Originaltitel: Public Enemies; Deutschlandstart: 06.08.2009 (Universal Pictures); Regie: Michael Mann; Produktion: Robert De Niro, Michael Mann u.a.; Drehbuch: Ronan Bennett, Michael Mann; Musik: Elliot Goldenthal; Kamera: Dante Spinotti; Schnitt: Jeffrey Ford, Paul Rubell mit James Russo (Walter Dietrich), David Wenham (Harry 'Pete' Pierpont), Christian Stolte (Charles Makley), Jason Clarke (John 'Red' Hamilton), Johnny Depp (John Dillinger), John Judd (Turnkey), Stephen Dorff (Homer Van Meter), Michael Vieau (Ed Shouse), John Kishline (Guard Dainard), Wesley Walker (Jim Leslie), John Scherp (Earl Adams),k Elena Kenney (Viola Norris), Christian Bale (Melvin Purvis) u.a. |
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John, wie lang brauchen Sie, um eine Bank auszurauben? - Ungefähr eine Minute vierzig Sekunden... Nüchtern. - John Dillinger beantwortet Fragen der Reporter. Plot:
Michael Mann porträtiert in seinem neuen Film einen der berüchtigsten
Kriminellen der amerikanischen Depressions-Ära, den einst als „Staatsfeind
Nr. 1“ titulierten John Dillinger. Kritik:
Public Enemies ist weder ein
konventionelles Gangster-Epos noch ein dramatisches Biopic, sondern
vielmehr eine unterkühlte, perfekt inszenierte Studie der letzten
Lebensmonate Dillingers, detailversessen und erzählerisch reduziert.
So zurückgenommen und konzentriert die Regie Michael Manns, so
nüchtern auch die Darstellung Johnny Depps, der ganz auf Ausstrahlung
und lässigem Charme setzt und dabei völlig auf sein bekanntes
schelmisches Lächeln verzichtet. John Dillinger ist kein netter
Typ, der zur Identifikation einlädt, er ist eine schwer ergründliche
Mischung aus kühlem Strategen mit gewalttätigen Zügen
und zugleich sich betont elegant gebendem Gentleman.
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So
richtig nah kommt ihm jedoch weder der Zuschauer noch seine Geliebte
Billie Frachette, die mitreißend von Marion Cotillard gespielt
wird und so etwas wie das emotionale Zentrum des ansonsten sehr abgeklärten
Films bildet. Public Enemies ist nicht zuletzt eine düstere
Studie der Einsamkeit, die auch die Ermittler um Melvin Purvis ergreift.
Das bewährte Räuber und Gendarm-Spiel zwischen Dillinger und
den Ermittlern lässt offenbar keinen Raum für charakter-schärfende
Nebensächlichkeiten, doch in der Figur des von Christian Bale verkörperten
Purvis ist die Reduktion vielleicht doch zu weit getrieben. Bale gibt
den bissigen FBI-Agenten mit mimischer Eindimensionalität, allerdings
hätte das Skript seiner Rolle auch ein paar Nuancen mehr verleihen
sollen. Fazit: Nüchtern-perfektionistischer Gangsterfilm, der mit Emotionen spart, aber mit grandiosen Bildern entschädigt: 9 von 10 verhängnisvolle Kinobesuche! |
Dominik
Rose 22.08.2009 |
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