High Speed Money - Die Nick Leeson Story

Doku-Krimi, UK 1999, 101 Minuten, ab 6
Originaltitel: Rogue Trader; Deutschlandstart: 02.12.99 (Advanced Film); Regie: James Dearden; Produktion: Paul Raphael, Jannette Day, James Dearden; Buch: James Dearden; Kamera: Jean-François Robin; Schnitt: Catherine Creed; Musik: Richard Hartley; Ton: Jim Greenhorn

mit Ewan McGregor (Nick Leeson); Anna Friel (Lisa Leeson); Christian Solimeno (Steve); Tim McInnerny (Tony Hawes); Sarah Liew (Susi); Michael Garner (Alec Sims); Pip Torrens (Simon Jones); Tom Wu (George Seow); Daniel York (Henry Tan); Irene Ng (Bonnie Lee); Jennifer Lim (Kim Wong); Sarah Liew (Siti); Alexis Denisof (Fernando Gueller); Simon Shepherd (Peter Norris); John Standing (Peter Baring); Joanna David (Barings Frau)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Advanced Film de)


Plot: Nach einer wahren Geschichte: Der junge Wertpapierhändler Nick Leeson (Ewan McGregor) ist ein Unterklasse-Kind in einem der traditionsreichsten Bankhäuser Englands, der Barings Bank. Was ihm an edler Herkunft fehlt, versucht er durch unbändigen Ehrgeiz auszugleichen.
Seine ersten Erfolge an der Börse in Singapur öffnen ihm alle Türen. Er heiratet mit seiner Frau Lisa (Anna Friel) eine Tochter aus gutem Hause, hat Ansehen, Status und Geld. Doch seine Erfolge sind eher auf eine risikofreudige Zockerseele als auf die gründliche Analyse von Börsencharts zurückzuführen, und so kommt es, wie es kommen musste: Seine Glückssträhne ist vorbei und er macht Verluste.
Diese Niederlage, will er sich selbst nicht eingestehen, er beginnt, Gelder aus verschiedenen Töpfen hin und her zu schieben und erhöht die Umsätze um die Verluste zu verschleiern. Das Erdbeben in Japan ist dann der Supergau. Das gesamte Kartenhaus bricht zusammen, die Verluste wachsen ins Gigantische. Zum Schluss hat er 800 Millionen Pfund verzockt.

Kritik: Die Geschichte des Börsengernegroßes Nick Leeson ist spannend und faszinierend. Fast unglaublich wie die Geschäfte eines einzigen Mannes die gesamte britische Bankwirtschaft erschüttern konnten. Aber die Verfilmung dieser Story ist das langweiligste, was ich seit langem im Kino gesehen habe.

Zum Teil liegt dies daran, dass das Leben des Nick Leeson, wie es hier dargestellt wird, trotz der gewaltigen Finanztransaktionen total uninteressant war, aber auch daran, dass die Macher des Filmes alle Gesetze des Spielfilms missachtet haben.
Kurzreferate über Einschuss- und Nachschusszahlungen, Optionen und andere Wertpapiere interessieren vielleicht Banklehrlinge und Betriebswirtschaftsstudenten, kommen aber dem Handlungsfluss nicht zu gute.
Schon die gesamte Konstruktion des Streifens bedient sich eher Elementen der Dokumentation als des Spielfilmes: Ein Erzähler (Leeson) schwafelt ständig irgendwas dahin, die Handlung macht vor allem zu Beginn fast jede Minute Ort- und Zeitsprünge, zum Schluss dürfen wir uns auch noch mehrere Texteinblendungen durchlesen, die uns über das Ende der Geschichte informieren. So hat der Film dann insgesamt den Charme eines abgefilmten Zeitungsberichtes, der viel erklärt, aber nichts zeigt.
Wie aus dem Hollywood-Lehrbuch wirkt da die erste Szene, die sogar einen Anflug von Action enthält. Ich würde fast wetten, dass diese Szene bei Nachdrehs entstanden ist, als die Macher merkten, dass sie einen Langweiler produziert haben. Mit Exposition hat das meiner Meinung nach aber nicht viel zu tun, außer das Leeson auch hier einen auf die Nase bekommen hat, und trotzdem der Meinung war, völlig unschuldig zu sein. Vermutlich geht es den Produzenten von High Speed Money genauso, nachdem dieser Film im Kino gefloppt ist.

Fazit: So unterhaltsam wie eine BWL-Vorlesung. Dieser Film gehört nicht ins Kino. 2 von 10 aufgehende Monde

Olaf Scheele
24.11.99

BILD Dir Deine Meinung!
Du kannst auf der abgebildeten Skala von 1-10 eine Wertung für diesen Film abgeben. Dabei steht 1 für extrem schlecht und 10 für extrem gut.
Bitte bedenke, dass 1 und 10 Extremnoten sind, die nur im äußersten Notfall vergeben werden sollten...

Schlechtester Film aller Zeiten16%
Mieserabel10%
Schwach9%
Hatte leichte Schwächen10%
Naja geht so9%
War okay9%
Gut8%
Sehr gut8%
Absolut hervorragend9%
Bester Film aller Zeiten8%

1265 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Markus Lensing: Ich kann mich dem Kritiker leider nicht anschliessen. Ich beurteile "HSM" als einen phantastisch gemachten Film, der vor allem durch seinen grandiosen Hauptdarsteller Ewan McGregor lebt. McGregor ist einer der besten Schauspieler unserer Zeit und hauchte der Figur Nick Leeson Leben ein. Eine spannende und unterhaltsame Story.
Name:
Email (freiwillig):
Kommentar:
Sicherheitscode:
Code Eingabe:
Fühl dich frei, hier deine eigene, persönliche Meinung zu schreiben. Allerdings behalten wir uns vor, Beiträge zu entfernen, in denen andere User oder die Kritiker beleidigt werden. Wir bevorzugen neue Rechtschreibung mit Groß/Kleinschreibung. ;-)
Für die bessere Lesbarkeit sind die HTML-Tags <b> <i> <a> und <br> erlaubt.

© Augenblick! 1999