Originaltitel: Die Bluthochzeit; Deutschlandstart: 21.04.2005 (Constantin Film); Regie: Dominique Deruddere; Produktion: Marc Conrad, Hilde De Laere u.a.; Drehbuch: Dominique Deruddere u.a. nach dem Comic von Jean Van Hamme; Musik: Wolfram de Marco; Kamera: Danny Elsen; Schnitt: Philippe Ravoet mit Armin Rohde (Hermann Walzer), Uwe Ochsenknecht (Franz Berger), Josef Heynert (Andy Walzer ), Arne Lenk (Mark Walzer), Julia Schmidt (Yvonne Walzer), Imogen Kogge (Hannelore Walzer), Sandra Borgmann (Katrin Walzer), Nand Buyl (Opa Brüngel), Fabian Hinrichs (Alexander Halberstadt), Lisa Potthoff (Sophie Halberstadt), Stephan Bissmeier (Herbert Halberstadt), Michaela Rosen (Susanne Halberstadt), Stefan Rudolf (Freddy), Dieter Brandecker (Edgar), Matthias Redlhammer (Ulrich) |
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Bis dass der Tod sie scheidet: Mark und Sophie. | Ein faires Angebot? | Die Kampfhähne geraten aneinander. | Das Tor ist zu, der Weg zurück versperrt. |
Ich bin mal gespannt, was deine Braut dazu sagt. Scheint ja ein ganz vernünftiges Mädchen zu sein. - Du hast sie vergessen. - Was??? - Du hast Mutter und Sophie im Restaurant vergessen. - Warum sagst du das erst jetzt, du Idiot? - Ich hab dir gesagt, du machst 'nen Fehler. - Scheiße! - Der Bräutigam und sein Vater auf der Rückfahrt vom Restaurant. Plot: Es ist der Hochzeitstag von Sophie (Lisa Maria Potthoff) und Mark Walzer (Arne Lenk). Nach der kirchlichen Trauung trifft das Paar mit der kompletten Hochzeitsgesellschaft in einem gehobenen Restaurant ein, welches sich auf einem burgartigen Gutshof in der Eifel befindet. Marks Vater, Hermann Walzer (Armin Rhode), ist ein schwerreicher arroganter Kotzbrocken mit dem Hang zu cholerischen Ausbrüchen. Er hatte schon immer vor, den Gutshof zu erwerben und macht dem Besitzer und Chefkoch des Restaurants Franz Berger (Uwe Ochsenknecht), der sich momentan in ernsten Finanznöten befindet, ein erneutes Angebot, welches dieser aber ablehnt. Das passt Hermann gar nicht, und als beim Hochzeitsessen die Shrimps den Anschein erwecken, verdorben zu sein, nutzt er die Gelegenheit, wieder einmal einen seiner Wutausbrüche zu bekommen. Er saut Franz vor versammelter Gesellschaft ab und beschließt mit allen Hochzeitsgästen, ohne die Rechnung zu begleichen, das Restaurant zu verlassen, was dann auch in die Tat umgesetzt wird. Dumm nur, dass er seine Gattin und die Braut, die sich gerade auf der Toilette befinden, vergisst. Als es ihm auffällt, kann er jedoch nicht mehr zurück, da Franz den Gutshof mittlerweile verbarrikadiert hat, um die beiden Frauen nur wieder heraus zu lassen, wenn die Rechnung beglichen wird. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und droht zu eskalieren, als es zum ersten Waffengebrauch kommt. Was ursprünglich der schönste Tag im Leben von Mark und Sophie werden sollte, entwickelt sich wegen der beiden Streithähne zu einem Alptraum... Kritik:
Der deutsch-belgische Film Die Bluthochzeit
beruht auf dem flämischen Comic „Lune de guerre“ („Bluthochzeit“),
welcher im Jahre 2000 von Autor Jean van Hamme und Zeichner Hermann
produziert wurde. Dabei handelt es sich um eine Art „Splatter“-Comic,
mit sehr blutigem Ausgang. |
Leider
hält sich Regisseur Dominique Deruddere nicht an das Ende der Vorlage,
sondern mildert die Sache extrem ab. Das zerstört letztlich die
Wirkung des Films in erheblichem Maße. Von Beginn des Films an
steigern sich Handlung und Atmosphäre immer mehr in eine absurde
Kriegssituation mit psychologischen Machtspielchen der beiden Protagonisten.
Der Zuschauer erwartet förmlich ein Ende wie in der Comicvorlage,
was er dann aber letztlich nicht bekommt. Dass lässt einen irgendwie
unbefriedigt den Kinosaal verlassen, da das vom Regisseur gewählte
Ende so gar nicht zum vorherigen Geschehen passt und eher unglaubwürdig
wirkt. Fazit: Die Bluthochzeit besticht durch sehr überzeugende Protagonisten, seinen schwarzen Humor und einer Grundidee mit viel Potential, scheitert letztlich aber an seinem unglaubwürdigen und nicht zum Rest des Films passenden Ende. Aufgrund seiner Aufmachung ist Die Bluthochzeit sowieso kein Film für ein Massenpublikum. Wer aber Spaß an schwarzem Humor und psychologischen Machtspielchen hat und die beiden Hauptdarsteller mag, der kann sich den Film ruhigen Gewissens ansehen, da Die Bluthochzeit als Gesamtwerk betrachtet wirklich gelungen ist. Knappe 7 von 10 nicht mehr funktionierenden Handgranaten. |
Sebastian
Schwarz 10.04.2005 |
Leser-Kommentare: |
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Nikolas (21.04.05): Als Nicht-Kenner des Comix hat mir sowohl der Film als auch sein Ende gut gefallen. Gut, man sieht der Story an, dass sie weitaus rabenschwärzer enden könnte und das hier doch offensichtlich etwas abgeschwächt wurde, aber das ist ihm Rahmen des gut verträglichen. Auch wenn ein wirklich konsequentes Ende den Film in eine noch höhere Gewichtsklasse hätte erheben können. Trotzdem klasse Film, stimme der Kritik mit 7 von 10 spontan erlegten Fasanen zu. |