Originaltitel: The Forgotten; Deutschlandstart: 11.11.2004 (Columbia TriStar); Regie: Joseph Ruben; Produktion: Bruce Cohen, Dan Jinks u.a.; Drehbuch: Gerald Di Pego; Musik: James Horner; Kamera: Anastas N. Michos; Schnitt: Richard Francis-Bruce mit Julianne Moore (Telly Paretta), Christopher Kovaleski (Sam), Matthew Pleszewicz (Sam mit Fünf), Anthony Edwards (Jim Paretta), Jessica Hecht (Eliot), Linus Roache (Der freundliche Mann), Gary Sinise (Dr. Jack Munce), Dominic West (Ash Correll), Katie Cooper (Büchereiangestellter), Scott Nicholson (Polizist), P.J. Morrison (Polizist), Robert Wisdom (Carl Dayton), Tim Kang (Agent Alec Wong), Kathryn Faughnan (Lauren Correll), Alfre Woodard (Det. Anne Pope) |
|
|
Hatten Sie schonmal das Gefühl, dass... dass jemand oder... oder etwas Sie beobachtet? - So wie Überwachung? - Nein, ich meine, dass... dass manchmal Menschen weggeholt werden. Man hört davon. - Was meinen Sie damit? - Entführung! - Nein, Moment mal. Wir sind doch hier nicht in so einem bescheuerten B-Movie. - Telly erzählt Ash Correll von ihrer Verschwörungtheorie. Plot:
Telly Paretta (Julianne Moore) hat vor etwas über einem Jahr ihren
Sohn Sam bei einem Flugzeugunglück verloren. Seitdem trauert sie
und kann ihr Leben nicht weiterleben, ohne sich jeden Tag Fotos und
Videoaufnahmen von Sam anzusehen. Während ihr Mann Jim (Anthony
Edwards) schon länger über den Verlust hinweg ist, geht Telly
regelmäßig zu ihrem Psychiater Dr. Jack Munce (Gary Sinise),
der ihr immer wieder rät, ihren Sohn loszulassen und alles endlich
zu vergessen. Kritik: Mit Die Vergessenen hat Joseph Ruben, der schon richtig gute Filme wie Für das Leben eines Freundes und Der Feind in meinem Bett gedreht hat, leider nur einen bedingt gelungenen Film vorgelegt. Das liegt allerdings nicht an seiner Inszenierung, die wirklich sehr spannend ist. Man fühlt die Verwirrtheit der Protagonistin richtig mit und überlegt zunächst, ob sie sich wirklich alles nur einbildet oder nicht. |
Julianne
Moore spielt ihre Rolle überdies auch sehr überzeugend. Man
weiß anfangs nicht, was hinter allem steckt und macht sich Gedanken
über die übelsten Verschwörungen. Ruben weiß den
Zuschauer in sein psychisches Verwirrspiel einzuspinnen und versteht
es, ihn bei Terrys und Ashs Suche nach der Wahrheit richtig mitzureißen.
Dabei nutzt er ein ums andere Mal auch heftige Überraschungs-Effekte,
bei denen sich fast jeder im Kinosaal mächtig erschreckt. In so
weit ist Die Vergessenen in der ersten Hälfte ein richtig
guter und vor allem sehr spannender Psycho-Thriller geworden. Doch dann
kommt leider die zweite Hälfte des Films! Fazit: Die Vergessenen ist ein in der ersten Hälfte sehr guter und spannender Thriller, der leider eine Auflösung hat, welche nicht ganz zur ersten Hälfte des Films zu passen scheint und die das Publikum spalten dürfte. Entweder man akzeptiert sie oder man findet sie übertrieben bzw. lächerlich. Leider ist zusätzlich auch noch der Schluss des Films irgendwie unbefriedigend geworden, sodass ich nur 6 von 10 nächlichen Treffen an der Schaukel geben kann. |
Sebastian
Schwarz 14.11.2004 |
Leser-Kommentare: |
---|
Sandra Plich (28.11.04): Ich habe 9 Staffeln lang "Akte X" gesehen. Und ich musste nicht grübeln und ich wußte bereits nach 15 Minuten was, wie und warum. Das hat für mich das Spannungs-Erlebnis extrem geschmälert. Julianne Moore spielt klasse, das Ende läßt einiges offen. Habe Mulder und Scully vermisst, aber Moore ist ja immerhin auch rothaarig ;-). "Die Vergessenen" ist "Akte X" in 90-Minuten-Länge, nicht mehr und nicht weniger. Die Schockeffekte sind super. Die Story und Auflösung nach dem Mulderschen Familiendrama nur noch ein Tropfen auf dem heißen Stein. Daher kann ich nur 5 von 10 überklebten Kindertapeten geben. |
O (25.11.04): Komischer Handlungsstrang. Nicht wirklich schlecht, allerdings auch nicht überragend. Einige kleinere Schockmomente... (7) |
ich (17.11.04): jene kinobesucher die einen schönen abend mit einem halbwegs intelligenten bzw. interessanten film verbringen möchten - seht euch was anderes an. bei diesem film ist es so, das der trailer einen wirklich umhaut und dann wird er auch noch in der werbung mit sixth sense verglichen. ich dachte mir, endlich wieder ein grund ins kino zu gehen. doch was ich dann zu sehen bekam schockierte mich total, die vergessenen ist eigentlich ein klassischer b- movie, das drehbuch wurde wahrscheinlich in zwei stunden geschrieben und der dreh kann nicht viel länger gedauert haben. die charaktere waren total unausgereift und bestachen eher durch blödheit als durch intelligenz, die geschichte selber ist total voraussehbar und hat nichts von mystery an sich. ich war derart enttäuscht sodass ich sogar überlegt habe mir mein geld zurückzuholen, 1. es ist eine frechheit diesen tollen trailer in verbindung mit diesem schlechten film zu zeigen. 2. istes eine frechheit diesen film in irgendeiner form mit sixth sense zu vergleichen und 3. liebe leute vertaut mir, wenn ihr ein wenig anspruch an die filme stellt die ihr euch anseht, spart euch das geld für diesen. alle die diesen film als gut bezeichnen waren entweder auf droge oder sie die seite mit den kritiken verwechselt. noch dazu frag ich mich wie es ein solcher film es überhaupt geschafft hat ins kino zu kommen, nachdem es in den usa doch preview vorstellungen gibt? jedenfalls vertraut nicht auf den trailer denn dieser hat eigentlich mit dem film überhaupt nichts zu tun!!!!!!!!!!! |
Gero (16.11.04): Intelligent gemachter Thriller, anfangs ein wenig kraftlos, später durchaus mysteriös. Leider baut Regisseur Joseph Ruben etwa ab der Mitte des Films tatsächlich unnötige Hinweise auf dessen Ende ein, die man durchaus etwas subtiler, weniger offensichtlich hätte anbringen können. Und spätestens mit einer bestimmten Dialogzeile von Julianne Moore (die ich ohne angemessenen Spoilerspace hier leider nicht zitieren kann) ist die Frage nicht mehr "was", sondern nur noch "wie". Aber auch das hält noch einiges an Spannung vor, und die finale Aufklärung schnürt dann doch die Kehle zu. Die Thrill-Effekte sind auf den Punkt inszeniert (von wenigen völlig vorhersehbaren mal abgesehen), und im letzten Viertel gewinnt der Film eindeutig an Fahrt. Ob das Ende (und ich spreche wirklich nur von der allerletzten Szene) wirklich unbedingt nötig war, ist eine gute Frage. Aber es schadet wohl sicher auch niemandem: Es hätte auf beide Arten funktioniert. Nicht zu vergessen: Die wohlpointierte Filmmusik von James Horner ist unbeschreiblich gut - sicher den Rest des Films qualitativ überragend. Sicher nicht der beste Film des Jahres aus diesem Genre, aber durchaus unterhaltsam mit einer gut dosierten Portion Nervenkitzel. Von mir 7+ von 10 "guter Cop, böser Cop"-Verhöre. |