Originaltitel: Mona Lisas Smile; Deutschlandstart: 22.01.2004 (Columbia TriStar); Regie: Mike Newell; Produktion: Richard Baratta, Elaine Goldsmith-Thomas, Joe Roth; Drehbuch: Lawrence Konner, Mark Rosenthal; Musik: Rachel Portman, Elton John; Kamera: Anastas N. Michos; Schnitt: Mick Audsley mit Julia Roberts (Katherine Watson), Kirsten Dunst (Betty Warren), Julia Stiles (Joan Brandwyn), Maggie Gyllenhaal (Giselle Levy), Ginnifer Goodwin (Connie Baker), Dominic West (Bill Dunbar), Juliet Stevenson (Amanda Armstrong), John Slattery (Paul Moore), Marcia Gay Harden (Nancy Abbey), Topher Grace (Tommy Donegal), Laura Allen (Susan Delacorte), Marian Seldes (Jocelyn Carr), Terence Rigby (Dr. Edward Staunton), Donna Mitchell (Mrs. Warren), Jordan Bridges (Spencer Jones) |
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Glauben Sie mir, es wird Ihnen hier gefallen, Katherine. - Ja, keine Frage, ich, ich, äh... Ehrlich, es ist, äh, wunderschön. Es ist, äh, perfekt. Wirklich. - Aber machen Sie sich nichts vor: Die haben Krallen unter ihren weißen Handschuhen. - Wer? - Die Ehemaligen, ihre Sprösslinge, der Lehrkörper, die ganze Bande. Nehmen Sie sich bloß in Acht. Zu viel Unabhängigkeit macht ihnen Angst. - Katherine bekommt Ratschläge Plot: Die Kunstdozentin Katherine Watson (Julia Roberts) kommt 1953 von der UCLA in der Nähe von Hollywood nach Wellesley im verträumten Neu-England - an ein ultra konservatives Mädchen-College, an dem in den 60er Jahren auch Hillary Rodham Clinton Ihre Ausbildung genoß. Neben den klassischen Unterrichtsfächern mißt man hier Benimm- und Grazie-Kursen hohe Bedeutung bei. Katherine beginnt bald anzuecken, und ihr wird schmerzhaft klar, daß ihr progressiver Umgang mit der Kunst einerseits und ihre feministische Sichtweise andererseits hier absolut unerwünscht sind: Das Wellesley-College bildet nicht etwa das Sprungbrett für eine anschließende akademische Karriere. Vielmehr wünschen sich die Mädchen nichts sehnlicher, als mit dem College-Abschluß in der Tasche in den Hafen der Ehe einzulaufen. Kritik:
Um die plakative Aussage, die jeder Filmkritiker zu diesem Film auf
Lager hat, gleich zu Anfang zu bringen: Mona Lisas Lächeln
ist wie Der Club der toten Dichter auf feministisch, und statt
um Dichtung geht es um Malerei. Der Club der toten Malerinnen
sollte es also treffen. |
Und
so sind die Schicksale der einzelnen weiblichen Nebenrollen (u.a. Kirsten
Dunst und Julia Stiles) nicht zuletzt durch die Einwirkung ihrer Kunstdozentin
recht vielfältig und mitunter sogar unerwartet, bleiben aber in jedem
Fall weitaus seichter an der Oberfläche als im Club der toten Dichter.
Und so kommt es zum obligatorischen fast perfekten Hollywood-Happy-End,
das sich treffend mit Mike Meyers ironischem Schlusssatz aus Wayne's
World beschreiben lässt: "Ist es nicht toll, dass wir alle bessere
Menschen geworden sind?" Und die, die das nicht geschafft haben, wollen
es einfach nicht anders. Fazit: Ein Frauenfilm mit Moral, aber zu wenig Tiefgang. Für Julia Roberts-Fans ein Muss, für alle anderen reicht beizeiten die Leih-DVD oder gar die Free-TV-Premiere. 6 von 10 Haushalts-Werbespots aus den 50ern |
Gero
Zahn 22.01.2004 |
Leser-Kommentare: |
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Laura (27.02.04): Ich fand den Film einfach toll. |
Vossi (19.02.04): Klasse, ein Meister- und Lehrstück (oder auch Leerstück) in Belanglosigkeit. Die Macher haben wirklich nichts ausgelassen, um den Zuschauer zu langweiligen. Wer sich einen solchen Film leisten kann, ist wirklich ein Superstar. Und ich dachte immer, Verbrechen wie "Das Haus am Eaton Place" wären nicht zu toppen - weit gefehlt! Sorry Julia - 1 von 10 |
Steve (08.02.04): Nach dem ich den Film gesehen hatte, wurde ich gefragt worum es in dem Film geht. Ich wußte es nicht. Liebe? Nee. Romantik? NEE. Emanzipation? Da war irgendwas. Ach ja: ...Julia Roberts Lächeln. Ich hab schon inhaltslosere Filme gesehen daher: 3 von 10 |
Olaf (25.01.04): Die Auseinandersetzung mit dem Thema Emanzipation findet in Mona Lisas Lächeln nur an der Oberfläche statt. Zu schön das 50er Jahre Ambiente, zu schön die Kleidchen, zu schön die Protagonisten. - Aber vor allem: Viel zu bieder die Inszenierung, die dadurch jedes emanzipatorische Ansinnen (sofern es dies überhaupt gegeben hat) im Keim erstickt. Einzig im Aspann werden die Absuditäten dieser Zeit noch einmal deutlich sichtbar. 5 von 10 explodierende Holzhütten |