Originaltitel: A Serious Man; Deutschlandstart: 21.01.2010 (Tobis); Regie: Ethan Coen, Joel Coen; Produktion: Ethan Coen, Joel Coen u.a.; Drehbuch: Ethan Coen, Joel Coen; Musik: Carter Burwell; Kamera: Roger Deakins; Schnitt: Ethan Coen, Joel Coen mit Michael Stuhlbarg (Larry Gopnik), Richard Kind (Onkel Arthur), Fred Melamed (Sy Ableman), Sari Lennick (Judith Gopnik), Aaron Wolff (Danny Gopnik), Jessica McManus (Sarah Gopnik), Peter Breitmayer (Mr. Brandt), Brent Braunschweig (Mitch Brandt), David Kang (Clive Park) u.a. |
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Diese Fragen, die Sie so quälen, Larry, vielleicht sind die wie Zahnschmerzen. Hmm, Sie haben sie ein Weilchen, und dann gehen sie weg. - Larry sucht Antworten beim Rabbi. Plot:
„Empfange mit Schlichtheit alles, was dir passiert“, so
rät das Mantra, das dem neuen Film der Coen-Brüder vorangestellt
ist. Für den jüdischen Physik-Professor Larry Gopnik (Michael
Stuhlbarg) ist das jedoch zunehmend unmöglich, da das Unglück
in einer nahezu absurden Anhäufung über sein Leben hereinbricht,
ohne dass Larry sich irgendeiner Schuld bewusst wäre. Wir schreiben
das Jahr 1967: Sohn Danny kifft in den Schulpausen und verträumt
den Unterricht, Tochter Sarah bestiehlt ihren Vater und wünscht
sich nichts sehnlicher als eine Nasen-OP, Gattin Judith verlangt die
Scheidung und fordert obendrein, dass Larry in ein schäbiges Motel
zieht. Und als sei das alles noch nicht genug, muss er sich auch noch
um seinen magenkranken, glückspielsüchtigen Bruder Arthur
(Richard Kind) kümmern, der nach Larrys Auszug gleich mit ins Motelzimmer
zieht. Kritik:
Die Geschichte
eines im Grunde harmlosen, ja biederen Mannes, dessen Leben grotesk
aus dem Ruder läuft, ist im filmischen Schaffen der Coen-Brüder nicht
neu. Die Figur des verzweifelten Larry Gopnik ähnelt vor allem dem unglückseligen
Autohändler Jerry Lundegaard, der in Fargo die Entführung seiner
Frau plant und in der Folge auf unbarmherzige Weise dafür bestraft wird,
bis er nur mehr ein Häufchen Elend ist. |
Im
Gegensatz zu Jerry hat Larry jedoch nicht einmal etwas Böses verbrochen.
Das Unglück ist ohne jede moralische Botschaft schlichtweg absurd. Insofern
ist A Serious Man auch in erster Linie ein sehr philosophischer
Film, der zwar einerseits nicht mit Ironie spart und die Schrullen seiner
Figuren mit teils bitterem Humor offen legt, andererseits jedoch in
seinen existentiellen Abgründen etwas zutiefst Beunruhigendes hat. Umso
dringender Larrys Bedürfnis wird, aus seinem Leben und den Dingen, die
ihm widerfahren, schlau zu werden, umso deutlicher wird ihm die Antwort
auf einen Sinn verweigert. „Ihre Fragen sind wie Zahnschmerzen“, erzählt
ihm einer der drei Rabbis, die Larry im Laufe der Zeit aufsucht. „Warten
sie ein paar Wochen, das geht vorbei!“ Fazit: Skurril-schwarzhumorige Komödie, die ihre Hauptfigur etwas zu gnadenlos auflaufen lässt. 8 von 10 Besuche beim Rabbi. |
Dominik
Rose 19.01.2010 |
Leser-Kommentare: |
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Osman (01.03.10): Unbedingt ansehen, man langweilt sich nicht ein bisschen. |
Bluti (18.02.10): ...und Paderborn gelingt es scheinbar wahrhaftig nicht, diesen Film ins Programm aufzunehmen...unfassbar! |