Jackie Brown Krimi, USA 1998, 148 Minuten, ab 16 Originaltitel: Jackie Brown, Regie: Quentin Tarantino, Produzenten: Lawrence Bender, Drehbuch: Quentin Tarantino nach "Rum Punch" von Elmore Leonard, Kamera: Guillermo Navarro, Schnitt: Sally Menke mit Pam Grier (Jackie Brown), Samuel L. Jackson (Ordell Robbie), Robert Forster (Max Cherry), Bridget Fonda (Melanie), Michael Keaton (Ray Nicolet), Robert de Niro (Louis Gara), Michael Brown (Mark Dargus), Chris Tucker (Beaumont Livingston), Lisa Gay Hamilton (Sheronda) |
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Zum Inhalt: Jackie Brown (Pam Grier) war in ihrem bisherigen Leben nicht besonders erfolgreich. Als Angestellte einer kleinen Fluglinie bessert sie ihr Stewardessen-Gehalt mit Kurierdiensten für den Waffenhändler Ordell (Samuel L. Jackson) auf. Bei einer ihrer Touren wird sie von Special Agent Nicolet (Michael Keaton) festgehalten und durchsucht. Zum Vorschein kommt eine größere Menge illegal eingeführtes Bargeld und eine kleinere Portion Rauschgift. Die Polizisten sind aber nicht an Jackie interessiert, sondern bieten ihr die Freilassung an, wenn sie bei Ordells Überführung hilft. Da sie sich wenig kooperativ verhält, landet sie zunächst im Gefängnis. Ordell läßt sie vom Kautionsvermittler Max Cherry (Robert Forster) auslösen. Jackie Brown ist sofort klar, was das bedeutet - Ordell wird sie verschwinden lassen - wie einige andere zuvor, um sich selbst abzusichern. Mit Hilfe von potentiell durchschlagenden Argumenten gelingt es ihr aber, Ordell von ihrer Zuverlässigkeit zu überzeugen. Jackie überredet ihn zu einem Doppelspiel, bei dem sie scheinbar mit der Polizei zusammenarbeitet. Es ergibt sich ein kompliziertes Ränkespiel mit Bluff, Doppelbluff und Dreifachbluff in dem Jackie alle Beteiligten gegeneinander auszuspielen versucht, denn immerhin geht es um eine halbe Million Dollar - Ordells gesamte Ersparnisse. |
Kritik!?
Tarantino hat erfolgreich der Versuchung widerstanden, einfach eine Fortsetzung zu Pulp Fiction zu drehen, und damit groß abzusahnen.
Dem gewaltigen Druck von Kritikern und Fans setzt er mit Jackie Brown eine starke Stilveränderung entgegen: Es gibt keine
Gewaltorgien mehr, der Einsatz von Kunstblut ist auf ein Minimum beschränkt und Tötungen werden nicht mehr grundlos ausgeführt.
Natürlich bleibt Gewalt und Mord allgegenwärtig, wird aber nicht mehr im Detail sondern aus der extremen Totalen oder indirekt dargestellt. Der Film ist eine Reminiszenz an 70er Jahre Krimis - deutlich durch seinen Aufbau, die Musik und - vor allem - die unglaubliche Pam Grier, um die die gesamte Handlung herumgewoben wurde. Die Erzählweise ist extrem langsam, die handelnden Personen reden und reden und reden. Damit zeigt sich einmal mehr Tarantinos größtes Genie: Die Entwicklung unendlich langer, unendlich belangloser und unendlich cooler Dialoge um unendliche Nichtigkeiten. Ein weiterer Streich ist ihm bei der Auswahl der Schauspieler gelungen: Die 70er Jahre-Ikone Pam Grier, Robert Forster als alternder Kautionsvermittler, Samuel L. Jackson wie immer fantastisch, Robert de Niro als leicht unterbelichteter Knastbruder. Tarantino versammelt seine persönlichen Lieblingsschauspieler, besetzt sie in oft untypischen Rollen und holt dadurch das beste aus ihnen heraus. Fazit: Tarantino gelingt ein weiteres Meisterwerk. Aber Vorsicht: Splattereffekte bleiben diesmal aus. 9 von 10 Wasserpfeifen. |
Leser-Kommentare: |
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MovieStar (20.12.05): Wie jeder Tarantino ist auch "Jackie Brown" eine Klasse für sich. Es mag Leute geben, die nicht auf Tarantino Filme stehen, die meisten werden mir aber beipflichten, wenn ich sage: "Der Mann mag durchaus exzentrisch sein, hat aber nur geniale Einfälle". Muss man gesehen haben! |
PoiSoN (29.12.03): SAUGEIL einfach! 'Hier schau mal, da war ich in Japan, das da hinten ist Japan...Willst du ficken?' SAUGEIL halt! |
Jimmie: Jackie Brown ist ein weiteres Meisterwerk von Kultregiseur Quentin Tarantino.Was dieser Mann anfasst wird zu kult....neben Pulp Fiction, From Dusk Till Dawn und Reservoir Dogs einer meiner Lieblingsfilme! Daher mein Fazit: 10 von 10 Styer Augs |
Timo : Wie kann bei einem Film von diesem Kaliber ein solcher Wertungsdurchschnitt entstehen??? Hat den etwa keiner kapiert? Der Film ist meiner Auffassung nach der beste Tarantino. Sehr intelligent, tolle Schauspieler, geniale Story, viel schwarzer Humor und ein toller Soundtrack. |
jonas: jackie Brown ist einer der Besten Filme der letzten Jahre und hätte mehr Oskars verdient wie TITANIK |