Butterfly Effect
Drama/SF/Thriller, USA 2004, 114 Minuten, ab 16
Originaltitel: The Butterfly Effect; Deutschlandstart: 26.08.2004 (Warner Bros.); Regie: Eric Bress, J. Mackye Gruber; Produktion: Chris Bender, A.J. Dix, Anthony Rhulen u.a.; Drehbuch: J. Mackye Gruber, Eric Bress; Musik: Puddle of Mudd, Staind, Michael Suby u.a.; Kamera: Matthew F. Leonetti; Schnitt: Peter Amundson

mit Ashton Kutcher (Evan Treborn), Melora Walters (Andrea Treborn), Amy Smart (Kayley Miller), Elden Henson (Lenny Kagan), William Lee Scott (Tommy Miller), John Patrick Amedori (Evan Treborn mit 13), Irene Gorovaia (Kayley Miller mit 13), Kevin Schmidt (Lenny mit 13), Jesse James (Tommy Miller mit 13), Logan Lerman (Evan Treborn mit 7), Sarah Widdows (Kayley Miller mit 7), Jake Kaese (Lenny Kagan mit 7), Cameron Bright (Tommy Miller mit 7), Eric Stoltz (Mr. George Miller), Callum Keith Rennie (Jason Treborn)

Filmplakat
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Trailer (Warner Bros. )
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Sagen Sie mir nur, dass er nicht dasselbe hat, wie sein Vater. - Ich bin sicher, die Testergebnisse werden negativ sein. Aber es wäre gut, sein Erinnerungsvermögen zu beobachten. - Ich tue alles. - Ein Tagebuch. Lassen Sie ihn aufschreiben, was er so alles tut. - Und was bringt das? - So wird sein Gedächtnis vielleicht stabilisiert. Prüfen Sie, ob er sich am nächsten Tag an neue Erlebnisse erinnert. - Evans Mutter bekommt einen Tipp vom Arzt.

Plot: Evan Treborn (John Patrick Amedori / Ashton Kutcher) hat, seit er sieben ist, mit einer ungewöhnlichen Gedächtnisstörung zu kämpfen, die in Momenten großer Angst Blackouts bei ihm verursacht. Ein genetischer Defekt, den er von seinem Vater geerbt haben könnte, der schon vor Jahren in eine Psychiatrie eingewiesen wurde.
Eines Tages zieht ein Jugendstreich, an dessen Ausgang er sich nicht mehr erinnern kann, so weite Folgen nach sich, dass seine Mutter beschließt, umzuziehen. Dabei verlässt er auch seine erste große Liebe Kayley (Irene Gorovaia / Amy Smart), der er jedoch verspricht zurückzukommen.
Sieben Jahre später trifft Evan Kayley wieder. Während er jedoch auf dem College ist und eine aussichtsreiche Zukunft vor sich hat, ist sie Kellnerin in einem Restaurant und ein psychisches Wrack. Sie wirft ihm vor, sie im entscheidenden Moment ihres Lebens allein gelassen zu haben, obwohl sie ihm doch angeblich soviel bedeutet hätte. Nur einen Tag später erfährt Evan von ihrem Bruder Tommy (Jesse James / William Lee Scott), dass sie Selbstmord begangen hat. Fassungslos stellt sich Evan wenig später an ihrem Grab die Frage, ob er die Narben, die er verursacht hat, nicht vielleicht auch heilen kann.
Als er sich die Tagebücher ansieht, in denen er als Erinnerungsversuch vor allem die Momente seiner Blackouts festgehalten hat, geschieht etwas Unvorstellbares: Die Realität um ihn herum beginnt sich aufzulösen, und versetzt ihn an den Zeitpunkt des Blackouts zurück, den er nun in seiner Gänze erlebt. Allerdings ist er nun in der Lage, in die Geschehnisse einzugreifen und die schicksalhafte Vergangenheit zu verändern.
Zunächst scheint alles perfekt, denn Evan wacht in einer veränderten Zukunft auf, eine überglückliche Kayley neben sich im Bett. Doch schon bald muss er feststellen, dass sich doch nicht alles zum Guten gewendet hat, denn nun stimmen plötzlich andere Dinge nicht mehr, die vorher in Ordnung waren. Somit beginnt Evan erneut, in seinen Tagebüchern zu lesen, um auch den Rest wieder hinzubiegen.
Doch jede der kleinen Veränderungen, die er in der Vergangenheit vornimmt, hat weitreichende Folgen auf die Zukunft und jedes Mal entwickeln sich die Dinge anders als gedacht. Evan durchlebt Realität um Realität im Versuch, alles wieder ins rechte Lot zu rücken. Doch in seinem Versuch Kayley zu retten, tun sich immer neue und schwierigere Abgründe auf, aus denen es kaum noch einen Ausweg zu geben scheint. Und dann wacht er plötzlich in der Psychiatrie auf...

Kritik: Butterfly Effect lässt sich wohl am ehesten als eine Mischung aus Zurück in die Zukunft und 12 Monkeys betrachten, auch wenn er dem Vergleich letztendlich nicht ganz standhalten kann.

Auch der auf dem Kinoplakat gezogene dreifache Vergleich mit Sieben, The Sixth Sense und Final Destination ist wohl eher der üblichen Werbung zuzuordnen als der Realität, den daraus resultierenden Erwartungen wird der Film nicht gerecht.
Trotzdem muss ich zugeben, dass Butterfly Effect mich positiv überrascht hat: Denn Eric Bress und Mackye Gruber haben es geschafft, dem Film eine dichte, unheimliche Atmosphäre zu verleihen, die einen Hauptpfeiler der Spannung ausmacht.
Die Handlung überrascht zunächst mit einem ungewöhnlich langen Prolog, der unwillkürlich die Frage aufwirft, ob es nicht langsam mal zur Sache gehen sollte, wenn noch so viel passieren soll. Aber an diesem Punkt ist das Drehbuch fein säuberlich ausgeklügelt und findet einen gekonnten Weg, um den eigentlichen Clou des Films mit seiner Vorgeschichte zu verbinden.
Die einzelnen Zeitreisen sind in mehrfacher Hinsicht solide inszeniert, sowohl was die Vergangenheit als auch die dadurch veränderte Zukunft angeht. Besonders schön gemacht sind hier die Sequenzen des Titel gebenden Schmetterlings-Effektes, in der die einzelnen Zeitlinien im Schnelldurchlauf korrigiert werden. Auch geht dem Stoff im Gegensatz zu den fortlaufenden Episoden in Teuflisch nicht zwischendurch die Puste aus, sondern es bleibt fast durchgehend spannend und interessant.
Nur ein Wehmutstropfen: Der Idee am Ende, mit der der Film schon andeutungsweise beginnt, hätte man ein wenig mehr Spielraum lassen können, denn dies hätte das Gefühl der Ausweglosigkeit noch verstärkt und dem Film quasi das i-Tüpfelchen verliehen.
Rein schauspielerisch sind neben Achton Kutcher (Voll verheiratet), der sich als Hauptdarsteller erstaunlich gut hält, besonders John Patrick Amedori, der den Jungen Evan spielt, und Jesse James zu erwähnen, der im Prolog Kayley sadistischen Bruder gibt. So fies und böse zu sein, muss man als Kind erst mal hinkriegen. Eine Herausforderung, an der der einstige Kinderstar Macaulay Caulkin in Das zweite Gesicht bekanntlich scheiterte.
Newcomerin Amy Smart macht sich zwar ganz gut, kann sich mit ihrer Leistung allerdings nicht sonderlich profilieren. Immerhin darf sie aber mehr sein als nur hübsches Beiwerk. Last but not least bleibt noch Eric Stolz (der Drogendealer aus Pulp Fiction) zu erwähnen, der Kayleys perversen Vater mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Ekelhaftigkeit spielt.
Eher negativ fallen jedoch die ausführlichen Anspielungen auf Sieben ins Gewicht, die nicht mehr wie eine kleine Hommage am Rande wirken, sondern eher den Eindruck erwecken, der Film wollte sich mit ihm auf eine Stufe stellen. Doch auch wenn es Butterfly Effect nicht zu der dazu nötigen Klasse bringt, ist er doch zumindest schön konsequent und gibt eine neue Antwort auf die Frage, wie weit man für die Liebe seines Lebens zu gehen bereit wäre.

Fazit: Intelligent gemachter und größtenteils spannender Thriller, der seine Möglichkeiten zwar nicht ganz, aber zumindest weitestgehend auszuschöpfen weiß. Am Ende zwar nur ein weiterer Hollywood-Blockbuster, den man nicht unbedingt gesehen haben muss, aber wer es tut, wird es bestimmt nicht bereuen. 8 von 10 folgenschweren Robin-Hood-Filmdrehs.

Nikolas Mimkes
26.08.2004

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Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
jemand (12.10.10): an raven: Ich frage mich, warum du dir den Film dann überhaupt angesehen hast. Liest du keine Beschreibung von einem Film durch, bevor du ihn dir (nicht) ansiehst? Ich gehe doch in keinen Film rein, wenn ich mit den Hauptelementen davon (eben Zeitreisen in diesem Fall) nichtmal ein kleines bisschen was damit anfangen kann... Zum Film: Er geht vergleichsweise ungewöhnliche Wege (recht lange Einführung; man weiß nicht, in welche Richtung der Film später gehen wird... Oder die recht schonungslos dargestellten Zukunftsvarianten) und "zwingt" den Zuschauer stellenweise, auch mal selbst mitzudenken (was man aber dank des Spannungsbogens auch recht gerne macht). Bedauerlicherweise gibts aber auch Stellen, in denen man den Machern vorwerfen muss, Logiklöcher gezielt in Kauf genommen zu haben... Wenn man darüber hinwegsehen kann, ist er sehr empfehlenswert... Mir hat er so sehr gefallen, dass ich ihn mir auf DVD gekauft habe...
beatz (30.08.10): @ raven haha cool. erster Kommentar nach 4 Jahren!^^ Hast ihn bestimmt auch die Tage im Tv gesehen, was?! Hab nur die erste Stunde ca. gesehen, mir danach im Internet eine Zusammenfassung durchgelesen. Naja...
Raven (28.08.10): Unlogischer Psychoscheiss. Ich geniesse lieber die Realität.
butterfly effect (16.03.06): der film is deeeeeeeer hammer...ich verstehe nicht warum er nur einen schnitt von 6.4 hat, der hat ne glatte 9 verdient!butterfly effect is auf jeden fall mein lovely movie!!!erste sahne!
stacy (31.01.06): tschuldigung ,leute das ich den film erst jetzt gesehen hab aber ich find ihn trotzdem totaaaal cool .vor allem wegen jesse jammes .er sieht einfach gut aus ( aber nur mit 13 ) also ciao und nochmal: der film ist sowas von geil
mayoar (23.01.06): Ich weiß, bin ein bißchen spät dran, aber hab ihn halt jetzt erst auf DVD gesehen und fand den Film wirklich sehr gut. Ich kann mich vor allem den Kommentaren von Gero und typicman anschließen: Wer nicht nur Action, sondern auch Spannung und Denkanstöße haben will, dem ist mit dem Film reichlich gedient. Die Message "In der Kindheit entscheidet sich dein späteres Schicksal" kommt sehr deutlich, vielleicht sogar etwas ZU übertrieben rüber. Manchmal - wie bereits erwähnt - mit kleineren Logik-Fehlern, aber der Plot passt insgesamt gut zusammen. In der Kritik wird er mit "Zurück in die Zukunft" und "12 Monkeys" verglichen. Meiner Meinung nach kann er mit den beiden sehr wohl mithalten. Er ist zwar kein absoluter Top-Film wie Pulp Fiction, aber 8 Punkte hat er auf jeden Fall verdient.
Mattes (25.10.04): @nori: imo hat die fsk eine andere funktion, als zu prüfen ob du mit 13 einen solchen film nachvollziehen kannst;-). die fsk-16 freigabe halte ich für gerechtfertigt. nicht wegen der thematik bzw. den aufkommenden logikfehlern, sondern wegen der darstellung von gewalt. aber das gehört hier wohl nicht hin. es geht um den film:-)
Nori (24.10.04): Also ich fand den Folm total den Hammer!!! Hab ihn schon 6 mal gesehen! Außerdem mag ich Ashton!!! Ich hoffe die DVD lässt hier nit allzu lang auf sich warten! Im Übrigen ist John Patrick Amedori Nirvana-Fan was ich echt cool find!!! oki, ich sollte nit so viel labern! Ich verstehe allerdings nit warum der Film ab 16 is! Ich bin 13 und hatte keine Probleme die Handlung zu verstehen, Alpträume hatte ich au nit. Hmm au egal ich hab ihn gesehen und bin glücklich *g* ah ja ich muss es einfach noma sagen: der Film is ENDGEIL!!!!!!!!!!!!!!
typicman (25.09.04): ich find den film sollte jeder gesehen haben der nicht nur auf niveaulose actionfilme steht. ich glaube, dass der film in Deutschland nicht so berühmt ist, liegt daran, dass grad so viele komische actionfilme im kino laufen.Und es gibt halt zu viele leute die lieber die ganze zeit irgendwie actionfilme gucken statt mal ein film bei dem man auch nachdenklich wird.also ich gebe 9 1/2 von 10 punkten
Alice (07.09.04): Sehr guter Film, an manchen stellen etwas langatmig, aber sonst super.
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