Originaltitel: Buddenbrooks; Deutschlandstart: 25.12.2008 (Warner Bros.); Regie: Heinrich Breloer; Produktion: Lukas Batthyany, Barbara Buhl u.a.; Drehbuch: Heinrich Breloer, Horst Königstein nach dem Roman von Thomas Mann; Musik: Hans-Peter Ströer; Kamera: Gernot Roll; Schnitt: Barbara von Weitershausen mit Armin Mueller-Stahl (Johann 'Jean' Buddenbrook), Iris Berben (Elisabeth 'Betsy' Buddenbrook), Jessica Schwarz (Antonie 'Tony' Buddenbrook), August Diehl (Christian Buddenbrook), Mark Waschke (Thomas Buddenbrook), Raban Bieling (Hanno Buddenbrook), Léa Bosco (Gerda Buddenbrook), Maja Schöne (Anna), Nina Proll (Aline Puvogel), Justus von Dohnanyi (Bendix Grünlich), Martin Feifel (Alois Permaneder), Alexander Fehling (Morten Schwarzkopf), Elert Bode (Konsul Lebrecht Kröger), Krijn ter Braak (Meneer Arnoldsen), Teresa Harder (Ida Jungmann) u.a. |
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Die Kaufmannsfamilie
Buddenbrook. |
Das Holstentor zu Zeiten der Buddenbrooks. | Jean Buddenbrook zeigt dem Schwiegersohn seine Geschäfte. | Der sterbende Thomas in den Armen seiner Mutter. |
Du bist eine Buddenbrook. Wir sind nicht dafür geboren nach dem zu leben, was wir gerademal für Glück halten, mit unseren kurzsichtigen Augen. Wir sind Glieder einer Kette. Auch du bist nicht denkbar ohne die Reihe derer, die uns voran gegangen sind. Gerade Wege der Pflicht sind unsere Vorfahren gegangen. - Jean Buddenbrook verlangt von seiner Tochter, den ungeliebten Grünlich zu heiraten. Plot: Lübeck Mitte des 19ten Jahrhunderts, im Mittelpunkt steht das Leben der Kaufmannsfamilie Buddenbrook angeführt von Patriarch Jean (Armin Mueller-Stahl) und seiner Frau Bethsy (Iris Berben). Jean, bereits an die 80 Jahre, hofft, sein Geschäft an die Kinder weitergeben zu können. Die ihm ergebene Tochter Tony (Jessica Schwarz) verzichtet ihm zuliebe auf ihre große Liebe und heiratet stattdessen den ungeliebten Geschäftsfreund ihres Vaters. Der jüngste Sohn Christian (August Diehl) interessiert sich mehr für die Sonnenseite des Lebens anstatt für das Geschäft des Vaters. Als er sich in eine einfache Schauspielerin verliebt, verweigert sich ihm die Familie, der Absturz scheint vorprogrammiert. Alles hängt nun am ältesten Sohn Thomas (Mark Waschke), der alles in seiner Macht stehende tut, um das Geschäft zu halten, doch dabei verliert er mehr als nur seine Menschlichkeit... Kritik:
Wieder
einmal wurde es verfilmt, das Leben und der tiefe Fall der Kaufmannsfamilie
Buddenbrook. Dieses mal von Regisseur Heinrich Breloer, der bereits
Die Manns mit Armin Mueller-Stahl in der Hauptrolle verfilmt
hat. Und hier ist er nun endlich, der Film, auf den ich das ganze Jahr
gewartet habe. Ein Film, an dem einfach alles stimmt. Von den Kulissen
über die Kostüme, von der Atmosphäre bis zur Filmmusik,
von der Kameraführung bis hin zu den Dialogen und natürlich
zu allererst die superbe Besetzung der Hauptrollen. |
Dieser Film ist Drama, ein Familienepos, bei dem man Lachen und Weinen kann, und doch rutscht er niemals ins Kitschige ab - und das ist den Darstellern zu verdanken. Mit wie viel Stolz und Würde Jessica Schwarz die Tochter Tony spielt, die Trotz der Tatsache, dass sie fast alle in ihrer Familie überlebt hat, noch den Mut aufbringt weiterzumachen; und der Zusammenbruch von Sohn Christian - gespielt von August Diehl - am Sterbebett seines Bruders – eine Szene die unter die Haut geht! Dieser Film ist Schauspielkino pur, und wer sich zurückversetzen lassen möchte in die Vergangenheit, in das Leben einer großen Familie, die von ganz oben nach ganz unten fällt, der ist im richtigen Film. Es ist wirklich wunderbar, den drei Kindern vom großen Jean Buddenbrook dabei zuzusehen, wie sie an dem hohen Maßstab, den ihr Vater gesetzt hat, zerbrechen und zwar ohne Ausnahme. Auch wenn sie unterschiedliche Wege gehen, am Ende sind sie ebenso zerstört, wie das Geschäft des Vaters. Und die Fehler des Vaters werden durch den Sohn Thomas wiederholt, der nur zerbrechen kann, an dem, was sein Vater ihm abverlangt; und Tony, die alles aufgibt und immer wieder neu anfängt und trotzdem nie ihr Glück findet; und der ungeliebte Sohn Christian, der mit allen Mitteln versucht, Aufmerksamkeit zu erlangen und doch dabei scheitert. Am Ende sitzt er in einer Nervenheilanstalt, seine Erlösung – der Untergang des Geschäfts – für ihn kommt sie zu spät. Fazit: Buddenbrooks, für mich das Highlight in diesem Kinojahr, ohne Action, ohne Geballer, ohne Special-Effects, dafür mit guten Charakter-Darstellern – einfach nur ein großer Film über das Leben … zeitlos! Von mir gibt es dafür 10 von 10 Stöcken mit Silberknauf! |
Sandra
Plich 27.12.2008 |
Leser-Kommentare: |
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Christel (18.01.09): Habe den Film zweimal gesehen und würde mir auch die DVD holen. Ein Film zum Mitlachen und Mitweinen. Bitte mehr davon. |