Samaria
Drama, Süd-Korea 2004, 95 Minuten, ab 16
Originaltitel: Samaria; Deutschlandstart: 09.12.2004 (Rapid Eye Movies); Regie: Kim Ki-Duk; Produktion: Bae Jeong-Min; Drehbuch: Kim Ki-Duk; Kamera: Sun Sang-Jae; Musi: Park Ji; Schnitt: Kim Ki-Duk

mit Lee Uhl (Young-Gi), Kwak Ji-Min (Yeo-Jin), Seo Min-Jung (Jae-Young), Kwon Hyun-Min (Verkäufer), Oh Young (Musiker), Im Gyun-Ho (Ordentlicher Typ), Jung Yoon-Soo (Harter Typ), Lee Jong-Gil (Glücklicher Typ), Shin Taek-Ki (Selbstmörder), Park Jung-Gi (Ermordeter), Kim Gui-Seon (Zweiter Verkäufer), Seo Seung-Won (Mann in den 30ern), Yoo Jae-Ik (Passant), Jung In-Gi (Ki-Su), Jeon Jin-Bae (Polizist)

Filmplakat
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Trailer (Rapid Eye Movies )
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Jae-Young (Seo Min-Jung) und Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) machen sich bereit für die Arbeit. Jae-Young (Seo Min-Jung) und Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) in ihrem Lieblingspark. Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) und die schwer verletzte Jae-Young (Seo Min-Jung). Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) mit Jae-Youngs Freier.

Plot: Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) und ihre Freundin Jae-Young (Seo Min-Jung) sind Schülerinnen, verdienen sich aber Geld als Prostituierte von meist sehr viel älteren Freiern. Ihr Ziel ist es, mit dem gesparten Geld Korea in Richtung Europa zu verlassen. Yeo-Jin hat mit dieser Tätigkeit zunehmend Probleme, obwohl sie nur die Buchhalterin der beiden ist, Schmiere steht und die Kontakte anbahnt. Ihre Freundin sieht ihre Tätigkeit hingegen als echten Liebesdienst an den oft emotional sehr erkalteten Männern. Sie bleibt immer fröhlich und gelöst. Dann verliebt sich Jae-Young sogar in einen ihrer Kunden, der Musiker ist. Yeo-Jin reagiert verärgert über soviel Intimität und sagt daraufhin die nächste Verabredung der beiden ab.
Kurze Zeit später unterläuft ihr ein verhängnisvoller Fehler: Sie übersieht die Polizisten, die das Liebeshotel stürmen, Jae-Young springt aus einem Fenster und wird tödlich verletzt.
Obwohl das Geschehen nicht wieder aufzuheben ist, versucht Yeo-Jin auf ihre Art einen Teil der Ereignisse rückgängig zu machen: Sie trifft sich mit den sorgfältig im Büchlein festgehaltenen ehemaligen Freiern ihrer Freundin und zahlt ihnen nach einer Liebesnacht ihr Geld zurück. Doch durch einen Zufall kommt ihr überbehütender Vater dahinter, der Kriminalpolizist ist...

Kritik: Kim Ki-Duks Erzählstil ist bei aller Dramatik des Plotes unprätentiös. Niemals rutscht er ins Pathetische, Kitschige, Übertriebene. Fast schon lakonisch schildert er eine Gesellschaft, die bei allem Fortschritt, bei aller Technisierung und Arbeitswut (oder deswegen) zu zerfallen scheint. Doch gerade dies erschafft eine unterschwellige Bedrohung, die in jeder Filmminute mitschwingt. Jederzeit kann der nächste Gewaltexzess mit Blutlachen und Toten über uns hereinbrechen.
Der Film wie auch sein Titel steckt voller religiöser Andeutungen - oder voller Themen, die auch in einem religiösen Kontext gedeutet werden können: Rache und Läuterung, Gnade und Erlösung. Unweigerlich scheint das Schicksal der Figuren in den Abgrund zu führen: das Mädchen, das zur Hure wird; der Vater, der zum mordenden Rächer gerät. Doch am Ende ist der Blick von oben ein versöhnlicher.
Kim Ki-Duk erhielt für diesen Film den Silbernen Bären 2004 für die beste Regie. Nebenbei bemerkt finde ich es interessant, dass das deutsche Filmplakat gegenüber dem Koreanischen entschärft wurde. Das hätte man doch eher umgekehrt vermutet...

Fazit: Melancholisch inszeniertes Drama im modernen Korea. 7 von 10 Reinwaschungen

Olaf Scheel
22.02.2004

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271 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
Marko (11.12.04): Die besseren Filme kommen zur Zeit definitiv aus Asien. Wer verstörendes Kino ala IRREVERSIBLE, HANA-BI oder CRASH mag, wird auch diesen Film mögen. Wie oben schon richtig beschrieben wurde ist die ganze Zeit eine unterschwellige Bedrohung zu spüren. Hier scheint jeder nach seinen eigenen Regeln zu leben (inclusive des Regisseurs)
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