Originaltitel: Little Children; Deutschlandstart: 206.04.2007 (Warner Bros.); Regie: Todd Field; Produktion: Todd Field, Toby Emmerich u.a.; Drehbuch: Todd Field, Tom Perrotta; Musik: Thomas Newman; Kamera: Antonio Calvache; Schnitt: Leo Trombetta mit Kate Winslet (Sarah Pierce), Patrick Wilson (Brad Adamson), Jennifer Connelly (Kathy Adamson), Gregg Edelman (Richard Pierce), Sadie Goldstein (Lucy Pierce), Ty Simpkins (Aaron Adamson), Noah Emmerich (Larry Hedges), Jackie Earle Haley (Ronnie J. McGorvey), Phyllis Somerville (May McGorvey), Helen Carey (Jean), Catherine Wolf (Marjorie), Mary B. McCann (Mary Ann), Trini Alvarado (Theresa), Marsha Dietlein (Cheryl), Jane Adams (Sheila) u.a. |
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Wissen Sie, was richtig Spaß machen würde? ... Umarmen Sie mich! - Soll ich? - Ja! - Na, okay, kommen Sie her! ... - Wollen Sie, dass sie mal völlig ausrasten? - Sarah lernt den Ballkönig kennen. Plot:
Das Leben in einer beschaulichen Bostoner Vorstadt ist alles andere
als abenteuerlich, davon kann Sarah (Kate Winslet) ein Lied singen.
Unausgefüllt in ihrer langweiligen Ehe an der Seite eines heimlichen
Porno-Junkies und noch nicht so recht in die Rolle als Mutter hineingewachsen
(„dieser seltsame kleine Mensch in meinem Haus“, wie Sarah selbst entwaffnend
über ihre Tochter sagt), muss sie zu allem Überfluss auch noch die simplen
Lebensweisheiten einer verschworenen Clique aus passionierten Hausfrauen
und fürsorglichen Übermüttern ertragen, die den Spielplatz-Ausflug gern
mit Small Talk-Weisheiten versüßen und nach Herzenslust den attraktiven
Brad (Patrick Wilson), einen jungen Vater aus der Nachbarschaft, anschmachten.
Kritik:
Little Children reiht sich in eine recht
lange Tradition amerikanischer Vorstadt-Studien ein, so etwa dem oscarprämierten
American Beauty, David Lynchs Blue Velvet oder auch
der erfolgreichen TV-Serie Desperate Housewives. Hinter den
spießig-provinziellen Fassaden lauern regelmäßig menschliche Abgründe
und Skandale. |
Kate
Winslet als vereinsamte, mit ihren heimlichen Leidenschaften ringende
Ehefrau und Mutter, trifft jede Nuance ihres Filmcharakters ohne jede
Anstrengung und liefert eine ihrer besten schauspielerischen Leistungen
überhaupt ab. Ebenfalls beeindruckend, und das in einer äußerst schwierigen
Rolle, ist der ehemalige Kinderstar Jackie Earle Haley, dem als verzweifelter
Pädophiler ein erstaunliches Comeback gelingt. Kein simples Opfer gesellschaftlicher
Feindseligkeit, bleibt der sexualgestörte Ronnie neben seiner traurigen
Ausgegrenztheit immer auch eine problematische, latent gefährliche Figur.
Fazit: Stark gespielte, dramaturgisch etwas überfrachtete, jedoch großenteils fesselnde Studie des amerikanischen Vorstadtlebens in der Tradition von American Beauty: 8 von 10 Versuche auf dem Skateboard! |
Dominik
Rose 20.05.2007 |
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