Komödie, USA 2003, 106 Minuten, ab 12
Originaltitel: Anger Management; Deutschlandstart: 08.05.2003 (Columbia Tristar); Regie: Peter Segal; Produktion: Jack Giarraputo, Barry Bernardi; Drehbuch: David Dorfman; Musik: Teddy Castellucci; Kamera: Donald M. McAlpine; Ausstattung: Alan Au; Schnitt: Jeff Gourson; Kostüme: Ellen Lutter

mit Adam Sandler (Dave Buznik), Jack Nicholson (Dr. Buddy Rydell), Marisa Tomei (Linda), Allen Covert (Andrew), Kurt Fuller (Frank Head), Heather Graham (Kendra), Luis Guzmán (Lou), Woody Harrelson (Galaxia), John Turturro (Chuck), Jonathan Loughran (Nate), John C. Reilly (Arnie)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Columbia Tristar de)
Trailer (Columbia Tristar de)

Bitte, könnte ich jetzt vielleicht den Kopfhörer haben? - Kein Grund mich anzubrüllen, Sir. - Ich hab Sie nicht angebrüllt. - Okay. Beruhigen Sie sich! - Ich bin ruhig. Ich möchte doch nur meinen Kopfhörer. - Sir, unser Land durchlebt gerade eine sehr schwierige Zeit, und wenn Sie nicht kooperieren wollen... - Was hat ein Kopfhörer mit Patriotismus zu tun? - Gibt es hier ein Problem, Sir? - Nicht, nicht, dass ich wüsste. - Wir sollten uns mal im hinteren Teil des Flugzeugs unterhalten. - Unterhalten? Worüber? Es gibt kein Problem. Die Stewardess... - Flugbegleiterin! - Die Flugbegleiterin will mir nur einfach nicht... - Beruhigen Sie sich! - Ich bin ruhig. Was seid ihr denn für ein Völkchen? - Völkchen? - Oh nein, bitte nicht. Ich meine nicht Ihr Völkchen, sondern ihr Völkchen. - Sir, ich werde auf diesem Flug keine rassistischen Bemerkungen dulden. Das ist eine sehr schwierige Zeit für unser Land. - Das weiß ich. Ich bin kein Rassist. Ich will nur den Film sehen. - Ich wiederhole das jetzt zum letzten Mal, Sir: Beruhigen Sie sich! - ICH BIN RUHIG! ... AAAAAHHHHH! - Dave im Flugzeug

Plot: Dave Buznik (Adam Sandler) ist der Prototyp eines liebenswerten, schüchternen und vor allem friedliebenden Menschen. Weil er sich stets immer nur unterordnet, wird Dave schon lange von seinem Chef ungerecht behandelt, und in seiner Beziehung mit Linda (Marisa Tomei) gibt es auch Probleme, da er aufgrund eines schlechten Kindheitserlebnisses Hemmungen hat, seine Gefühle in der Öffentlichkeit richtig zu äußern.
Ausgerechnet dieser zurückhaltende Mensch gerät nun auf einem Flug, ohne es gewollt zu haben, in eine heftige verbale Auseinandersetzung mit einer Flugbegleiterin, die er eigentlich nur höflich um ein paar Kopfhörer gebeten hatte. Der Streit endet damit, dass Dave mit einem Elektroschockgerät ruhig gestellt wird und mit einer Anklage wegen Körperverletzung vor Gericht landet.
Die Gerichtsverhandlung läuft nicht so positiv, wie erwartet, und das Ende vom Lied ist, dass sich Dave einer Anti-Aggressionstherapie unterziehen muss, um seine Wut unter Kontrolle halten zu können. Als Therapeut wird ihm Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson) zugeteilt, der etwas durchgeknallt ist und selber Probleme hat, sein Temperament zu zügeln. Aber Dave bleibt nichts anderes übrig, als sich in sein Schicksal zu fügen und sich mit Buddy, seinen seltsamen Therapiemethoden und den anderen Patienten aus seiner Therapiegruppe zu arrangieren. Und als ob Daves Leben nicht schon genug auf den Kopf gestellt würde, zieht Buddy für eine Intensivbehandlung auch noch in Daves Wohnung ein. Ob das auf Dauer gut gehen kann?

Kritik: Adam Sandler, dessen schauspielerisches Talent man im Grunde als sehr durchschnittlich bezeichnen kann und der eher für flache und dumme Komödien bekannt ist, und Jack Nicholson, der ein Meister im Schauspielermetier ist und dessen Filme sich im Normalfall auch durch einen gewissen Anspruch auszeichnen, sollen zusammen die Hauptrollen in einer Komödie übernehmen? Und dann sollen sie auch noch zusammen harmonieren? Ja geht denn das überhaupt? Als Antwort darauf bleibt nur zu sagen: Nicht fragen! Anschauen!
Peter Segal (Die Nackte Kanone 33 1/3) hat mit Die Wutprobe eine äußerst amüsante Komödie inszeniert. Der Film ist zwar keine Hammer-Brüller-Komödie geworden, aber für einen kurzweiligen, lustigen und sehr unterhaltsamen Kinoabend ist der Film mehr als geeignet. Schon allein das Darstellerduo Sandler/Nicholson ist sehenswert. Meine anfängliche Skepsis bezüglich eines Films mit beiden Darstellern ist schnell in Begeisterung umgeschlagen, denn beide Schauspieler sind für ihre Rollen hervorragend besetzt worden. Außerdem harmonieren beide auch echt gut miteinander, obwohl Jack Nicholson Adam Sandler natürlich schauspielerisch ziemlich an die Wand spielt. Für beide bleibt aber genug Raum, um ihre Rollen überzeugend auszufüllen. So ergeben sich schon alleine zwischen den beiden, aber auch anderweitig, jede Menge komische Situationen und Gags, die zwar manchmal nur für einen Schmunzler, aber auch häufig genug für richtig heftige Lacher sorgen. Wenn der Film im Grunde auch nur eine durchschnittliche Story bietet, so sind die abgefahrenen Therapiegenossen von Dave und die Kurzauftritte von Woody Harrelson und Heather Graham doch originelle Einfälle. Außerdem ist dieser Film nicht so dumm, wie manch anderer Sandler-Film, bietet aber auch keinerlei Anspruch. Insoweit gesehen, haben sich Sandler und Nicholson einfach in der Mitte getroffen und herausgekommen ist eine Komödie für jedermann/-frau.
Abgerundet wird der Film durch einen sehr gelungenen Soundtrack, der auch eine interessante Interpretation des West Side Story-Songs "I feel pretty" enthält, welche von Sandler und Nicholson gesungen wird.

Fazit: Die Wutprobe ist eine lustige und anspruchslose Komödie, die zwei spielfreudige und gut harmonierende Hauptdarsteller bietet, und für alle genau das richtige ist, die zwei sehr amüsante und unterhaltsame Stunden im Kino verbringen wollen. 7 von 10 Pullovern für vollschlanke Katzen

Sebastian Schwarz
07.05.2003

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837 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Olaf (19.05.03): Die Wutprobe ist praktisch die Sandler-Nicholson-Version von Reine Nervensache, und leider lag die Betonung hier auf "Sandler", dessen Humor mir persönlich ziemlich abgeht. So blieben für mich von diesem Film nur ein paar gute Gags, von denen ich 3/4 schon aus dem Trailer kannte, und eine Menge peinliche Witze, die ich mir gerne erspart hätte. 4 von 10 Liebeserklärungen im Yankee-Stadion
Lars Haller (14.05.03): Auch cih kann der Kritik von Sebastian im Großen und Ganzen nur zustimmen. Die letzte Szene des Filmes hinterlässt allerdings einen komischen Nachgeschmack. Die hätte nun wirklich nicht sein müssen. Ansonsten ist der Film was für einen regnerischen Nachmittag. Mehr nicht. Die wirklich guten Gags gehen leider etwas unter (der Ex-Tennisprofi John, der sich einer Agressionsteraphie unterzieht, gespielt von John McEnroe; Jack Nicholson, der sich von einem Auto behindert fühlt und es deswegen mit einem Golfschläger demoliert [soll so ja auch in der Realität geschehen sein...]). Ich gebe 6 von 10 Blindenstöcken
Sandra Plich (12.05.03): Ich kann Sebastian im Großen und Ganzen zustimmen. Auch wenn ich kein Freund von Adam Sandler bin (der hier betont passiv spielt) konnte ich bei dieser Komödie, dank der entzückenden Darstellung von Jack Nicholson, so richtig schon ablachen. Das Highlight des Films ist definitiv die "I Feel Pretty"-Gesangseinlage der beiden Schauspieler. Als äußerst amüsant erweisen sich auch die Pummelige(fette)-Katze-führt-Mode-vor-Sequenzen. "Die Wutprobe" ist eine nette, kurzweilige Komödie zum Ablachen und vergessen. 6 von 10 Riesenschwänzen
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