Originaltitel: Samaria; Deutschlandstart: 09.12.2004 (Rapid Eye Movies); Regie: Kim Ki-Duk; Produktion: Bae Jeong-Min; Drehbuch: Kim Ki-Duk; Kamera: Sun Sang-Jae; Musi: Park Ji; Schnitt: Kim Ki-Duk mit Lee Uhl (Young-Gi), Kwak Ji-Min (Yeo-Jin), Seo Min-Jung (Jae-Young), Kwon Hyun-Min (Verkäufer), Oh Young (Musiker), Im Gyun-Ho (Ordentlicher Typ), Jung Yoon-Soo (Harter Typ), Lee Jong-Gil (Glücklicher Typ), Shin Taek-Ki (Selbstmörder), Park Jung-Gi (Ermordeter), Kim Gui-Seon (Zweiter Verkäufer), Seo Seung-Won (Mann in den 30ern), Yoo Jae-Ik (Passant), Jung In-Gi (Ki-Su), Jeon Jin-Bae (Polizist) |
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Plot:
Yeo-Jin (Kwak Ji-Min) und ihre Freundin Jae-Young (Seo Min-Jung) sind
Schülerinnen, verdienen sich aber Geld als Prostituierte von meist
sehr viel älteren Freiern. Ihr Ziel ist es, mit dem gesparten Geld
Korea in Richtung Europa zu verlassen. Yeo-Jin hat mit dieser Tätigkeit
zunehmend Probleme, obwohl sie nur die Buchhalterin der beiden ist,
Schmiere steht und die Kontakte anbahnt. Ihre Freundin sieht ihre Tätigkeit
hingegen als echten Liebesdienst an den oft emotional sehr erkalteten
Männern. Sie bleibt immer fröhlich und gelöst. Dann verliebt
sich Jae-Young sogar in einen ihrer Kunden, der Musiker ist. Yeo-Jin
reagiert verärgert über soviel Intimität und sagt daraufhin
die nächste Verabredung der beiden ab. |
Kritik:
Kim Ki-Duks Erzählstil ist bei aller Dramatik des Plotes unprätentiös.
Niemals rutscht er ins Pathetische, Kitschige, Übertriebene. Fast
schon lakonisch schildert er eine Gesellschaft, die bei allem Fortschritt,
bei aller Technisierung und Arbeitswut (oder deswegen) zu zerfallen
scheint. Doch gerade dies erschafft eine unterschwellige Bedrohung,
die in jeder Filmminute mitschwingt. Jederzeit kann der nächste
Gewaltexzess mit Blutlachen und Toten über uns hereinbrechen. Fazit: Melancholisch inszeniertes Drama im modernen Korea. 7 von 10 Reinwaschungen |
Olaf
Scheel 22.02.2004 |
Leser-Kommentare: |
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Marko (11.12.04): Die besseren Filme kommen zur Zeit definitiv aus Asien. Wer verstörendes Kino ala IRREVERSIBLE, HANA-BI oder CRASH mag, wird auch diesen Film mögen. Wie oben schon richtig beschrieben wurde ist die ganze Zeit eine unterschwellige Bedrohung zu spüren. Hier scheint jeder nach seinen eigenen Regeln zu leben (inclusive des Regisseurs) |