Originaltitel: The Tree of Life; Deutschlandstart: 16.06.2011 (Concorde Film); Regie: Terrence Malick; Produktion: Brad Pitt, Bill Pohlad u.a.; Drehbuch: Terrence Malick; Musik: Alexandre Desplat; Kamera: Emmanuel Lubezki; Schnitt: Hank Corwin Jay Rabinowitz mit Brad Pitt (Mr. O'Brien), Sean Penn (Jack), Jessica Chastain (Mrs. O'Brien), Hunter McCracken (der junge Jack), Laramie Eppler (R.L.), Tye Sheridan (Steve), Fiona Shaw (Großmutter), Jessica Fuselier (Guide), Nicolas Gonda (Mr. Reynolds), Will Wallace (Architekt), Kelly Koonce (Pater Haynes), Bryce Boudoin (Robert), Jimmy Donaldson (Jimmy), Kameron Vaughn (Cayler), Cole Cockburn (Harry Bates) u.a. |
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Jack O'Brien als
erwachsener Mann. |
Mr. O'Brien diskutiert mit seinen Söhnen. | Mrs. O'Brien mit ihren Söhnen Jack und Steve. | Jack O'Brien als erwachsener Mann. |
Jeder ist seines Glückes Schmied. Jeder hat sein Schicksal in der Hand. Man darf nicht sagen: 'Kann ich nicht.' - Die Lebensphilosophie von Mr. O'Brian. Plot:
Einen Film wie The Tree of Life, der
beim diesjährigen Filmfestival in Cannes mit der Goldenen Palme
ausgezeichnet wurde, auf einen Plot zu reduzieren, ist schon eine verdammt
undankbare Aufgabe, da sich Regisseur Terrence Malick, eine der rätselhaftesten
Figuren des US-Autorenkinos, herzlich wenig um konventionelle Dramaturgie
schert, sondern vielmehr spirituelle Sinnfragen und philosophische Exkurse
in den Mittelpunkt rückt, die – opulent bebildert –
tatsächlich bis zur Entstehung des Universums zurückreichen.
Hört sich etwas konfus an? Mag sein, aber einen Malick-Film zu
schauen bedeutet im wahrsten Sinne, die (Kino)-Welt mit einem originellen
Blick zu betrachten. Der dramatische Grundkonflikt von The Tree
of Life wird aus der Perspektive von Jack O´Brien (Sean Penn)
aufgerollt, der als erfolgreicher Architekt arbeitet, aber immer wieder
von Erinnerungen an seinen verstorbenen jüngeren Bruder gequält
wird. Kritik: Um auf den vielleicht besten Film von Terrence Malick anzuspielen, ist es schon ein ziemlich schmaler Grat zwischen ambitioniert und prätentiös, gerade dann, wenn der Zuschauer nach wenigen Minuten mit einer wahren Bilderflut an Sinneseindrücken, vorzeitlichen Urknall-Impressionen oder im idyllischen Waldbach spazierenden Dinosauriern konfrontiert wird und sich nach einer Weile, wenn das Moment des Staunens ob der überwältigenden Schönheit der dargebotenen Szenen einer gewissen Skepsis weicht, zu fragen beginnt, was das alles denn nun mit der Geschichte der O´Briens zu tun hat? |
Zum
Glück kehrt der Film nach ausschweifenden kosmischen Farbimpressionen,
bei denen man sich nie ganz sicher sein kann, was genau man da eigentlich
sieht, in das Texas der fünfziger Jahre zurück und beobachtet
die drei Familiensöhne dabei, wie sie ihre Kindheit in der Spannung
zwischen den gegensätzlichen Einflüssen der beiden Elternteile
erleben, wie sie ihre Nachbarschaft erkunden und dabei all jene Erfahrungen
machen, die fast exemplarisch zum Aufwachsen dazu gehören. All
diese Szenen sind absolut eindrucksvoll inszeniert, von Emmanuel Lubezkis
schwereloser Kamera eingefangen, die zwischen den Akteuren einen Walzer
aufzuführen scheint, verträumt und poetisch. Auch die Riege
der Schauspieler überzeugt, vor allem Hunter McCracken als der
junge Jack O´Brien und Brad Pitt als frustrierter Vater, der innerlich
zerrieben ist von der Rolle, die er glaubt verkörpern zu müssen.
Fazit: Visuell berauschendes, großartig fotografiertes Drama, jedoch thematisch überladen und arg symbolbefrachtet: 7 von 10 Dinosaurier, die noch mal Gnade walten lassen! |
Dominik
Rose 23.06.2011 |
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