Originaltitel: Dreamgirls; Deutschlandstart: 01.02.2007 (Universal); Regie: Bill Condon; Produktion: David Geffen, Jonathan King u.a.; Drehbuch: Bill Condon; Kamera: Tobias A. Schliessler; Schnitt: Virginia Katz mit Jamie Foxx (Curtis Taylor, Jr.), Beyoncé Knowles (Deena Jones), Eddie Murphy (James "Thunder" Early), Danny Glover (Marty Madison), Jennifer Hudson (Effie White), Anika Noni Rose (Lorrell Robinson), Keith Robinson (C.C. White), Sharon Leal (Michelle Morris), Hinton Battle (Wayne), Mariah I. Wilson (Magic), Yvette Cason (May), Ken Page (Max Washington), Ralph Louis Harris (M.C.), Michael-Leon Wooley (Tiny Joe Dixon) u.a. |
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Dreamgirls ist die Verfilmung eines Broadway-Musicals aus den achziger Jahren, das wiederum lose an die Erfolgsgeschichte der „Supremes“ und ihrer Sängerin Diana Ross angelehnt ist. Der Film führt mit acht Nominierungen die Liste für die kommende Oscarverleihung an, ist jedoch nicht als „bester Film“ nominiert. Plot:
Wir befinden uns im Detroit der späten Sechziger. Die drei schwarzen
Sängerinnen Effie White (Jennifer Hudson), Lorrell Robinson (Anika
Noni Rose) und Deena Jones (Beyoncé Knowles) träumen von
einem Durchbruch im Showbiz. Als Geschäftsmann Curtis Taylor (Jamie
Foxx) bei einem Talentwettbewerb auf die drei Frauen aufmerksam wird,
bietet er den „Dreamettes“, wie sich die Band nennt, seine
Dienste als Manager an. Der Anfang ist mit einem Engagement als Background-Chor
für den legendären Sänger James „Thunder“
Early (Eddie Murphy), den Curtis bald auch unter Vertrag nimmt, gemacht.
Kritik:
Es ist ganz bestimmt unfair, ausgerechnet das Meisterwerk des Musical-Genres
zum Vergleich heranzuziehen, aber Bob Fosses Cabaret aus dem
Jahre 1972 hat einige inhaltliche Gemeinsamkeiten mit den Dreamgirls.
So erzählt Cabaret vor allem das Sittenbild einer Epoche,
und zwar das der ausgehenden Zwanziger Jahre in Berlin, die Zeit der
roaring twenties, die allerdings schon zum Untergang bestimmt sind,
weil die Nazis auf ihre Chance lauern. Brilliant, wie Cabaret
sich zwar die genretypische Leichtigkeit bewahrt, gleichzeitig jedoch
eine Verbindung und Balance herstellt zu den menschlichen und gesellschaftlichen
Katastrophen, von denen der Film erzählt. |
Und
dennoch, all das verleiht dem Film weder Substanz noch Tiefgründigkeit.
Und warum? Weil die gesamte Handlung ohne jedes Gespür für
Timing und Rhythmus dahinrauscht, von einer dramatischen Songeinlage
zur nächsten, von einem Zusammenbruch zur nächsten Katastrophe,
von einer plötzlichen Liebschaft zur plötzlichen Trennung
etc. etc., ohne dass man emotional folgen könnte. Es nützt
nichts, große Gefühle nur zu behaupten, man muss sie nachvollziehbar
und vor allem nachfühlbar machen. Wenn das nicht gelingt, und das
ist bei diesem Film der Fall, dann werden die Gefühle letztlich
trivial. Fazit: Klischeehaftes Motown-Musical mit viel Leerlauf und zu wenigen guten Songs: 4 von 10 Girlgroup-Schicksale! |
Dominik
Rose 03.02.2007 |
Leser-Kommentare: |
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Sebastian (05.02.07): Dreamgirls hat genau drei gute Dinge zu bieten: 1.) Eddie Murphy 2.) Jennifer Hudson & 3.) die Musik !!! Aber das war es dann auch schon! In vielerlei Hinsicht kann ich da Dominik in seiner Kritik nur zustimmen! Der größte Fehler des Films ist für mich, dass die Musik/die Songs nicht die Handlung unterstützen oder gar vorantreiben, wie es bei Moulin Rouge oder Chicago der Fall ist, sondern die (viel zu vielen) Songs werden ab und zu von einem Hauch von Handlung unterbrochen. Das ist besonders für eine Filmlänge von über 2 Stunden nur noch langweilig und ermüdend. Ich konnte mich zum Glück noch an der Musik - und damit meine ich nicht die Texte sondern die Melodien - hochziehen, die mir sehr gefallen haben und bei denen ich die ganze Zeit im Kinosessel mitwippen musste! :-) Außerdem fand ich Eddie Murphy wirklich überraschend gut in seiner Rolle. Er hat mich schwer beeindruckt, weil ich das von ihm nicht erwartet hätte. Von mir aus hat er den Oscar, für den er nominiert ist, auf jeden Fall verdient. Und auch Jennifer Hudson fand ich sehr beeindruckend und mich hat ihre schauspielerische und gesangliche Leistung vollstens überzeugt, denn sie war so ziemlich die einzige, mit der ich sehr gut mitfühlen konnte. Was viele Kritiker aber an Beyoncé Knowles so toll fanden, kann ich nicht ganz nachvollziehen, außer das sie toll aussieht und gut singt! Jamie Foxx spielt das, was er am besten kann: Das allglatte und schleimige Arschloch! Darin ist er gut, aber wie meistens belanglos! Seltsame Weise fand ich die erste Hälfte des Films langweiliger als die zweite, weil in der zweiten wenigstens ein wenig mehr an Story vorkam. Das werden die meisten aber wohl eher anders herum sehen. Besonders aussagekräftig für den Film finde ich, dass meine Begleitung und ich an einer Stelle im Film, als ein Spot auf den alleine gelassenen Jamie Foxx gerichtet wurde, genau das gleiche dachten: "Oh, bitte jetzt nicht auch noch singen!" Naja, mit zugekniffenem Auge und weil ich Musicalfan bin und dem Film dadurch doch hier und da was abgewinnen konnte, gebe ich gerade noch 6 von 10 bestochenen Radio-DJs. |