The Spirit
Action/Fantasy, USA 2008, 103 Minuten, ab 16
Originaltitel: The Spirit; Deutschlandstart: 05.02.2009 (Sony Pictures); Regie: Frank Miller; Produktion: Jeff Andrick, Michael Burns u.a.; Drehbuch: Frank Miller nach der Comicserie von Will Eisner; Musik: David Newman; Kamera: Bill Pope; Schnitt: Gregory Nussbaum

mit Jaime King (Lorelei Rox), Gabriel Macht (The Spirit / Denny Colt), Dan Gerrity (Det. Sussman), Arthur the Cat (als er selbst), Kimberly Cox (Damsel in Distress), Larry Reinhardt-Meyer (Officer MacReady), Frank Miller (Liebowitz), Eva Mendes (Sand Saref), Eric Balfour (Mahmoud), Samuel L. Jackson (The Octopus), Louis Lombardi (Pathos, etc.), Scarlett Johansson (Silken Floss), Sarah Paulson (Ellen Dolan) u.a.

Filmplakat
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Offizielle Website (Sony Pictures )
Trailer ()
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Wächter von Central City: Der Spirit.
Octopus fährt im Kampf gegen Spirit volle Geschütze auf. Auf der Suche nach glitzernden Preziosen: Sand Saref. Spirits Wunden heilen auch dank Ellens Fürsorge schnell. Ihr Vater sieht die Verbindung aber ungern.

Meine Stadt. Sie ist immer für mich da. In jeder einsamen Nacht ist sie für mich da. Sie ist keine aufgetakelte Schlampe, die versucht blutjung und verführerisch auszusehen. Nein, sie ist 'ne alte Stadt, alt und stolz auf jede Furche, jeden Riss und jede Runzel. Sie ist mein Liebling, mein Spielzeug. Sie versteckt nicht, was sie ist oder woraus sie gemacht ist: Schweiß, Muskeln, Blut von Generationen. Sie schläft von Mitternacht bis zur Morgendämmerung, und nur Schatten huschen durch die Stille... - The Spirit über seine Stadt.

Plot: In der düsteren Moloche Central City sorgt des nachts ein maskierter Rächer für Recht und Ordnung. Einst war Danny Colt (Gabriel Macht) ein Cop und wurde im Dienst erschossen. Doch sein Schicksal sollte ein anderes sein: Wiedergeboren und nahezu unverwundbar macht er als "The Spirit" jagt auf Verbrecher, ganz besonders auf den bösen Octopus (Samuel L. Jackson), der die Stadt beherrscht und nach Unsterblichkeit sinnt. Doch nicht nur Verbrechern jagt er hinterher, sondern auch den Frauen. Doch auch wenn sie ihm scharenweise zu Füßen liegen, so gehört sein Herz nur seiner unerreichten Jugendliebe Sand Serif (Eva Mendez).

Kritik: Wenn sich Robert Rodriguez eine Kamera schnappt und einen Film dreht, kommt dabei fast immer ein Kniefall würdiger Kultfilm heraus, man denke nur an Sin City. Bei dem Dreh ließ sich ganz offensichtlich auch Frank Miller, Zeichner der als Vorlage dienenden Graphic Novel, von der Filmtechnik und comichaften Umsetzbarkeit inspirieren, was ihn dazu brachte, die Quelle seiner eigenen Inspiration, Will Eisners The Spirit, mit Staraufgebot für's Kino zu adaptieren. Und man muss ihm lassen, die Bilder sind grandios, Central City wirkt stellenweise noch düsterer als Sin City, die Bilder sind noch stilisierter. Doch Miller ist nicht Rodriguez und grandiose Bilder machen noch lange keinen guten Film! Eine Lektion, die man eigentlich schon seit George Lucas' Sternenkrieg gelernt haben könnte.


The Spirit wirkt wie eine aufgeblasene Kopie von Sin City, wie gewollt aber eben doch nicht gekonnt. Noch dazu ist besonders die erste Hälfte des Film stellenweise zum Heulen komisch, das aber offensichtlich leider unfreiwillig. Die Szene, in der sich Sand Seref auf den Kopierer setzt, sollte wohl sexy sein, stattdessen bekam ich kaum mehr Luft vor Lachen. Am meisten scheitert es aber an der Hauptfigur: Wenn ein beinharter Hurensohn wie Marv in Sin City einfach nicht totzukriegen ist und dabei noch so cool daherkommt, dass man ihn sich als Pappaufsteller ins Zimmer stellen will, dann braucht man keine Fragen mehr zu stellen. Doch was mit Danny Colt eigentlich passiert ist, warum er von den Toten zurückgekehrt ist und warum ihn das unsterblich gemacht hat, das wird alles nicht beantwortet; es bleiben zu viele Fragen ungeklärt, der Funke will nicht so recht überspringen. Hier wirkt das alles vielleicht nicht lächerlich aber eben auch nicht cool oder cool genug, dass man sich im Sessel zurücklehnen und die Show genießen möchte.
Samuel L. Jackson als Octopus ist zwar eine gute Besetzung - aber da der halbe Film zur Lachnummer wird, geht auch er dem Zuschauer mit seinem Gefasel ganz sprichwörtlich auf die Eier. Und besonders seine tumben Gehilfen sind nicht weiter als eine nervtötende Variante Jar Jar Binks. Und die Frauen? Allesamt hübsch und sexy und das Salz in der Suppe. Sie geben dem ganzen wenigstens einen gewissen Sinn, jede von ihnen hat ihre eigene Geschichte und Bestimmung und lässt sie sinnvoll werden. Auch wenn Scarlett Johansson weit unter ihrem Potential bleibt. Aber das ist noch das geringste Problem.

Fazit: Schuster, bleib bei deinem Leisten! Die Technik zu beherrschen und eine starke Vorlage zu haben, reicht leider noch nicht aus, um einen guten Film zu drehen. The Spirit wirkt wie eine aufgeblasene Kopie von Sin City, die ihrem Vorbild zwar huldigt, es aber bei weitem nicht erreicht, Miller ist eben nicht Rodriguez. Mehr unfreiwillig komisch als cool will der Funke hier nicht so richtig überspringen, mehr als grandiose Bilder hat der Film nicht zu bieten. Am Ende keine ganz schlechte aber leider auch keine sehenswerte Comicverfilmung. 6 von 10 "alles nicht so schlimm solange nur mein Hut nicht weg ist".

Nikolas Mimkes
06.02.2009

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Schnitt: 5.1
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