Originaltitel: Takva; Deutschlandstart: 15.11.2007 (Boxfish Films); Regie: Özer Kiziltan; Produktion: Fatih Akin, Onder Cakar u.a.; Drehbuch: Onder Cakar; Musik: Gökçe Akçelik; Kamera: Soykut Turan; Schnitt: Andrew Bird mit Erkan Can (Muharrem), Güven Kiraç (Rauf), Meray Ülgen (Seyh), Öznur Kula (Hacer), Erman Saban (Muhittin), Murat Cemcir (Mahmut), Settar Tanriogen (Ali Bey), Müfit Aytekin (Ünal), Salaetin Bilal (Sükrü), Engin Günaydin (Erol), Feridun Koc (Muzaffer) u.a. |
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Plot:
Muharrem (Erkan Can) ist ein zutiefst gottesfürchtiger Muslim in
Istanbul, der als alternder Junggeselle ein überaus frommes und
korrektes Leben lebt und die Welt auf seinen kleinen Laden und die Moschee
reduziert. Ungewollte feuchte Träume sind eine Sünde, die
nicht nur eine sofortige Dusche, sondern auch unzählige Gebete
erfordern. Doch unverhofft kommt oft und so wird ausgerechnet Muharrem
vom obersten Priester aufgrund seiner Korrektheit zum neuen Geldeintreiber
und -verwalter ernannt. Eine Beförderung, die sein ganzes Leben
durcheinander wirbelt. Kritik:
Was
am Ende die Message des Films ist, konnte nicht einmal der Drehbuchautor
selbst genau sagen, mit dem ich auf der Berlinale kurz zu sprechen die
Gelegenheit hatte. Im groben stellt Takva - Gottesfurcht wohl
am ehesten einen Einblick in die tief religiöse türkische
Welt dar, in der noch heute versucht wird, wie in längst vergangen
Tagen lange vor Aufkommen jeder Elektronik zu leben. Ein
Versuch, der schon im Vorfeld nur zum Scheitern verurteilt sein kann. |
Wirklich
in seinem Element ist Muharrem nur, wenn er sich den ekstatischen Gebeten
in der Moschee hingibt oder seinen kleinen Laden und Gehilfen auf Trab
hält. Als die Beförderung mit dem plötzlichen Geld- und
Glücksegen über ihn hereinbricht, reagiert er geradezu mit
einem religiösen Fieber, das ihn in den Wahnsinn zu treiben droht.
Fazit: Takva - Gottesfurcht ist ein interessanter Einblick in eine tief religiöse Welt, die eine alte Lebensart mit dem modernen Leben in Einklang bringen will. Darüber hinaus vermutlich eine Kritik an den weltlichen Grenzen des kleinen Volkes, für die Religion das sprichwörtliche Opium ist. Was auch immer Takva uns am Ende sagen wird, sehenswert ist der Film allemal und das schon allein wegen Erkan Cans herausragender schauspielerischer Leistung! 8 von 10 allmächtige Götter. |
Nikolas
Mimkes 07.07.2007 |
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