Originaltitel: Sometimes in April; Deutschlandstart: 17.02.2005 (nur Berlinale); Regie: Raoul Peck; Produktion: Daniel Delume, Kisha Imani Cameron u.a.; Drehbuch: Raoul Peck; Kamera: Eric Guichard mit Idris Elba (Augustin Muganza), Oris Erhuero (Honore Muganza), Noah Emmerich (Lionel), Fraser James (Xavier), Carole Karemera (Jeanne) u.a. |
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Plot:
Im April 2004, zehn Jahre nach dem Völkermord der Hutu an den Tutsi
in Ruanda, reist Augustin Muganza (Idris Elba), der Bruder des Hetzmoderators
Honore Mugunza (Oris Erhuero) in die USA, um dort vor dessen Prozess
reinen Tisch mit ihm zu machen. Kritik:
Sometimes in April ist eine erschütternde
und äußerst kritische Reflexion der Ereignisse in Ruanda
und des internationalen, vormerklich amerikanischen Umgangs mit ihnen.
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass der Film seine beste
Wirkung in Kombination mit Hotel Ruanda
erzielt, da beide Filme dasselbe Thema behandeln, sich aber gänzlich
anderer Blickwinkel und Erzählweisen bedienen. |
Während
der Genozid in Rückblenden erzählt wird, erleben wir ein Briefing
im Weißen Haus, bei dem der „Tagesordnungspunkt Ruanda“
behandelt wird und man beschließt, den Hetzsender „Radio-Television
Libre des Mille Collignes“ aus Kostengründen nicht abzuschalten.
Darüber hinaus müsse das Wort "Völkermord"
in den Medien vermieden werden, da dies ein Eingreifen unumgänglich
machen würde. Doch dafür ist Ruanda sowohl in wirtschaftlicher
wie strategischer Hinsicht zu uninteressant. Der Präsident (Clinton)
könne sich am Ende mit dem betroffenen Kommentar „It may
never happen again!“ (Es darf niemals wieder geschehen!) seinen
Kopf moralisch aus der Schlinge ziehen. Fazit: Nüchterne und gerade dadurch erschreckend wie ergreifende Reflexion des Völkermords in Ruanda und dem weiteren Umgang mit den Ereignissen. Wirkt schon für sich allein, ist aber besonders in Kombination mit Hotel Ruanda zu empfehlen. 9 von 10 Regenschauern im April. |
Nikolas
Mimkes 19.04.2005 |
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