Originaltitel: Grindhouse - Death Proof; Deutschlandstart: 19.07.2007 (Senator Film); Regie: Quentin Tarantino; Produktion: Quentin Tarantino, Bob und Harvey Weinstein u.a.; Drehbuch: Quentin Tarantino; Kamera: Quentin Tarantino; Schnitt: Sally Menke mit Kurt Russell (Stuntman Mike), Rosario Dawson (Abernathy), Vanessa Ferlito (Arlene/'Butterfly'), Jordan Ladd (Shanna), Rose McGowan (Pam), Sydney Tamiia Poitier (Jungle Julia), Tracie Thoms (Kim), Mary Elizabeth Winstead (Lee), Zoe Bell (Zoë), Michael Parks (Texas Ranger Earl McGraw), James Parks (Edgar McGraw), Quentin Tarantino (Warren der Barmann), Monica Staggs (Lanna Frank) u.a. |
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Jungle Julia, Butterfly,
Shanna. |
Stuntman Mike bei seiner Lieblingsbeschäftigung. | Pam und Stuntman Mike. | Auto-Crash. |
Also Pam, wo soll's denn hin gehen, links oder rechts? - Nach rechts. - Oh, wie schade. - Warum? - Es war 'ne 50/50-Chance ob du nach links oder rechts willst. Nur weißt du, wir beide fahren nach links. Hätte ja sein können, dass du ebenfalls nach links willst, dann hätte es sicherlich noch 'ne Weile gedauert, bis du es mit der Angst kriegst. Da du aber in die andere Richtung wolltest, geh ich mal davon aus, du bekommst noch viel schneller Angst, als ich eigentlich dachte. Nämlich jetzt! - AHHHHH! - Stuntman Mike macht seine Spielchen. Plot:
In einem Satz: Ein Haufen Sexbomben kriegen es mit einem psychopathischen
Stuntman und seinem 'todsicheren' Auto zu tun. Kritik
#1: Kultfilmer und
Fußfetischist Tarantino hat wieder zugeschlagen und einmal mehr
steht fest: Der Mann scheint die Coolness für sich gepachtet zu
haben! Denn wenn „Big Q“ sich schon eines Themas annimmt,
erfindet er bei der Gelegenheit quasi das Rad neu. Death Proof –
Todsicher ist eigentlich Teil des Grindhouse–Doppelfeatures
zusammen mit Robert Rodriguez’ (Sin
City) Planet Terror und als Hommage an die 60er und
70er Jahre B-Movies gedacht, die in sogenannten Grindhouse-Kinos in
eben solchen Doppelvorstellungen gezeigt wurden. |
Der
Flop ist allerdings wenig nachvollziehbar, denn Tarantino versteht sein
Handwerk und zeigt wie schon bei Kill Bill, das die Hommage
an ein aus der Mode gekommenes Genre beinahe schöner sein kann
als das Genre selbst. Konsequenterweise beinhaltet Death Proof
auch wirklich alles, was dazu gehört, inklusive einer „geräderten“
Filmkopie mit leichtem Regen, Bildschlag, fehlendem Material und schwarz-weiß
Sequenzen. Nicht zu vergessen: einem wunderbaren Kurt Russel (Hauptdarsteller
der alten John Carpenter Filme) als Psychopathen, der schon dann eine
unterschwellige Bedrohlichkeit ausstrahlt, wenn er einen auf netten
Typen macht. Das Salz in der Suppe sind aber ein weiteres Mal die genialen
Dialoge (als Abwechslung sind es diesmal keine Gangster, sondern Bitches,
die rumsitzen und quasseln) und die Art, in der die weibliche Riege
hier überaus sexy in Szene gesetzt wird. Tarantino braucht noch
nicht einmal nackte Haut zu zeigen (von Füßen einmal abgesehen),
um den Testosteronspiegel in die Höhe zu treiben, denn allein der
Lapdance ist ein Augenschmaus für sich. Fazit #1: Wenn Tarantino zuschlägt, dann kracht’s und zwar so richtig! Was nach Kill Bill nicht mehr unbedingt selbstverständlich war. Doch der Meister beweist ein weiteres Mal, dass er sich niemals wiederholt, sondern immer wieder etwas Neues zu bieten hat. Death Proof hat in Hülle und Fülle zu bieten, was den Testosteronspiegel nach oben schnellen lässt, scharfe Frauen und scharfe Autos. Und dabei werden sich selbst Frauen prächtig amüsieren können. Denn die sind bei Tarantino nie bloß hübsches Beiwerk. Das verdient klare 9 von 10 Lichtdoublef***ern. |
Nikolas
Mimkes 18.07.2007 |
Die Clique kommt in ihrer Bar zusammen. | Jungle Julia. | Zoe, Kim, Abernathy
und Lee unterwegs. |
Lee entsteigt dem gelben Mustang. |
Ich hab also im letzten Monat die Kleinanzeigen für Autos, die zum Verkauf stehen, durchgesehen. Und jetzt verkauft seit gestern und ausgerechnet in dieser Stadt irgend'n Typ einen 1970er Dodge Challenger mit 440er Maschine. Und der Witz ist: mit weißer Lakierung. - Und den willst du kaufen? - Kim, ich bin vielleicht blöd, aber saublöd bin ich nun auch wieder nicht. Ich werde sagen, dass ich ihn kaufen will, damit ich ihn probefahren kann. - Einen 1970er Challenger und auch noch komplett in weiß? - Kawalski! - Kawalski aus 'Fluchtpunkt San Francisco'. Das ist DER Klassiker. Wenn ich den Kerl dazu kriege, dass ich allein fahren darf, dann puste ich gleich die Türen aus dem Teil raus. - Was ist 'Fluchtpunkt San Francisco'. - Was Fluchtpunkt San Francisco ist? Abey. Eigentlich bin ich doch hier die Bildungsniete. Das ist einer der besten amerikanischen Filme, die je gemacht wurden. - Ach Zoë. Die meisten Mädchen kennen diesen Film nicht. - Entschuldige mal, 'die meisten'? Was seid ihr beide denn bitteschön? - Naja, wir sind ja auch Autofreaks. Wir kennen den natürlich. - Die Mädels wollen sich einen Wagen beschaffen. Kritik
#2: Quentin Tarantino
(Pulp Fiction, Kill
Bill) ist mit seinem neuesten Werk zurück in den Kinos.
Wie man es von Tarantino gewohnt ist, ist auch Death Proof
kein 08/15-Film geworden, sondern wieder ein Kinoerlebnis der besonderen
Art. |
Tarantino
ist bekannt dafür, dass er nicht immer ein hohes Tempo bei seinen
Filmen vorlegt, sondern sich auch mal sehr viel Zeit für coole
Dialoge mit eigentlich nichts sagendem Inhalt lässt. Das liebe
ich normalerweise, aber hier wären zwei bis drei der ellenlangen
Dialogsequenzen weniger, doch besser gewesen. Fazit #2: Mit Death Proof ist Quentin Tarantino ausnahmsweise mal kein Meisterwerk gelungen, obwohl der Film handwerklich und stilistisch hervorragend ist. Zumindest in der europäischen Lang-Fassung tun sich aber einige Längen auf, wobei der Film für Fans trotzdem ein Fest ist. Für alle anderen ist der Film nicht unbedingt zu empfehlen. Ob die US-Fassung besser ist, weiß ich nicht, aber die europäische Fassung bekommt von mir „nur“ 7 von 10 „Jungle Julia“-Plakaten. |
Sebastian
Schwarz 18.07.2007 |
Leser-Kommentare: |
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lydia (31.08.07): hey leute. ich denke das die vielen männer hier, die diesen film nicht mochten, denke auch nciht die direkte zielgruppe waren;) nichts gegen die männer die ihn mochten! aber die ganzen frauengespräche(:D)/sms geschichte/... sind nunmal frauen sachen. kanns verstehen das manche männer keinen nerv für hatten;) und ich habe mich den ganzen film duch totgelacht:D ;) |
Steffen (08.08.07): Kann meinem Vorredner nur zustimmen. Es gibt einfach zu viele belanglose Szenen. Werde mal ein Jahr warten und mir dann das Original im Doppelpack anschauen. Vielleicht kommt das ja besser. Noch 6 von 10 Punkten gibt es für Zoe! |
Jerry (08.08.07): Ok ok ... Tarantino ist Kult und was von Kultmann kommt muss ja gut sein. Meinte ich jedenfallls. Aber als ich gestern aus'm Kino kam, da hab ich mich gefragt wie dieser Film wohl beurteilt worden wäre, wenn er nicht von QT sondern von Regisseur Namenlos gemacht worden wäre. Ich fand Death Proof ehrlich gesagt wenig überzeugend und zwar hauptsächlich aus zwei Gründen: zum einen fehlte mir in dem Film die Handlung. Ich meine, was passiert denn groß in zwei Stunden? Girlies feiern & quatschen, Stuntman Mike schaut zu, anschließend Showdown. Das ganze zweimal. Es gibt keinen wirklichen Handlungsstrang, keine Charakterentwicklung, keine Twists. Auf der anderen Seite ist Death Proof auch (natürlich) kein Popcorn-Kino: wirklich witzige Momente sind sehr mager gesät und der Krachbumm-Faktor ist ebenfalls begrenzt. Ok, dafür sehen wir ne Menge Füße, texanische Orginal-Locations, 2-3 fette Autos und noch ein paar andere Goodies die man mit "Stil" verwechseln könnte. Aber Handlung? Fehlanzeige! Und damit kommen wir zum zweiten Grund: für das was passiert ist der Film viel zu lang! Allein das endlose Girlietalk! Nicht dass es nervig wäre; es wird einfach irgendwann langweilig. Dazu Szenen die einfach nur überflüssig sind (z.B. das SMS-Gefummel in der ersten Hälfte). Vielleicht funktioniert der Film wirklich, wenn man ihn auf sagen wir mal 70 Minuten kürzt und dann tatsächlich mit "Planet Terror" im Doppelpack zeigt. Standalone ist er aber für mich ein Reinfall. Von mir daher (wegen des tollen Kurt Russell) nur 6 von 10 Jägermeistern in texanischen Bars |
Olaf (24.07.07): @hanse: Ja, das ist das Dilemma der Postmoderne (ohne, dass ich davon Ahnung hätte) - dass sie ja nichts wirklich neu erfindet. Auf die Dauer ist das wenig inspirierend, das stimmt. - Aber sie ist nunmal Tarantinos ureigenste Domäne. Oder kannst du dir vorstellen, dass er mal einen ganz "normalen" Film dreht? |
hanse (24.07.07): Im Gegensatz zu anderen hier geäußerten Meinungen, finde ich, dass Tarantino sich allmählich und zumindest strukturell sehr wohl wiederholt: Jeder seiner Filme ist mehr oder weniger eine Genrereferenz, mal mehr, mal weniger parodistisch; jeder seiner Filme ist außerdem relativ autoreferenziell und in Bezug auf das jeweilige Genre eine generische Transformation und/oder metatextueller Kommentar. Das ist nett, aber die Postmoderne ist mittlerweile auch ne alte Dame. Mich würde mal ein Tarantinowerk interessieren, dass sich nicht auf gut gearbeiteten Referenzen ausruht. Trotzdem fand ich den Film ganz spaßig. Quentin sollte das Tarantino-System allerdings in Zukunft nicht weiter strapazieren. |
Jens_S (23.07.07): Ich fand Death Proof durchaus spaßig. Nicht so ganz so gut wie Tarantinos bisheriges Schaffenswerk, aber verdammt nah dran. Gestört hat mich eigentlich nur, dass im "zweiten Teil" erneut so viel "Girlie-Talk" im Auto statt fand. Das war dann ziemlich repetitiv und irgendwann hatte man das Gefühl, dass es jetzt doch endlich mal reicht mit den ganzen F-Wörtern. Was das Thema "Grindhouse", also das Doppel "Planet Terror - Death Proof" angeht: Soviel ich weiß hatte man bereits vor der Kinoveröffentlichung geplant, das Doppel nur in amerikanischen Kinos zu zeigen und für den Rest der Welt die beiden Teile einzeln zu vermarkten. Die Entscheidung fiel vermutlich aus dem Grund, weil man hierzulande gar keine Grindhouse-Kinos kennt und mit dieser Materie Film wenig anzufangen weiß. Leider kommen wir daher auch nicht in den Genuss der wunderbaren Fake-Trailer, die zwischen den beiden Filmen in den USA gezeigt wurden. |
Sandra (21.07.07): Ich habe jetzt ein paar Nächte über den Film geschlafen und ein paar Tage über ihn nachgedacht. Tatsächlich hat mich "Death Proof" nachträglich sehr beeindruckt. Vom genialen Stil des Films, der von Nicolas auch schon wunderbar dargelegt wurde, mal abgesehen, hat er auch noch einiges mehr zu bieten: Einen supercoolen, fiesen Hauptdarsteller - Kurt Russell (in der Tat auch in "nett" bereits irgendwie beängstigend)! Sehr viele, sehr schöne und sehr unterschiedliche Frauentypen (und Frauenfüße ;-), einen sehr erotischen Lapdance - von Vanessa Ferlito :-) super Autos (die sogar ich irgendwie richtig cool fand, obwohl ich überhaupt nicht auf Autos stehe) und deftige Dialoge. Und hier kommt der einzige Minuspunkt: Die Dialoge, so erfrischend und popkulturanregend sie auch waren, so sind sie definitiv viel zu lang geraten. 20 Minuten weniger Dialoge hätten dem Film nicht geschadet. Aber als nicht Tarantino-Fan hält man den Film sowie nicht länger als 10 Minuten durch. Das ist eben eine Welt für sich. Ich finde "Death Proof" jedenfalls immer besser, je länger ich über den Film nachdenke und werde auch noch ein zweites Mal reingehen und die ganzen herrlichen Anspielungen von Mr. Tarantino nochmals auf mich wirken lassen. Ich gebe 9 von 10 "Todsicheren Stuntautos" |
stuntman bob (21.07.07): @danilo: eigentlich war Pulp Fiction ja schon das klassische B-Movie! Was sowohl der Titel (Pulp=Schund) als auch die ganzen Soundtracks unterstreichen! Quentin macht halt das was ihm Spass macht und ich muss sagen, er wird zwar mit dem Alter nicht besser aber mir macht es auch verdammt viel Spass zuzuschauen :) |
Danilo (20.07.07): Tut mir leid, ich kann mich der recht guten Kritik leider nicht anschließen. Tarantino verfolgt weiterhin eine Tendenz, die schon bei Kill Bill abzusehen war: Mehr und mehr platte Geschichten, mit eindimensionalen Charakteren und ohne jeden wirklichen Unterhaltungswert. Sicherlich geben die Schauspieler ihr Bestes, die Actionszenen sind ganz nett. Aber leider reicht das nicht für einen guten Film. Wo sind die flippigen Dialoge a la Pulp Fiction. Alles was hier geboten wird ist mehr plump und erzwungen cool. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um ein klassiches B-Movie handelt. Aber das ist noch lange kein Grund in eine derartige Einfallslosigkeit zu verfallen. Mal zum Anschauen ganz nett, aber weit weg von Begriffen wie "Meisterwerk" und "Hit". |
Olaf (19.07.07): @crashtest-dummie: Kein Grund, gleich Verschwörungstheorien zu entwickeln. Dass es hier um Marketing geht und nicht um die reine Kunst geht, ist doch klar. So funktioniert die Filmwirtschaft nunmal. - Ich glaube auch nicht, dass es bei diesem Entschluss primär um Gewinnmaximierung ging. Sondern eher um Schadensbegrenzung. Denn in den USA ist das Grindhouse-Doppel gefloppt... |
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