Das Fest Melodram, Dänemark 1997, 106 Minuten, ab 12 Originaltitel: Festen; Regie: Thomas Vinterberg; Produzenten: Birgitte Hald (Nimbus Film); Drehbuch: Thomas Vinterberg, Mogens Rukov; Musik: Morten Holm; Kamera: Anthony Dod Mantle; Schnitt: Valdes Oskarsdottir mit Ulrich Thomsen (Christian), Henning Moritzen (Helfe), Thomas Bo Larsen (Michael), Birthe Neumann (Elsa), Paprika Stehen (Helene), Trine Dyrholm (Pia), Helle Dolleris (Mette), Therese Glahn (Michelle), Bjarne Henriksen (Kim) |
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Plot: Hotelier und Logenmitglied
Helge hat Geburtstag, es ist sein sechzigster. Familie und Freunde werden
auf seinen edlen Landgasthof zu einer großen Feier eingeladen.
Die drei erwachsenen Kinder des autoritären Patriarchen sehen sich
dort nach langer Zeit erstmalig wieder. Kritik!? Vielleicht hätte es dieser Film gar nicht mehr in die deutschen Kinosäle geschafft, wenn es nicht einen kleinen Medienhype rund um das Dogma '95 gegeben hätte. Vor fast vier Jahren leisteten vier Regisseure (Thomas Vinterberg, Lars von Trier, Soren Kragh-Jacobsen und Christian Levring) einen Schwur für Reinheit und Wahrhaftigkeit, gegen Manipulation und Illusion. Konkret heißt das: Es darf nur an Originalschauplätzen gedreht werden, künstliche Sets und Requisiten sind verboten. Der gesamte Ton muß live aufgenommen werden, nachträgliche Musikbegleitung ist nicht erlaubt. Es darf nur mit der Handkamera gedreht werden. Künstliches Licht wird nicht akzeptiert. |
Sicher ist das Dogma '95
auch ein Marketingunternehmen, aber nach Idioten kommt mit Das
Fest nun schon der zweite sehenswerte Film, das sich bedingungslos
seiner Geschichte und der Schauspielkunst verschreibt. Aufgenommen mit
der Videokamera in teilweise extrem verwackelten körnigen Bildern
sehen wir die Demontage einer Familienidylle. Als sich der Sohn Christian
an der Familientafel erhebt und der entsetzten Festgesellschaft erzählt,
daß er und eine seiner Schwestern jahrelang vom Vater sexuell
mißhandelt wurden, wird die Familie endlich gezwungen, sich der
Wahrheit zu stellen. Verzweifelt wird versucht, den schönen Schein
zu wahren. Fazit: Gute Geschichten statt technischer Tricks. So etwas muß es wieder öfter geben. 8 von 10 Kamerawacklern. |
Olaf Scheel 23.01.99 |
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