Plot:
Die Yes Men betreiben eine Website (Link siehe oben), die manche Menschen
für eine offizielle Seite der Welthandelsorganisation (WTO) halten.
Wenn es zu Interview- oder Vortragsanfragen kommt, werden sie gerne
angenommen...
Auf einer Tagung halten die Yes Men einen Vortrag über die Bekleidungsindustrie
der Zukunft: Durch aufwändige Zahlenarithmetik wird begründet,
warum es für moderne Unternehmen durch Einsparung von Kost und
Logis günstiger ist, Arbeiter zu beschäftigen als Sklaven
zu halten. Zum Schluss wird ein neuer Manager-Anzug zur Arbeiter-Überwachung
vorgestellt. (Bild siehe oben) Mit ihrer Präsentation kommen die
Yes Men sogar in die Presse, kritische Fragen werden nicht gestellt.
Bei einem Vortrag vor amerikanischen Studenten wird ein (angeblich)
neues Welthunger-Projekt der WTO vorgestellt: Der Mensch verwertet nur
ca. 20% der Nährstoffe in der Nahrung, 80% werden ausgeschieden.
Pipelines bei McDonalds sollen diese nicht verwerteten Nährstoffe
zu den Filialen in der Dritten Welt befördern. Durch Filterungen
können dann dort neue Burger produziert werden. - Nach dem Vortrag
werden Burger verteilt. Anders als bei den anderen Aktionen der Yes
Men sind die Studierenden empört über die angeblichen Pläne
der WTO.
... Und zum Schluss geben die Yes Men sogar offiziell die Auflösung
der WTO bekannt...
|
Kritik:
Die Yes Men sind eine Gruppe von Spaß-Guerilla. - Und wie es sich
für den politisch ambitionierten (männlichen) Nerd gehört
wird die gesamte Arbeit über Computer und Internet koordiniert.
Unterstützt werden sie über ein weites Netzwerk von Globalisierungsgegnern.
Der Dokumentarfilm von Chris Smith zeigt uns das WTO-Projekt der Yes
Men, das mit einer satirischen Website zur Welthandelsorganisation begann
und mit den Pressemitteilungen zu ihrer Auflösung endete. (Genial
begründet durch die Feststellung, dass die WTO erkannt hätte,
dass sie nur den reichen Nationen nutzt.) Dass die Aktionen der Yes
Men nicht sofort als Ulk enttarnt wurden, ist erschreckend und zugleich
unglaublich komisch anzusehen. - Vor allem erstaunt, dass das Team es
immer wieder geschafft hat in die Medien zu kommen, selbst in überregionale,
ohne dass die Reporter nachrecherchiert hätten. Selbst die ständige
Begleitung der Yes Men durch ein Filmteam machte niemanden stutzig.
Nun haben die Yes Men ein neues Projekt: den Imperialismus der USA unter
George W. Bush nach dem 11. September 2001, der mit wirtschaftlicher
Macht aber auch mit Waffengewalt ausgeübt wird. Wir dürfen
uns also auf vergnügliche und nachdenklich machende Aktionen freuen...
Fazit: Interessanter
Dokumentarfilm über die kreativen Aktionen von Globalisierungsgegnern.
7 von 10 Konfettikanonen-Ständern
|