Wilde Kreaturen Komödie, GB 1997, 93 min, ab 12 Originaltitel: Fierce Creatures, Regie: Robert Young, Fred Schepisi mit John Cleese (Rollo Lee), Jamie Lee Curtis (Willa Weston), Kevin Kline (Vince McCain), Kevin Kline (Rod McCain), Michael Palin (Bugsy Malone), Ronnie Corbett (Reggie Sealions), Carey Lowell (Cub Felines), Robert Lindsay (Sydney Small Mammals), Bille Brown (Neville Coltrane), Derek Griffiths (Gerry Ungulates), Cynthia Cleese (Pip Small Mammals) |
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Zum Inhalt:
Der marode englische Marwood-Zoo wird von einem amerikanischen
Grosskonzern aufgekauft und soll binnen kürzester Zeit zur
Rentabilität geführt werden. Dies soll natürlich
getreu dem amerikanischen Motto 'violence sells' dadurch erreicht
werden, dass der Zoo nur noch gefährliche Tiere (fierce creatures)
als Attraktionen anbietet. Um diesen Plan in die Tat umzusetzen wird Rollo Lee mit der Leitung des Zoos betraut. Es beginnt ein skuriler Kleinkrieg zwischen Rollo und dem Personal des Zoos, das sich nicht von den harmlosen Tieren trennen kann. Um das Chaos perfekt zu machen treffen eine aufstrebende Jungmanagerin und der Sohn des Chefs im Zoo ein und versuchen den Zoo nach amerikanischen Patentrezepten in eine Goldgrube zu verwandeln. Die Lage spitzt sich zu als beschlossen wird den Zoo zu schliessen.
Kritik!?
Durch die langanhaltende künstlerische und finanzielle Talfahrt aller
Beteiligten des ehemaligen Erfolgsteams aus 'Ein Fisch namens Wanda' sah
man sich scheinbar genötigt eine Fortsetzung zu drehen. Um sich nicht der
gleichen Kritik auszusetzen, die man im Film an amerikanischen Marketing-Methoden
übt verzichtete man darauf, den Film als Teil 2 zu deklarieren sondern ersann einen
neuen Titel und ein neues Setup - aber sonst bleibt eigentlich alles beim alten.
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Statt bissig ironisch die englische Mentalität zu beleuchten hat man sich diesmal
entschieden die Amerikaner und ihren Hang zum Big Business aufs Korn zu nehmen. Allerdings
merkt man, dass die Akteure mit diesem Stoff nicht ganz so souverän umzugehen verstehen
wie mit der eigenen, englischen Mentalität. Vieles wirkt wie die Ausschlachtung von
allgegenwärtigen Vorurteilen über Amerikaner. Vieles ist lauter und mehr auf Slapstick
ausgelegt - statt leiser Töne dominieren die Schenkelklopfer. Das hat natürlich auch
seinen Reiz und gerade zum Schluss hin findet auch mal wieder schwarzer, trockener englischer
Humor statt, allerdings bleibt der Film deutlich hinter seinem Vorgänger zurück.
Der Film ist klar auf kommerziellen Erfolg getrimmt und damit auch nix schiefgehen kann,
wurde auf altbewährtes vertraut. Vieles kommt einem aus Fawlty Towers und dem Flying
Circus bekannt vor.
Positiv fällt die liebevolle Ausgestaltung der Charaktäre durch die Hauptdarsteller auf. Gerade Cleese und Palin sorgen dafür, dass ihre Rolle in jeder Situation glaubwürdig bleibt. Kaum jemand gibt den am Chaos verzweifelnden Prinzipienreiter so gut wie Cleese das tut und Palin überzeugt in der Rolle des bornierten englischen Klugscheissers. Fazit: Eine flotte und gut gespielte Komödie, die leider hinter dem Vorgänger zurückbleibt. Trotzdem ein guter Spass. 6 von 10 (corona) |