Originaltitel: Kinsey; Deutschlandstart: 24.03.2005 (20th Century Fox); Regie: Bill Condon; Produktion: Gail Mutrux, Francis Ford Coppola u.a.; Drehbuch: Bill Condon; Musik: Carter Burwell; Kamera: Frederick Elmes; Schnitt: Virginia Katz mit Liam Neeson (Alfred Kinsey), Laura Linney (Clara McMillen), Chris O'Donnell (Wardell Pomeroy), Peter Sarsgaard (Clyde Martin), Timothy Hutton (Paul Gebhard), John Lithgow (Alfred Seguine Kinsey), Tim Curry (Thurman Rice), Oliver Platt (Herman Wells), Dylan Baker (Alan Gregg), Julianne Nicholson (Alice Martin), William Sadler (Kenneth Braun), John McMartin (Huntington Hartford), Veronica Cartwright (Sara Kinsey), Kathleen Chalfant (Barbara Merkle), Heather Goldenhersh (Martha Pomeroy) |
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Professor Prok Kinsey mit seiner späteren Frau Clara. | Auch Professor Kinsey muss erst angelernt werden. | Kinsey bei einem Interview für seine Studie. | Kinsey und sein studentisches Team. |
Al, erzähl uns doch mal, was du gerade tust. - Naja... - Erspar dir die Mühe, Al. Sie versteht es ohnehin nicht. Sie ist ja nur vier Jahre zur Schule gegangen. ... - Ich studiere die Gallwespen, Mam. Ich habe mehr als 100.000 gesammelt. Aber das ist nur ein Bruchteil aller Arten, die es gibt. Ich will aber... - Zehn Jahre höhere Bildung und er sammelt immer noch Insekten. - Alfred Kinsey zu Besuch bei seinen Eltern. Plot:
Als Kind wird Alfred C. Kinsey (Liam Neeson) von seinem dominanten,
puritanischen Vater (John Lithgow) tyrannisiert. Fanatisch predigt dieser
gegen alles, was seiner Meinung nach Sitte und Anstand verletzt. - Beim
Reißverschluss, der den 'schnellen Zugriff' ermöglicht angefangen. |
Kritik:
Im Mittelpunkt dieses Biopic von Bill Condon steht der namensgebene
Alfred C. Kinsey (1894-1956), der berühmteste Sexualforscher der
Welt. In den 40er Jahren war seine Studie ein Schock für das puritanische
Amerika, das seinen Bürgern - besonders den Jugendlichen - einzureden
versuchte, dass Sex etwas schmutziges und außer zum Kinder Kriegen
schädlich sei. Der Kinsey-Report zeigte dann, dass trotz aller
gesellschaftlichen Normen mehr als 70% der Männer vorehelichen
Sex hatten, 50% der Ehemänner Affären, 92% sich selbst befriedigten
und mehr als 37% homosexuelle Erfahrungen gemacht hatten. In einer Gesellschaft,
die Jugendlichen beibringt, dass Masturbation das Rückenmark zerstört,
waren dies Feststellungen, die einer Revolution glichen. Allerdings
wurde sein fünf Jahre später nachfolgendes Werk über
das Sexualverhalten der Frau nicht mehr positiv aufgenommen - es war
definitiv nicht gesellschaftsfähig. Der Forscher starb resigniert
im frühen Alter von 62 Jahren. Fazit: Unterhaltsames Biopic über den "Erfinder" der Missionarsstellung (zumindest der Bezeichnung), dessen Inhalte auch im Amerika von heute noch hohe Wellen schlagen können. 8 von 10 unveröffentlichte Studien. |
Olaf
Scheel 23.02.2005 |
Leser-Kommentare: |
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Dominik (04.04.05): @ Sandra, Sebastian: Hallelujah, der Sex führt doch tatsächlich ALLE zusammen, auch uns!! |
Sebastian (31.03.05): Auch ich stimme mit Dominik mal vollständig überein! Das sollte man rot im Kalender anstreichen! ;-) Ansonsten stimme ich Sandras und Olafs Aussagen komplett zu und kann dem nichts mehr hinzufügen außer: Unbedingt ansehen! 9 von 10 außerehelichen Sexerlebnissen |
Sandra (31.03.05): Dominik und ich sind mal einer Meinung - das ich das noch erleben darf ;-) "Kinsey" ist eine sehr gut gespielte Biographie und in jeder Hinsicht unterhaltsam, eben durch den bereits angesprochenen unterschwellig angelegten Humor. Der Film zeigt Kinsey als besessenen Wissenschaftler der den Weg zur sexuellen Aufklärung bereitet ohne die Figur zu glorifizieren. Liam Neeson spielt gewohnt gut, besonders beeindruckt hat mich jedoch Laura Linney, die ich als Kinseys Ehefrau durchaus als herausragend bezeichnen möchte. Vielleicht würden wir alle noch immer im sexuellen Mittelalter leben, hätte er seine Studien nicht geführt und auch veröffentlicht. Einmal mehr zeigt der Film wie Kinsey als Wissenschaftler über sein Ziel hinausschießt indem er auch seine Freunde und sogar seine Frau als Mittel zum Zweck einsetzt dabei aber übersieht, dass er es hier mit Menschen und nicht mit Gallwespen zu tun hat. Unterhaltsame, sehenswerte Biographie mit einer 1A Darstellerriege. 9 von 10 geführten Interviews |
Dominik (27.03.05): Klasse Film, unbedingt sehenswert! Der Film verheimlicht nichts, glorifiziert Kinsey aber auch nicht, sondern zeigt ihn als komplexe Persönlichkeit. Schauspielerisch ohnehin großartig, neben Liam Neeson und Laura Linney vor allem Peter Sarsgaard als Kinseys Geliebter. Macht Spaß, der Film! 9 von 10 Mal sündiger Hausfrauensex im Mittleren Westen! |