelnenn Rennen waren äußerst spannend inszeniert und so blieb es bis zum Schluß. Die Vermenschlichung des Pferdes hielt sich sehr in Grenzen und wenn jemand mit seinem Pferd so verbunden ist wie Red, dann ist das gegenseitige Vertrauen spürbar vorhanden und notwendig. Im Film braucht man möglicherweise diese Mittel um das was da wirklich zwischen Mensch und Tier passiert, deutlich zu machen. Es waren äußerst spannende und lohnende 2 1/2 Stunden Kino, die ich nicht so schnell vergessen werde. Am liebsten vergäbne ich die Note 10, will aber noch was offen halten und gebe deshalb die Note 9! |
Nikolas (25.09.03): wie so oft kann ich Olaf in weiten teilen nur zustimmen: auf das lebensgefühl hin betrachtet trifft's der film wirklich gut. frei nach dem motto: man konnte der amerikanischen bevölkerung zwar die (bildlichen) beine brechen, nicht aber ihr herz. und durch die wieder aufkommende beherztheit rappelten sie sich dann ja auch letztendlich wieder auf. allerdings haben die in der kritik bereits erwähnten negativen faktoren bei mir dann doch etwas tiefer eingeschlagen: die melancholische poesie ist zwar deutlich sichtbar, verfällt für mich aber zu sehr in kitsch. auch die vermenschlichung des pferdes fand ich etwas zu dick aufgetragen. und gerade in den wiederaufrappeln-sequenzen konnte der film meiner meinung nach den bogen zum gefühlvollen licht-am-horizont-sehen und langsam-wieder-mut gewinnen nicht so richtig schlagen und endete stattdessen eher im yippee!-jetzt-wird-wieder-alles-gut-getue... kann sein, dass ich mich irre, aber auch wenn der film erfrischend vom klassischen david-gegen-goliath-aufbau mit davids sieg im großen finale abweicht, denke ich einfach, dass die zeit solcher streifen abgelaufen ist... für einen wirklichen knüller wäre vermutlich eine innovativere erzählweise notwending gewesen, die aber aufgrund der wahren begebenheit nicht möglich war... so gibt's von mir noch 6 von 10 Rennpferd-Autogrammen |