Originaltitel: Capote; Deutschlandstart: 02.03.2006 (Sony Pictures); Regie: Bennett Miller; Produktion: Michael Ohoven, Caroline Baron u.a.; Drehbuch: Dan Futterman nach der Vorlage von Gerald Clarke; Musik: Mychael Danna; Kamera: Adam Kimmel; Schnitt: Christopher Tellefsen mit Philip Seymour Hoffman (Truman Capote), Catherine Keener (Harper Lee), Clifton Collins Jr. (Perry Smith), Chris Cooper (Alvin Dewey), Bruce Greenwood (Jack Dunphy), Bob Balaban (William Shawn), Amy Ryan (Marie Dewey), Mark Pellegrino (Richard Hickock), Allie Mickelson (Laura Kinney), Marshall Bell (Warden Marshall Krutch), Araby Lockhart (Dorothy Sanderson), R.D. Reid (Roy Church), Rob McLaughlin (Harold Nye), Harry Nelken (Sheriff Walter Sanderson) u.a. |
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Truman Capote und seine Freundin Harper Lee. | Ermittler und Reporter treffen aufeinander. | Die Angeklagten Perry Smith und Richard Hickock. | Capote redigiert die ersten Seiten seines Romans. |
Hatte Laura gesagt 'erschüttert'? - Äh, 'ziemlich erschüttert'. 'Ihm ist davor noch nie irgendwas schlimmes passiert.' Ich kann mich zu 94% an jedes Gespräch erinnern. - 94 Prozent? - Ich hab mich selbst getestet.. - Harper Lee und Capote machen nachträgliche Gesprächsnotizen. Plot:
Kein Biopic im herkömmlichen Sinne, verzichtet Capote
darauf, das an Tragödien und Triumphen reiche Leben des exzentrischen
Schriftstellers Truman Capote von Geburt bis Tod filmisch aufzuarbeiten,
und konzentriert sich auf die Ereignisse der Jahre 1959 bis 1965. Und
das aus gutem Grund, denn diese Zeitspanne umfasst die Arbeit Capotes
an seinem wohl einflussreichsten Roman, dem literarischen Tatsachenbericht
Kaltblütig. Kritik: Vermutlich ist es unfair, dem Film etwas vorzuhalten, was er aus bestimmten Gründen nicht zu seinem Thema gemacht hat. Die Faszination des Romans Kaltblütig, der die Geschichte des Verbrechens an den Clutters und seine Hintergründe erzählt, liegt meiner Meinung nach vor allem in dem brilliant dargestellten und äußerst lakonisch geschilderten Einbruch des Bösen, der dunken Seite Amerikas, in die vordergründig heile, idyllische Welt der ländlichen Provinz. |
Die
hervorragenden Anfangssequenzen von Capote
illustrieren genau diesen Aspekt: die im Novemberwind wogenden
Weizenfelder, eine leere Landstrasse, ein beschauliches Farmerhaus,
das sich organisch in das von Ruhe und Frieden geprägte Landschaftsbild
einzufügen scheint. Und dann eine junge Frau, die in der Wohnung
der Clutters umhergeht, um nach den Bewohnern zu sehen. Die Stille des
Hauses ist mit einem Mal nicht mehr idyllisch, sondern äußerst
bedrohlich, da der Zuschauer bereits ahnt, dass die Frau keine Lebenden
mehr vorfinden wird. Doch Capote versteht sich nicht als Thriller,
sodass die Anfangsszenen nicht mehr als die Ouvertüre sind zu einem
komplexen Moralstück. Im Mittelpunkt steht die quasi amour fou
des Autors mit Perry Smith und die Schuldfrage, die sich aus dem unüberbrückbaren
Gegensatz zwischen ehrlich empfundener Freundschaft des Menschen Capote
und dem berechnenden Kalkül des Romanautors Capote ergeben. Fazit: Größtenteils mitreißendes und eindrucksvoll gespieltes Psychogramm des Autoren-Exzentrikers Truman Capote, das nicht sein ganzes Suspense-Potential ausreizen kann: 8 von 10 quäkige Babystimmen! Nachtrag: Bei den Oscars 2006 erhielt Philip Seymour Hoffman den Preis für den Besten Hauptdarsteller. |
Dominik
Rose 04.03.2006 |
Leser-Kommentare: |
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Dominik (05.04.06): @tousled: Das Buch "Kaltblütig" ist, ich kann mich da nur wiederholen, der absolute Hammer! Selten sowas Nervenaufreibendes gelesen (zumal auch, im Gegensatz zum Film, die Geschichte der ermordeten Familie erzählt wird)! |
tousled (05.04.06): der film war einfach nur toll! ich habe einen kinosall nach der vorstellung noch nie so still erlebt! er ist wirklich sehenswert! ich werde mit auf jedenfall das buch "kaltblütik" von capoe kaufen! der film hat mich echt neugierig gemacht. |
Dominik (22.03.06): Der Babybreicocktail ist extrem lecker und jedem sehr zur Nachahme zu empfehlen- Prost! |
Olaf (21.03.06): Sehr interessanter Film, der extrem auf seine Hauptfigur fokussiert ist. Ein verdienter Oscar für Philip Seymour Hoffman. Für den Film aber auch von mir nur 8 von 10 Babybreicocktails |