Fall 39
Horror, USA 2009, 113 Minuten, ab 16
Originaltitel: Case 39; Deutschlandstart: 11.03.2010 (Paramount); Regie: Christian Alvart; Produktion: Lisa Bruce, Steve Golin u.a.; Drehbuch: Ray Wright; Musik: Michl Britsch; Kamera: Hagen Bogdanski; Schnitt: Mark Goldblatt

mit Renée Zellweger (Emily Jenkins), Jodelle Ferland (Lillith Sullivan), Ian McShane (Detective Mike Barron), Kerry O'Malley (Margaret Sullivan), Callum Keith Rennie (Edward Sullivan), Bradley Cooper (Douglas J. Ames), Adrian Lester (Wayne), Georgia Craig (Denise), Cynthia Stevenson (Nancy), Tiffany Lyndall-Knight (Darla - Lehrer), Cindy Sungu (Mia - Mädchen im Klassenraum), Philip Cabrita (Javier Ramirez), J. Winston Carroll (Richter) u.a.

Filmplakat
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Trailer ()
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Emily Jenkins von der Fürsorge. Wir haben telefoniert. - Sie haben gesagt am Siebzehnten. - Heut ist der Siebzehnte. - Ist es nicht! - Tut mir leid, aber das ist es: Montag, der Siebzehnte. Wir sind für heute verabredet - Emily spricht bei den Sullivans vor.

Plot: Emily Jenkins (Renée Zellweger) ist eine mit Arbeit mehr als eingedeckte, aber sehr engagierte Sozialarbeiterin, die sich um Fälle von Kindesvernachlässigung und familiärer Gewalt kümmert. Eines Tages bekommt sie von ihrem Vorgesetzten zu ihren bisherigen 38 zu bearbeitenden Fällen noch einen 39sten hinzu. Bei diesem geht es um das 10-jährige Mädchen Lilith Sullivan (Jodelle Ferland), die offensichtlich von ihren Eltern vernachlässigt wird. Als Emily nachforscht, kommt ihr das nähere Familienumfeld der Sullivans schon sehr merkwürdig vor. Und so bleibt sie an dem Fall sehr intensiv dran. Deshalb kommt sie eines Abends dann auch gerade noch zurecht, um zu verhindern, dass Lilith von ihren Eltern im Ofen erstickt und verbrannt wird. Emily entwickelt sehr starke Beschützergefühle für das Mädchen und nimmt Lilith bei sich auf. Am Anfang scheint auch alles gut zu werden, doch dann fallen Emily immer mehr Ungereimtheiten und merkwürdige Todesfälle auf. Ist Lilith vielleicht doch nicht so ein unschuldiges und liebes Mädchen, wie es den Anschein hat?

Kritik: Fall 39 ist das Hollywood-Debüt des deutschen Regisseurs Christian Alvart, der 2005 hier zu Lande mit dem Film Antikörper auf sich aufmerksam machte. Obwohl Fall 39 bereits 2007 fertiggestellt wurde, erblickt er erst jetzt nach unzähligen Verschiebungen das Licht deutscher Kinosäle.
Letztlich hätte man es dann eigentlich auch, gerade nach den ganzen Startverschiebungen, bei einer DVD-Premiere belassen können. Denn über mehr als das Niveau eines durchschnittlichen DVD-Horror-/Grusel-Streifens kommt Fall 39 nicht hinaus, trotz Renée Zellweger und Bradley Cooper.

Eigentlich ist der Film gar nicht mal schlecht, wenn er nicht so schrecklich unoriginell und mit unzähligen Versatzstückchen zusammengeschustert wäre, die man aus einigen Klassikern des Genres zusammengeklaut hat. Man hat immer den Eindruck, man habe das Ganze irgendwie schon tausend Mal gesehen und obendrein meist noch sehr viel besser als im vorliegenden Fall. Wobei Fall 39 gar nicht so schlecht ist, wie es sich jetzt hier liest. Er hat durchaus seinen Reiz, vor allem durch Jodelle Ferland, die ihren Part des blassen Mädchens mit den langen dunklen Haaren wirklich zum Fürchten spielt. Man möchte diesem Mädchen nicht im Dunkeln begegnen. Das liegt vielleicht daran, dass sie das Genre bereits aus einigen anderen Projekten sehr gut kennt, wie z.B. Silent Hill. Renée Zellweger hingegen spielt ganz okay, aber auch nicht mehr.
In der ersten Hälfte braucht der Film etwas, um in Fahrt zu kommen und müht sich ab, den Zuschauer
zunächst auf eine falsche Fährte zu schicken, der spätestens durch den Trailer schon den halben Film kennt, wenn er nicht sowieso schon durch andere Gruselstreifen weiß, wie der Plot verlaufen wird. In der zweiten Filmhälfte gibt Fall 39 aber gut Gas und hat einige nette Schock-Effekte und auch Spannung zu bieten. Von daher ist der Film durchaus gut guckbar. Ein wenig mehr Tiefgang bei den Charakteren und viel mehr Einfallsreichtum beim Plot hätten Fall 39 aber sehr gut getan und ihn nicht im Sumpf des überflüssigen Durchschnitts versinken lassen, wenn es auch gehobener Durchschnitt ist.

Fazit: Fall 39 ist ein ganz passabler Horror-/Gruselstreifen, der aber leider auf Grund seiner aus Versatzstückchen anderen Filme des Genres zusammengeschusterten Story nicht über Durchschnittsniveau hinauskommt. Richtig Spannung kommt auch erst in der zweiten Filmhälfte auf, so dass es eine DVD-Premiere da letztlich auch getan hätte. 6 von 10 Telefonanrufen.

Sebastian Schwarz
15.03.2010

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1305 Stimmen
Schnitt: 5
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Leser-Kommentare:
Nikolas (19.03.10): Der Trailer gibt her, was der Film zu sein versucht: Ein Gruselschocker mit überraschender Wendung. Leider kann ich Sebastian in Punkto Versatzstücke nur zustimmen. Der Film an sich höchstens passabel zusammengeklaut, das alles hat man schon mal irgendwo und da besser gesehen. Abgesehen von den japanischen Schockern, die immer wieder gut sind, ist lange nichts mehr an Bayonas "Waisenhaus" herangekommen!
5 von 10 Türschlössern

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