Intime Fremde
Drama/Komödie, Frankreich 2004, 104 Minuten, ab 6
Originaltitel: Confidences Trop Intimes; Deutschlandstart: 30.12.2004 (Arsenal Film); Regie: Patrice Leconte; Produktion: Christine Gozlan, Alain Sarde; Drehbuch: Jérôme Tonnerre; Musik: Pascal Estève; Kamera: Eduardo Serra; Schnitt: Joëlle Hache

mit Sandrine Bonnaire (Anna), Fabrice Luchini (William), Michel Duchaussoy (Dr. Monnier), Anne Brochet (Jeanne), Gilbert Melki (Marc), Laurent Gamelon (Luc), Hélène Surgère (Mrs. Mulon), Urbain Cancelier (Chatel), Isabelle Petit-Jacques (Dr. Monniers Sekräterin)

Filmplakat
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Ich bin kein Doktor. - Ach ja? Ich dachte. - Sie verstehen mich nicht richtig. - Doch, doch. Ich weiß schon: Nicht alle Therapeuten sind Mediziner. Wissen Sie, Diplome interessieren mich nicht. Bis Montag, Herr Doktor. - William versucht die Sache aufzuklären.

Plot: Weil sie aus Versehen die Tür verwechselt hat, landet Anna (Sandrine Bonnaire) statt beim Psychater Dr. Monnier (Michel Duchaussoy) bei Steuerberater William Faber (Fabrice Luchini). Doch bevor der die Situation überhaupt richtig begreift und den Irrtum aufklären kann, lässt sie sich schon detailliert über ihre Eheprobleme aus. Als es schließlich zu spät ist, um noch die Wahrheit zu sagen, beschließt Faber, den Schein aufrecht zu erhalten. Somit geht er nun selber zu Dr. Monnier, um sich Ratschläge für die nächsten „Sitzungen“ zu holen.
Kompliziert wird es, als Annas Mann (Gilbert Melki) von der geheimgehaltenen Therapie erfährt und nun seinerseits Faber aufsucht...

Kritik: Patrice Leconte setzt in seiner Komödie hauptsächlich auf Situationskomik. Somit sind die Therapiesitzungen auch teilweise zum Schreien komisch, gerade durch die Konfrontation der sich selbst sofort völlig öffnenden Anna mit dem sowohl unvorbereiteten wie auch über die unerwartete Offenheit schockierten William. Immer dann, wenn ein Erzählstrang gerade in Gefahr läuft, an Witz zu verlieren, bringt Leconte einen neuen spaßigen Aspekt mit ein, der die Story auf eine neue Ebene führt.
Was bei diesem Film besonders greift, ist die Umkehrung des Grundprinzips von Therapiesitzungen: Denn statt der unsicheren Patientin und des mit allen Wassern gewaschenen Psychiaters, ist sie selbstsicher und freizügig, während er durch die plötzliche Situation doch sehr unbeholfen wirkt und zudem den Eindruck macht, als hätte er schon vor längerer Zeit einen Schirm verschluckt.
Ein Film, wie er in dieser Form wahrscheinlich nur aus dem eigensinnigen und nicht nur auf Kommerz ausgerichteten Frankreich kommen konnte. Unkonventionell und amüsant, wird Intime Fremde es dennoch beim (gerade deutschen) Mainstream-Publikum sehr schwer haben, da hier weder Teenies noch wirklich bekannte Darsteller mitspielen. Wer sich aber soweit darauf einlässt, wird es nicht bereuen.

Fazit: Eine unkonventionelle Komödie, die nicht nur Freunden französischer Filme zu empfehlen ist. 7 von 10 im Therapieraum verschollenen Feuerzeugen.

Nikolas Mimkes
14.04.2004

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