Die Muppets Weihnachtsgeschichte
Märchen/Musical/Komödie, USA 1992, 85 Minuten, ab 6
Originaltitel: The Muppet Christmas Carol; Deutschlandstart: 09.12.1993 (Buena Vista); Regie: Brian Henson; Produktion: Brian Henson, Frank Oz u.a.; Drehbuch: Jerry Juhl nach dem Roman von Charles Dickens; Musik: Miles Goodman, Paul Williams; Kamera: John Fenner; Schnitt: Michael Jablow

Darsteller und Originalstimmen: Michael Caine (Scrooge), Dave Goelz (Gonzo / Waldorf / Dr. Bunsen Honeydew / Betina Crachit), Steve Whitmire (Rizzo / Kermit / Beaker / Bean Bunny / Belinda Crachit / Sprocket), Jerry Nelson (Robin / Statler / Ma Bear / Lew Zealand / Pops / Ghost of Christmas Present), Frank Oz (Miss Piggy / Fozzie Bear / Sam the Eagle / Animal / George the janitor), David Rudman (Swedish Chef / Peter Crachit / Old Joe), Louise Gold (Mrs. Dilbert)

Filmplakat
Internet Movie Database ()
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Also dann, befassen wir uns mit den Zwangsräumungen für morgen, Mr. Cratchit. - Aber... morgen ist Weihnachten, Sir. - Dann wickeln Sie sie ein... in Geschenkpapier! - Auch Scrooge ist (ein wenig) in Weihnachtsstimmung.

Plot: Ebenizer Scrooge (Michael Caine) will seine Buchhalter, Mr. Crachit (Kermit der Frosch) und eine große Zahl Ratten auch über Weihnachten durcharbeiten lassen, denn Zeit ist Geld. So sind Mrs. Crachit (Miss Piggy) zusammen mit ihren vier Kindern, den Zwillingen Betina und Belinda sowie Peter und Tiny Tim wenig begeistert davon, dass sie das Familienoberhaupt am Weihnachtsfest nur wenig zu sehen bekommen sollen.
Als Scrooge dann am Weihnachtsabend nach Hause geht, erscheinen ihm die Geister seiner verstorbenen ehemaligen Compagnions Robert und Jacob Marley (Waldorf und Statler) und kündigen an, dass er in ebendieser Nacht von drei Geistern heimgesucht werden soll: zuerst vom Geist der vergangenen Weihnacht, anschließend vom Geist der gegenwärtigen Weihnacht und zuletzt vom Geist der zukünftigen Weihnacht. Spätestens letzterer erschreckt Scrooge beinahe zu Tode...

Kritik: Charles Dickens' "Weihnachtsgeschichte" gehört sicher zu den meistverfilmten Drehbüchern, darunter auch der in die 1990er Jahre versetzte, eher frei adaptierte Film Scrooged - Die Geister, die ich rief mit Bill Murray in der Hauptrolle. Im Gegensatz dazu hält sich die Muppets-Version von 1992 werkgetreuer an die Originalhandlung (in der erstmalig nach dem Tode des Muppets-Schöpfers Jim Henson im Jahre 1990 dessen Sohn Brian Henson Regie führte): Gonzo übernimmt, zur Überraschung seiner Hausratte Rizzo, die Rolle des Charles Dickens, und beide führen als allgegenwärtige Erzähler durch die Handlung.

Dabei kommt keiner der Muppets zu kurz: Professor Bunsen und sein Assistent Beaker versuchen, Geld für wohltätige Zwecke zu sammeln; der Adler Sam stellt Scrooges früheren Lehrer dar; Tiny Tim wird dargestellt von Robin, Kermits Neffen; Fozzy-Wig, dargestellt von Fozzy-Bear, ist Scrooges früherer Vorgesetzter; beim vergangenen Weihnachtsfest kocht der schwedische Koch, und das Muppet-Orchester mit Floyd, Janice, Rowlf und Tier spielen zum Tanz auf. Lange Rede, kurzer Sinn: Wirklich jedes Muppet kommt stimmig in diesem Film vor - und noch weit mehr.
Die Dickens-Weihnachtsgeschichte gehört zum klassischen Lesestoff, den jedes Kind kennen sollte. Nichtsdestotz ist die Romanvorlage schon recht alt und schwer zu lesen - und dazu noch stellenweise arg gruselig. Kindgerecht dargebracht mit den Helden der amerikanischen Sesamstrasse und der Muppets Show stellt die Die Muppet-Weihnachtsgeschichte eine gelungene Alternative dar, die alle Elemente der Originalhandlung werkimmanent zu transportieren weiß, dabei trotzdem nicht zu gruselig wird - und durch die fabulöse Muppet-Besetzung, ergänzt um den hervorragend spielenden Michael Caine, auch erwachsene Zuschauer gleichermaßen zu fesseln und zu amüsieren vermag.
Über gesungene Lieder kann man streiten, aber für Kinder haben sie die zentrale Funktion, die Aufmerksamkeit zu fesseln und die Identifikation mit den Rollen zu vertiefen. Nicht nur das gelingt: Auch für erwachsene Ohren sind die hier gesungenen Lieder sogar in der deutschen Synchronisation regelrechte Ohrwürmer.
Wer den Muppets nichts abgewinnen kann, ist in diesem Film falsch. Wer die Figuren jedoch schon seit seiner Kindheit kennt und auch die Muppets Show mit der Muttermilch aufgenommen hat, fühlt sich in diesem Film pudelwohl.

Fazit: Ein klassischer Stoff im Muppet-Gewand, mit hervorragender Puppen-Besetzung, genialem Hauptdarsteller und ins Ohr gehender Filmmusik. 9 von 10 eislaufenden Pinguinen.

Gero Zahn
06.01.2005

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692 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
larsson (22.11.05): Ganz großes Kino.. wer diesen Film nur ein einziges Mal sieht, fand ihn schlecht. Alle anderen schauen ihn wohl immer und immer wieder. Ein Film der mit seinen herrlichen Liedern und seiner fantastischen Erzählung jedem eine Hühnerhaut beschert. Und das auch noch zu Weihnachten.
Sandra (12.01.05): Was ist passiert? Zeitreise? Oder laufen bei euch jetzt nur noch alte "Weihnachtsklassiker"? ;-))) Dieser Film ist für alle Muppet-Fans ein absolutes MUSS. Ein schöner Film, der gleichermaßen lustig wie sentimental ist und Jung und Alt gleichermaßen anspricht - selbstverständlich nur dann wenn man auf die Muppets steht, sonst möge man bitte die Finger davon lassen. Die Geschichte dürfte ja wohl jedem bekannt sein und wird hier liebevoll in Szene gesetzt. Wobei Ratte Rizzo für den nötigen Humor bzw. für die nötige Ironie sorgt, so dass auch Erwachsene auf ihre Kosten kommen werden. Ich gebe ebenfalls 9 von 10 Eisenstäben durch die man locker durchlaufen kann. Außerdem überlege ich gerade ob ich nicht mal eine Kritik zu "Ist das Leben nicht schön?" schreiben sollte ;-))))))))))
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