The Hidden Blade
Drama/Romanze, Japan 2004, 132 Minuten, ab ?
Originaltitel: Kakushi-ken: oni no tsume; Deutschlandstart: 15.02.2005 (nur Berlinale); Regie: Yôji Yamada; Produktion: Hiroshi Fukazawa; Drehbuch: Yoshitaka Asama, Yôji Yamada; Musik: Isao Tomita; Kamera: Mutsuo Naganuma; Schnitt: Iwao Ishii

mit Masatoshi Nagase (Munezo Katagiri), Takako Matsu (Kie), Hidetaka Yoshioka (Samon Shimada), Yukiyoshi Ozawa (Yaichiro Hazama), Tomoko Tabata (Shino), Reiko Takashima (Yaichiros Ehefrau), Sachiko Mitsumoto (Kies Schwiegermutter), Chieko Baisho (Munezos Mutter), Min Tanaka (Kansai Toda) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
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Plot: Japan in der Mitte des 19. Jahrhunderts: Die große Zeit der Samurais ist vorbei. Stattdessen haben nun Geschäftsleute und Politiker das Sagen. Samurai Munezo (Masatoshi Nagase) kehrt in seine Heimat zurück und lebt bescheiden von seiner Kriegerrente im Haushalt seiner Mutter; zusammen mit seiner Schwester Shino (Tomoko Tabata), die bald darauf Munezos Freund Samon (Hidetaka Yoshioka) heiratet und der hübschen Magd Kie (Takako Matsu). Kie heiratet ebenfalls bald, nämlich den Sohn einer Händlerfamilie, und so bleibt Munezo nach dem Tod seiner Mutter allein zurück.
Viele Monate später, an einem kalten Wintertag, sieht Munezo Kie zufällig wieder. Sie ist blass, dünn und kränklich. Munezo macht sich große Sorgen um sie.
Doch auch andere Dinge machen ihm zu schaffen: Die modernen Zeit verlangt nach anderen Soldaten, und so soll der traditionsbewusste Krieger an der Artillerie ausgebildet werden. Gefährlich wird es, als Munezo beauftragt wird, einen verräterischen Samurai zu töten...

Kritik: Ich will jetzt nicht vorgeben, ein Experte für das Japan des 19. Jahrhunderts zu sein, deswegen nur ein paar Sätze zur historischen Einordnung: The Hidden Blade handelt von einem Land im Umbruch von der traditionellen Samurai-Kultur hin zur (westlichen) Moderne. Eine Zeit voller Widersprüche und voller Menschen, die noch in der alten Kultur verhaftet sind, aber mit den Anforderungen der Neuzeit konfrontiert werden.

Der Samurai Munezo lebt in seiner Welt, in der Ehre und Integrität noch viel bedeuten, wo Krieger noch 'echte Krieger' sind und Frauen noch 'echte Frauen'. Die Welt da draußen hat sich inzwischen geändert. Munezo stellt sich gegen die Moderne und gegen den Verfall der Moral. Doch sein traditionelles Weltbild verhindert (zunächst) auch sein persönliches Glück, nämlich die nicht standesgemäße Verbindung zur Magd Kie. Erst als er sie leiden sieht, steht er zu seinen Gefühlen und nimmt sie zu sich.
Wie schon der oscarnominierte Vorgänger Samurai in der Dämmerung (2002) von Yôji Yamada ist The Hidden Blade sehr langsam, fast beschaulich, inszeniert, was aber den Film nicht uninteressant macht.
Negativ anzumerken sind aus meiner Sicht eher die Teilweise lächerlichen Nebenfiguren (wie z.B. der Diener als dummer August), die man zwar auch aus anderen asiatischen Filmen kennt, aber dadurch nicht weniger nervig sind. - Und die meiner Meinung nach zu deutliche Stellungnahme von Yamada für die traditionelle Moral der Samurai, die selbst dem übelsten Mörder noch Ehre zubilligt. - Wenn das nicht beabsichtigt war, hätte man das anders darstellen sollen.

Fazit: Interessanter Film über ein Japan im Aufbruch in die Moderne, über Ehre, Moral und unerfüllte Liebe. 6 von 10 Versuche westlich zu laufen.

Olaf Scheel
20.02.2005

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