Originaltitel: Ondskan; Deutschlandstart: 14.10.2004 (MFA); Regie: Mikael Håfström; Produktion: Ingemar Leijonborg, Hans Lönnerheden; Drehbuch: Hans Gunnarsson, Mikael Håfström nach dem Roman von Jan Guillou; Musik: Francis Shaw; Kamera: Peter Mokrosinski; Schnitt: Darek Hodor mit Andreas Wilson (Erik Ponti), Henrik Lundström (Pierre Tanguy), Gustaf Skarsgård (Otto Silverhielm), Linda Gyllenberg (Marja), Jesper Salén (Dahlén), Filip Berg (Johan), Fredrik af Trampe (von Schenken), Richard Danielsson (Karlberg), Martin Svane (Leffler), Rustan Blomqvist (Bergvall), Peter Eggers (Von Rosen), Per Westergren (Lewenheusen), Henrik Linnros (Beijer), Theodor Hoffsten (Lagerros), Sanna Mari Patjas (Stina) |
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Plot:
Schweden in den 50er Jahren: Der 16-jährige Erik (Andreas Wilson)
hat sich einmal zuviel mit seinen Mitschülern geprügelt. Nicht
nur wird er - mal wieder - der Schule verwiesen, auch kündigt ihm
der Rektor an, jede weitere Zulassung zu einer anderen öffentlichen
Schule verhindern zu wollen. Aus Verzweiflung meldet ihn seine Mutter
daher am privaten Elite-Internat Stjärnsberg an und schärft
ihm ein, sich unter keinen Umständen wieder zu prügeln, da
dies seine letzte Chance auf einen Schulabschluss ist. Kritik: Das neue Werk des schwedischen Regisseurs Mikael Hafströms war 2003 zurecht als bester ausländischer Film oscarnominiert: Mit traumhafter Sicherheit gelingt ihm das Portrait des 16-jährigen Erik, der zunächst nur physische Gewalt als Ventil der von ihm erfahrenen Gewalt kennt und sie somit nur weitergibt, anstatt sich gegen sie zu wehren. Doch plötzlich hat er keine Wahl mehr, als nach anderen Wegen zu suchen und die Ursachen zu bekämpfen, statt deren Symptome. Frei nach Nietzsche: „Was mich nicht tötet, härtet mich ab!“ Somit bekämpft Erik seine Widersacher zunächst, indem er ihnen die kalte Schulter zeigt und ihre Schikanen scheinbar unbeeindruckt über sich ergehen lässt. Doch so schnell lassen die sich ihren Rang nicht ablaufen und gehen mit immer fieseren Mitteln gegen den Rebellen vor, stillschweigend geduldet von der Schulleitung. |
Andreas
Wilson glänzt in seinem Kinodebüt, in dem er den Erik mit
einer Mischung aus Wut, physischer wie psychischer Härte, aber
auch mit viel Gefühl, Selbstsicherheit und aufkeimender Persönlichkeit
spielt. Und immer lässt er den Zuschauer seine Angst spüren,
dass die Situation eskalieren und er zum letzten Mal von der Schule
fliegen könnte. Fazit: Europäisches Kino vom Feinsten und mit Sicherheit einer der besten Filme des Jahres. Überzeugend, eindrucksvoll und tiefgehend. Davon könnte sich Hollywood mal eine gute Scheibe abschneiden. 9 von 10 gekauten Tannennadeln gegen Zigarettengeruch. |
Nikolas
Mimkes 17.05.2005 |
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