Originaltitel: J. Edgar; Deutschlandstart: 19.01.2012 (Warner Bros.); Regie: Clint Eastwood; Produktion: Clint Eastwood, Brian Grazer u.a.; Drehbuch: Dustin Lance Black; Musik: Clint Eastwood; Kamera: Tom Stern; Schnitt: Joel Cox, Gary Roach mit Leonardo DiCaprio (J. Edgar Hoover), Josh Hamilton (Robert Irwin), Geoff Pierson (Mitchell Palmer), Cheryl Lawson (Roberta Dixon Palmer), Kaitlyn Dever (Palmers Tochter), Brady Matthews (Inspector), Gunner Wright (Dwight Eisenhower), David A. Cooper (Franklin Roosevelt), Ed Westwick (Agent Smith), Naomi Watts (Helen Gandy), Kelly Lester (Chefsekretärin), Jack Donner (Dickerson N. Hoover Sr.), Judi Dench (Anna Marie Hoover), Dylan Burns (Hoover als Kind) u.a. |
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Wenn die Moral verfällt und gute Menschen tatenlos zusehen, gedeiht das Böse. Die Gesellschaft, die nicht bereit ist, aus der Vergangenheit zu lernen, ist dem Untergang geweiht. Wir dürfen niemals unsere Geschichte vergessen. Wir dürfen niemals schutzlos sein. - J. Edgar Hoover. Plot: J. Edgar Hoover (Leonardo DiCaprio) ist schon als junger Mann ein Mensch, dem Moral und Gesetzestreue sehr am Herzen liegen. Mit viel Engagement kämpft er gegen die vermeintliche kommunistische Welle, die durch viele Einwanderer die USA zu überrollen droht. So macht er sich schnell einen Namen und steigt die Karriereleiter nach oben. Stets dem Willen seiner Mutter (Judi Dench) unterworfen, ihr alles recht und sie stolz zu machen. So wird er dann auch Mitbegründer und Direktor des FBI. Auf seinem weiteren Weg macht er sich mit seiner egozentrischen, kontrollierenden und rassistischen Art nicht immer nur Freunde. Aber da er weiß, welche Knöpfe er drücken muss und stetig Geheimakten über wichtige Leute anlegt, gelingt es ihm - zum Teil durch Erpressung - bis zu seinem Tod im Amt zu bleiben und die Verbrechensbekämpfung zu revolutionieren und voranzutreiben. Einzig zu seinem Assistenzdirektor Clyde Tolson (Armie Hammer) hegt er romantische Gefühle, die er sich aber nie wirklich eingestehen will... Kritik:
Clint Eastwood ist wieder mal einen Kinobesuch
wert. Nach seinem eher missglückten Vorgänger Hereafter
aus dem Vorjahr bietet er dem geneigten Kinogänger hier großes
Kino. Wenngleich er sich dieses Mal ein schweres Thema ausgesucht hat:
ein Biopic über den Begründer und langjährigen Direktor
des FBI John Edgar Hoover. Ein schwieriger Mensch, der die ganze USA
spaltet. Die einen verehren ihn, die anderen hassen ihn. Allerdings
gibt es aus Hoovers Privatleben nur sehr wenig verwertbare Fakten. Das
ist im Grunde auch das größte Problem des Films. |
Zumal
Eastwood es leider auch unterlässt, die Kinderzeit Hoovers zu beleuchten,
die mit Sicherheit einige Anwandlungen seines späteren Lebens erklären
würde. Fazit: J. Edgar ist wieder einmal ein sehr gelungener Film von Clint Eastwood. Sein gekonnter Kniff, dieses Biopic in verschachtelter Form zu erzählen, erzeugt eine gewisse durchgängige Spannung und täuscht geschickt darüber hinweg, dass der Film letztlich nur vorgibt, viel zu erzählen, aber eigentlich viel zu wenig Analyse der Person Hoovers bietet. Allerdings ist schon alleine die grandiose Darstellung durch DiCaprio einen Kinobesuch wert. 7 von 10 privaten Akten. |
Sebastian
Schwarz 28.01.2012 |
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