Originaltitel: Rise of the Planet of the Apes; Deutschlandstart: 11.08.2011 (Twentieth Century Fox); Regie: Rupert Wyatt; Produktion: Peter Chernin, Dylan Clark u.a.; Drehbuch: Rick Jaffa, Amanda Silver; Kamera: Andrew Lesnie; Schnitt: Conrad Buff, Mark Goldblatt; Musik: Patrick Doyle mit James Franco (Will Rodman), Freida Pinto (Caroline Aranha), John Lihtgow (Charles Rodman), Andy Serkis (Caesar), Brian Cox (John Landon), Tom Felton (Dodge Landon), David Oyelowo (Steven Jacobs), Tyler Labine (Robert Franklin), Jamie Harris (Rodney), David Hewlett (Hunsiker), Ty Olsson (John Hamil), Madison Bell (Alice Hunsiker) u.a. |
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Diese Affen sind klüger als sie denken. - Der charakterlose Steven Jacobs erkennt, dass seine einstigen Forschungsobjekte die Oberhand gewinnen. Plot: Jung-Forscher Will Rodman (James Franco) hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Er will ein Mittel gegen Alzheimer finden, um seinem schwer erkrankten Vater (John Lithgow) ein besseres Leben zu ermöglichen. Seine Testversuche an Schimpansen zeigen bereits erste große Erfolge und der Durchbruch scheint zum Greifen nah. Doch noch bevor der Traum Wirklichkeit werden kann, ist er auch schon wieder vorbei. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wird das Projekt gestrichen und alle Versuchstiere im Labor eingeschläfert. Lediglich das Affenbaby Caesar wird gerettet und landet schließlich bei Will zu Hause. Mit viel Liebe zieht der ehrgeizige Forscher seinen neuen tierischen Freund groß und führt weitere geheime Tests an ihm durch - mit phänomenalem Erfolg. Caesar (Andy Serkis) wird immer intelligenter und zugleich auch menschlicher. Doch alles hat seinen Preis: Als Caesar eines Tages auf einen Nachbarn losgeht, nimmt man Will den Affen weg und steckt ihn gemeinsam mit zahlreichen anderen Artgenossen in einen Käfig. Doch Caesar ist nicht bereit, sein Leben hinter Gittern zu verbringen. Mehr und mehr wendet er sich von den Menschen ab und plant seine Flucht. Kritik: Die große Welle der Hollywood-Remakes will nicht abreißen. Jetzt hat es den Science-Fiction-Klassiker Planet der Affen getroffen, der mit Charlton Heston in der Hauptrolle 1968 große Publikumserfolge feierte und drei Fortsetzungen sowie eine kleine Fernsehserie nach sich zog. Bereits 2001 hatte Kultregisseur Tim Burton versucht, dem Stoff neues Leben einzuhauchen und fiel dabei bei Kritikern und Zuschauern durch. Nun also ein neuer Versuch. Der ein oder andere mag zurecht anmerken, dass es sich hierbei um keine "echte" Neuverfilmung, sondern um ein sogenanntes Prequel handelt (das scheinbar auch gerade Hochkonjunktur genießt), dessen Handlung vor dem eigentlichen Original ansetzt. Letztendlich ändert dies aber nichts an der Tatsache, dass schlicht und ergreifend versucht wird, mit einem alten Konzept neues Geld zu machen. Und damit man nicht haargenau die gleiche Geschichte noch ein zweites Mal erzählen oder gar neu interpretieren muss, wird eben erklärt, wie es eigentlich dazu kam, dass menschenähnliche Primaten an die Macht gelangten. |
Was
erwarteten einen also im Kino? Jede
Menge Altbackenes, das lediglich mit neuen Schauspielern und verbesserter
Technik aufwartet? Im Grunde ja, denn auch die ambitioniertesten Versuche
der Drehbuchautoren ändern nichts daran, dass der fachkundige Kinogänger
genau weiß, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Es gibt keine
großen Überraschungen oder phänomenale neue Erkenntnisse.
Und doch schafft es dieser Film auf wunderbare Weise, sich von der Kino-Durchschnittskost
abzuheben. Fazit: Obwohl Grundidee und Handlung bestens bekannt sind und das Drehbuch auch nicht mit spannenden Überraschungen aufwarten kann, ist Planet der Affen: Prevolution ein wirklich sehr ansehnlicher Film geworden, der sowohl mit seinen optischen Schauwerten als auch mit seiner ruhigen Erzählstil zu überzeugen weiß. Bisher einer der sehenswertesten Filme des Kinojahres 2011. 9 von 10 Nervenzellen-stimulierenden Spritzen. |
Danilo
Michalski 04.09.2011 |
Leser-Kommentare: |
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Danilo (09.09.11): @Jan Komisch, ich war mir eigentlich sicher, dass ich in der Kritik mehr als deutlich hervorgehoben habe, dass der Film inhaltlich absolut kein Neuland betritt. Und dass es sich um eine Art Remake des vierten Teils handelt ist nur teilweise korrekt. Sicherlich erzählen beide Filme, wie es eigentlich zum Aufstieg der Affen kam. Neben diesem Fakt und ein paar Namen haben die beiden Filme aber kaum was gemeinsam. |
Olaf (08.09.11): @Jan: Hm, hm. Stimmt. Ein wenig hatte ich das noch im Hinterstübchen, aber so richtig präsent war das nicht mehr... Könnte daran liegen, dass die späteren (alten) "Planet der Affen"-Teile dann doch nicht mehr so häufig im Fernsehen laufen. - Oder wie bei mir, dass ich um sie einen weiten Bogen gemacht habe, weil ich die seit dem ersten Teil neu hinzugekommenen Handlungselemente (wie z.B. die Mutanten) recht krude fand. :-) |
Jan (06.09.11): Wie in so manch anderer Kritik (SZ, FR) wird auch hier übersehen, dass auch das Thema dieses Films keine originelle Erfindung ist, sondern der Film vielmehr eine Art Remake des vierten Teils der Serie (Eroberung vom Planet der Affen) darstellt. Keine Ahnung, warum die Kritiker sowas schreiben und noch nicht einmal ne simple Filmzusammenfassung der alten Serie gelesen, geschweige denn die Filme gesehen haben. Dennoch bleiben die alte und die neue Serie sehenswert, da sie zentrale gesellschaftliche Probleme/Diskussionen ihrer Entstehungszeit widerspiegeln und sich gerade dadurch unterscheiden. Genau deshalb ist dieser Film auch originell - neben all den vielen oben genannten Vorzügen, denen ich mich nur anschließen kann. Von mir dehalb 8 von 10 aus der Nase spritzenden Bluttröpfchen. |