Originaltitel: Street Kings; Deutschlandstart: 17.04.2008 (20th Century Fox); Regie: David Ayer; Produktion: Lucas Foster, Alexandra Milchan, Erwin Stoff u.a.; Drehbuch: James Ellroy, Kurt Wimmer, Jamie Moss; Musik: Graeme Revell; Kamera: Gabriel Beristain; Schnitt: Jeffrey Ford mit Keanu Reeves (Detective Tom Ludlow), Forest Whitaker (Captain Jack Wander), Hugh Laurie (Captain James Biggs), Chris Evans (Detective Paul Diskant), Martha Higareda (Grace Garcia), Naomie Harris (Linda Washington), Terry Crews (Detective Terrence Washington), Jay Mohr (Sgt. Mike Clady), John Corbett (Detective Dante Demille), Cedric the Entertainer (Scribble), Amaury Nolasco (Detective Cosmo Santos) u.a. |
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Was glaubst du, wird heute Nacht passieren? Meinst du ich leg den Typen Handschellen an, verfrachte sie auf’s Revier und schreib ’n Bericht? Ich werd‘ dir was sagen: Ich fahr da jetzt hin. Du gehst nach Hause! Und wir werden über die ganze Geschichte nie wieder ein Wort verlieren. – Tom Ludlow sorgt für Ordnung und Gerechtigkeit. Plot: Tom Ludlow (Keanu Reeves) ist ein Cop. Er erledigt die Drecksarbeit, wenn andere sich die Hände nicht schmutzig machen wollen. Dafür liebt ihn die Presse, wenn er zwei vermisste Mädchen aus den Fängen perverser Menschenhändler befreit. Dass er dabei über Leichen geht, wirft ihm niemand vor, solange auf dem Papier alles einwandfrei aussieht. Dafür sorgt Captain Wander (Forest Whitaker), der seinen Schützling immer schön aus der Schusslinie nimmt, wenn anstelle von Kugeln mit Tinte geschossen wird. Das geht so lange gut, bis Ludlows ehemaliger Partner Washington (Terry Crews) gegen ihn aussagen will. Als Ludlow sich bei seinem Ex-Partner auf die ihm eigene Art „bedanken“ will, geraten die beiden mitten zwischen die Fronten eines Raubüberfalls und Washington bezahlt das mit seinem Leben. Für Ludlow gibt es nur noch eins: Den Mord an seinem Kollegen rächen, auch wenn er dabei riskiert, selbst als Drahtzieher in Frage zu kommen. Da der Weg durch den Sumpf der Korruption beschwerlich ist, hilft ihm der junge Polizist Diskant (Chris Evans), der ebenfalls an dem Mordfall arbeitet. Kritik:
Überaus
düster und korrupt geht es zu in den Straßen von L.A. Wer kämpft auf
der Seite des Gesetzes? Die Polizei? Sicher sein kann man da nicht.
Als Ludlow mit seinem Kollegen Diskant auf dem Weg zu den mutmaßlichen
Mördern seines ehemaligen Partners ist und sagt, er wolle ihnen erst
ein paar Fragen stellen, mutet das wie bitterböse Ironie an, und es
scheint fast, als würde er mit seinen eigenen Regeln brechen, denn üblicherweise
stellt der Polizist keine Fragen. |
Verfilmt
wurde der Cop-Thriller unter der Regie von David Ayer, der das Drehbuch
zu Training Day mit dem fulminanten Denzel Washington schrieb.
Harsh Times, Ayers Erstlingswerk, erschien hierzulande nur
auf DVD und handelte ebenfalls vom Leben auf den Straßen der Großstadt
L.A. Genauso düster, aber deutlich besser als sein Regiedebüt, kommt
Street Kings daher. Ayer hat in weiten Teilen einen sehr harten
Actionfilm inszeniert, der mit genau dem richtigen Maß an Brutalität
die kompromisslose Vorgehensweise der Polizei und Gangster einfängt.
Dass der Film aber nicht zu einem reinen Actioner verkommt und deutlich
gesellschaftskritische Züge annimmt, ist wohl dem Drehbuch, das auf
einer Geschichte von James Ellroy (L.A.
Confidential) aufbaut, geschuldet. So ist Street Kings
auch keine blinde Kopie von Trainig Day geworden, denn da lag
der böse Wolf am Ende erschossen in den Straßen der Großstadt. In Ayers
neustem Streifen ist jeder Polizist korrupt, auf die ein oder andere
Weise, und Das Gute gibt es genauso wenig wie Das Böse. Der Film wirkt
wie eine Allegorie auf die amerikanische Gesellschaft, in der Doppelmoral
und bloße Scheinheiligkeit die echte Motivation verstecken. In diesem
Dickicht verliert über kurz oder lang jeder den Überblick. Fazit: Street Kings bleibt als sehr harter Cop-Thriller im Gedächtnis haften. Mit seinem Blick in den Sumpf aus Korruption und Scheinheiligkeit ist der Film zwar keine große Überraschung, aber als Allegorie auf die amerikanische Gesellschaft der Großstädte ist er 7 von 10 gekürzte Spatenhiebe wert. |
Jens
Schlüter 29.04.2008 |
Leser-Kommentare: |
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Sebastian (03.05.08): Der Film ist endlich mal wieder ein intelligenter, spannender, gut gemachter Thriller mit Starbesetzung, der obendrein noch eine sozial-/gesellschaftskritische Note beinhaltet. Echt klasse! Die Darsteller sind alle überzeugend und besonders Keanu Reeves spielt so gut, wie schon lange nicht mehr! Ein persönliches Highlight des Films ist für mich der erste Auftritt von Hugh Laurie! Natürlich im Krankenhaus auf seine von Dr. House gewohnt bissige Art. ;-) Der Film ist also wirklich zu empfehlen, auch wenn die Zuschauer, die die anderen Filme des Autors James Ellroy bzw. sich im Thriller-/Cop-Film-Genre gut auskennen, schnell wissen, wie der Hase läuft! Das tut dem ganzen aber keinen Abbruch! Ich gebe knappe 9 von 10 getrunkenen Wodka-Fläschchen! |