Keinohrhasen
romantische Komödie, Deutschland 2007, 115 Minuten, ab 6, Prädikat: wertvoll
Originaltitel: Keinohrhasen; Deutschlandstart: 20.12.2007 (Warner Bros.); Regie: Til Schweiger; Produktion: Thomas Zickler, Til Schweiger u.a.; Drehbuch: Anika Decker, Til Schweiger; Musik: Stefan Hansen, Dirk Reichardt, Mirko Schaffer; Kamera: Christof Wahl; Schnitt: Charles Ladmiral

mit Til Schweiger (Ludo), Nora Tschirner (Anna), Matthias Schweighöfer (Moritz), Alwara Höfels (Miriam), Jürgen Vogel (Jürgen Vogel), Rick Kavanian (Chefredakteur), Armin Rohde (Bello), Wolfgang Stumph (Fieser Taxifahrer), Barbara Rudnik (Lilli), Christian Tramitz (Typ), Pasquale Aleardi (Anwalt), Gregor Bloéb (Michi Nussmbaumer), René Böhnke (Zaungast), Anne-Sophie Briest (Mandy), Yvonne Catterfeld (Celebrity-Braut), Claudia Fritzsche (Krankenschwester), Johannes Halonen (Hochzeitsgast), Zora Holt (Kellnerin), Lars Joermann (Kellner), Wladimir Klitschko (Celebrity-Bräutigam), Daniel Krauss (Journalist), Florentine Lahme (Sissi), Kai Lentrodt (Taxifahrer), Sonsee Neu (Richterin), Andrea Paula Paul (Kosmetikerin), Johannes Pautzke (Junge), Nina Proll (Daniela Berg), Steffen Schroeder (Rezeptionist Andreas), Paul Maximilian Schüller (Lollo), Jeanne Tremsal (Danielle), Elena Uhlig (Wellness-Angestellte), Fahri Yardim (Mucki), Brigitte Zeh (Nina) u.a.

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Website (Warner Bros. )
Trailer (Warner Bros. )
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Wenn det mal ein Mann könnte, dann müsste er ja noch nicht mal nett sein, oder? - Ludo weiß es ja jetzt schonmal. - Ja, aber davon haben wir ja leider nichts. - Vielleicht erzählt er's rum? - N'Scheiß werde ich erzählen. Mit dem Wissen kann ich die Welt beherrschen. - Ludo erfährt alles über Männertypen und Frauenbedürfnisse.

Plot: Ludo (Til Schweiger) ist Sensationsreporter für das „Blatt“ und somit hauptberuflich immer auf der Jagd nach dem neuesten Interview und Schlagzeilenfoto aus der Prominentenwelt. Seine Freizeit dagegen verbringt er bevorzugt in den Betten seiner vielen One-Night-Stands, bei deren Anzahl er locker mit James Bond mithalten kann. Doch dann bricht seine Karriere buchstäblich unter ihm zusammen, als der Versuch, das neueste Fotos zu ergattern, in einem Eklat endet. Zu 300 Sozialstunden verdonnert, findet er sich plötzlich in einer Kindertagesstätte wieder, deren Leiterin Anna (Nora Tschirner) nicht nur das Gegenteil all seiner heißen Dates ist, sondern mit ihm auch noch eine Rechnung zu begleichen hat. Da ein Anruf beim Bewährungshelfer genügt, um Ludo ins Gefängnis zu bringen, ist er Anna letztlich ausgeliefert, was diese nutzt, um ihm gehörig das Leben schwer zu machen. Da sich aber Gegensätze bekanntlich anziehen und auch Ludo erkennen muss, dass das Leben noch mehr als nur Sex zu bieten hat, hegen die beiden schon bald mehr als nur Sympathien füreinander. Doch zwischen dem Macho und der grauen Maus liegt noch ein weiter Weg, auf dem beide in so manches Fettnäpfchen treten.

Kritik: Til Schweigers bereits vierter Film ist ohne Zweifel eines der Highlights des neuen Kinojahres! Ist der deutsche Film doch entweder meist problembeladen oder eher Klamauk (Bully Herbig), hat Deutschlands Beau Til Schweiger mal wieder den Nerv getroffen: Keinohrhasen ist eine warmherzige amüsante Komödie, ein Feel-Good-Movie, das stellenweise die Lachmuskeln strapaziert und den Zuschauer am Ende mindestens mit einem bleibenden Schmunzeln in die wirkliche Welt zurück entlässt.

Neben der gelungenen Story hat Schweiger vor allem beachtet, seinem Film einen knalligen Anfang (Jürgen Vogel in einem herrlichen Gastauftritt als er selbst) und ein ebenso witziges Ende zu verpassen. Für alles, was dazwischen liegt, sorgt eine Riege von bis in die Nebenrollen exzellent besetzten Darstellern für einen gelungenen Kinoabend, von Rick Kavanian über Christian Tramitz bis hin zu Armin Rhode und Wladimir Klitschko. Allen voran aber herausragend Nora Tschirner als graumäusige Anna, die in Punkto Beziehung eine ähnliche Katastrophe ist wie Ludo, wenn auch nicht aus Unwille, sondern aus Unfähigkeit heraus. Allein ihr erster Annäherungsversuch am Telefon ist einer der witzigen Höhepunkte des Films. Ansonsten sind es besonders die vielen kleinen Momente und Bilder, die für sich selbst sprechen, die dem Film seinen Witz verleihen. Soll aber nicht heißen, dass es sich hierbei um ein nicht enden wollendes Gagfeuerwerk handelt, die Gags sind trotz allem nur Garnitur der Liebesgeschichte und halten sich gekonnt die Waage. Auch die Kameraführung hat mir sehr gut gefallen, die in ihrem Stil den beiden gänzlich entgegen gesetzten Welten, Promiwelt und Kindergarten, angepasst wurde. Und auch das Happy End hat nichts vom üblichen Hollywoodkitsch, sondern ist einfach nur schön! Da geht man doch gerne ins Kino!

Fazit: Keinohrhasen ist eine kleine Perle in der Filmlandschaft, wie man sie viel zu selten zu sehen bekommt. Ein Liebesfilm (keine Schnulze!), der sein Publikum zum Lachen und zum Schmunzeln bewegt und etwas Wärme in den kalten Winter bringt. Neben dem herausragenden Duo Til Schweiger / Nora Tschirner sorgt eine bis in die Nebenrollen hervorragend besetzte Riege Darsteller für einen gelungenen Kinoabend. Sollte man nicht verpassen! 9 von 10 Konstruktionsanleitungen auf schwedisch.

Nikolas Mimkes
15.01.2008

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951 Stimmen
Schnitt: 4.9
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch

Leser-Kommentare:
joel (23.01.08): eric hat vollkommen recht. der film war eine zusammenstueckelung von ideen ohne roten faden dennoch sehr durchschaubar. das schema gab es schon unzaehlige male: mauerbluemchen trifft macho und verliebt sich. was dem film zugute kommt sind die schauspieler und die art wie er "fotografiert" wurde. also die bilder, farben und so. wobei ich da auch sebastian zustimmen muss. es viel schon auf, dass alles sehr gestylt und clean daherkam. von mir gibts deshalb nur 6 von 10 hysterische wasser
Eric Draven (16.01.08): Also für mich hat im Vergleich Keinohrhasen und Barfuß Schweigers erster Film deutlich besser abgeschnitten.
Was mich an den "modernen" deutschen Filmen (und eben auch ganz besonders in Keinohrhasen) immer mehr nervt ist diese "wir wollen so real wie möglich sein und kennen kein Tabu"-Einstellung. Seien es nun die "Busen-blitzer" oder die ausführlichen, thematisch-eher-niveaulosen Dialoge. In welcher Weise soll das denn den Film aufwerten bzw. die Handlung des Films vorantreiben?!
Ich gebe 6 von 10 Fahrten ohne Brille

Sebastian (16.01.08): Ich kann Nicks Kritik nur unterschreiben!
Keinohrhasen ist ein richtig guter Film, der auf jeden Fall um einiges besser ist als Schweigers Barfuß!
Besonders die Filminsidergags sind der Brüller. Schon am Anfang das mit Jürgen Vogel! Ich hab mich bei den ersten Sätzen schon vor Lachen weggeschmissen, während mich die Dame in der Reihe vor mir nur verständnislos angeschaut hat. Aber wer Jürgen Vogel und seine Art kennt und mag, wird schon bei den ersten Sätzen verstehen, warum ich sofort lachen musste!
Zum Ende hin ist der Film etwas zu rührselig, ging aber noch!
Das einzige, was mich wirklich am Film gestört hat, ist seine stylische Art! Schweiger hat alles modisch durchgestylt. Da ist alles in Hollywood-Hochglanz! Man geht ja mit Sicherheit auch mit seinen modischsten Klamotten mit den Kindergarten-Blagen in der Pampa spazieren oder spielt mit ihnen im Dreck! Auch die Kinder im durchgestylten Kinderhort, sind immer modisch passend durchgestylt angezogen! Hallo??? So würde jede Mutter, die die Kleidung später waschen muss, auch bestimmt ihr Kind im Sandkasten spielen lassen!
Na ja, aber bis auf diese Sachen und einige Logik- bzw. Anschlussfehler ist der Film wirklich sehr gut und empfehlenswert!
Deshalb gebe ich, auch besonders wegen der schönen Selbstironie von vielen Mitwirkenden, noch knappe 9 von 10 klemmenden Toilettentüren!

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