Sonnenallee

Komödie, Deutschland 1999, 94 Minuten, ab 6
Originaltitel: Sonnenallee; Deutschlandstart: 07.10.99 (Delphi); Regie: Leander Haußmann; Produktion: Claus Boje, Detlev Buck (BojeBuck Produktion); Drehbuch: Thomas Brussig, Leander Haußmann; Musik: Stephen Keusch, Paul Lemp, Einstürzende Neubauten; Kamera: Peter-J. Krause; Ausstattung: Lothar Holler; Schnitt: Sandy Saffeels; Kostüme: Bert Neumann; Make Up: Sabine Schuhmann, Heike Merker; Ton: Frank Kruse; Stunts: Stuntcrew Babelsberg

mit Alexander Scheer (Micha Ehrenreich), Alexander Beyer (Mario), Katharina Thalbach (Mutter), Henry Hübchen (Vater), Detlev Buck (ABV), Teresa Weißbach (Miriam), Elena Meißner (Sabrina), Robert Stadlober (Wuschel)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (BojeBuck de)


Plot: Micha Ehrenreich (Alexander Scheer) lebt mit seinen Eltern (Katharian Thalbach / Henry Hübchen) und seiner Schwester in Ostberlin "im kürzeren Ende" der Sonnenallee, die durch die Mauer geteilt wird. Zusammen mit seinen Freunden schwankt er immer zwischen Anpassung und Rebellion, träumt von der Freiheit, schwärmt für "voll verbotene" Musik und nicht zuletzt für die Nachbarstochter Miriam (Teresa Weißbach).

Kritik: Ist das eine dokumentarische Abhandlung über Jugendkultur in der DDR? Oder eine scharfe Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit? Nein, das alles ist der Film nicht. Und das ist auch gut so.
Eigentlich erzählt der Film eine der ältesten und am häufigsten verfilmten Kinogeschichten: Einfacher Junge liebt die Schönheit der Schule, die aber steht auf den überragenden Märchenprinz (hier ein Sonnyboy aus dem Westen), und erst nach einigen Irrungen und Wirrungen hält er sie in seinen Armen; es gibt sogar eine Art "Abschlussball"-Szene am Ende, die man auch als Vorgriff auf die Maueröffnung deuten kann.
Diese Geschichte könnte genausogut im längeren Teil der Sonnenallee, also im Westen, stattgefunden haben. Die DDR-Umgebung wird vor allem als Grundlage für viele Witze und Sprüche und mancher skurriler Szenen (z. B. die FDJ-Versammlung) genutzt.

Dadurch gewinnt der Film an Glaubwürdigkeit. Auch wenn es einmal plötzlich ernsthaft wird und der Film zu kippen droht, wird diese Szene doch schnell witzig aufgelöst. Der Film erzählt eben nur, wie die Off-Kommentare des Hauptdarstellers am Beginn und am Ende erklären, eine Geschichte aus dem Land, in dem ich [der Hauptdarsteller] aufgewachsen bin, und von einer Zeit, in der wir viel Spaß hatten.
Dass dieser Film sich gegenüber üblichen "Boy-meets-Girl"-Komödien behaupten kann, liegt neben dem ungewöhnlichem Schauplatz an der flotten Inszenierung des Theaterregisseurs Leander Haußmann und an der Schar unverbrauchter Gesichter auf der Leinwand. Aber auch Nebendarsteller wie Katharina Thalbach (ungewohnt komisch) oder Detlev Buck als ABV (gewohnt trocken) glänzen und geben ihren Rollen Profil.
Und nicht zuletzt stimmt der Soundtrack. Gekonnt wird die Handlung von DDR-Hits wie Geh' zu ihr oder Du hast den Farbfilm vergessen untermalt und kommentiert, und die verbotene Westmusik tönt von ausgeleierten Kassetten. Sicher nicht unabsichtlich ertönt zu Ende des Films die Zeile ...Nun glaubt uns kein Mensch wie schön's hier war...

Fazit: Leichte Teenie-Komödie im Schatten der Mauer. 7 von 10 Asthmamittel-Club-Cola-Cocktails.

Dirk Jung
09.11.99

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Gut8%
Sehr gut8%
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831 Stimmen
Schnitt: 5
cgi-vote script (c) corona, graphics and add. scripts (c) olasch


Leser-Kommentare:
Spasti 2.0 (13.06.14): Joppoooooooo Wahrscheinlich !
nigo (13.06.14): Der Film ist einfach nur scheiße . Das einzige was ich in den Film behalten hab ist das die ossis om Film voll behindert und zum größten Teil noch WAHRSCHEINLICH schwul sind
daniell (19.05.12): ich finde,dieser film ist sehr romantisch!!Warum? Liebe in dieser Zeit-unvorstellbar! Aber Liebe kennt keine Zeit!!!
Anja (04.10.07): Ich finde das Buch lustig, keine Frage. Auch der Film ist unterhaltsam. Aber ich bezweifle, dass man diesen Film nutzen sollte, um zu erfahren, wie es damals in der DDR wirklich war - es war schließlich nicht alles so lustig und einfach auszutricksen. Die in Ironie zum Ausdruck gebrachte Kritik ist leicht zu verstehen, reicht aber nicht aus, dem Gesamtwerk "DDR" gerecht zu werden - es wurden schließlich Leute verhaftet, erschossen, Kinder wurden von ihren Eltern getrennt, ... das sollte man beachten, denn es besteht die Gefahr, dass man sich ein verzerrtes Bild von dieser Zeit macht.
Sven Martin (02.10.05): Hi, Ich habe den Film Sonnenallee gesehen und ich fand den Film super gemacht weil da alles erzählt wurde wie es in der DDR war weil ich auch in dieser Zeit auf die Welt gekommen bin und zwar im Jahr 1981 schon am Ende der DDR und ich fand das Mädchen mit den blonden Haaren ziemllich gut und sie hat mir in diesem Film gut gefallen. von Sven Martin.
Rossella (07.02.04): Der Film ist echt witzig und sehr ironisch. Ich werde ihn fuer meinen Deutsch - Unterricht benutzen und hoffe, dass meine Schueler ein Stueck Geschichte dabei lernen koennen...
Erich (04.10.03): Dies ist ein geschmackvolles Filmerlebnis,wobei es an jedem selber liegt wie tiefgründig er sich während der spielzeit damit beschäftigt.Doch wer sich ein wenig besser unterhalten will,der sollte dann eher zu -Good bye Lenin- ansehen.
Binchen (03.11.02): Hallöchen! Ich stamme aus der ehemaligen DDR, auch wenn ich mich kaum erinnern kann, finde ich doch, dass der Film echt gut gelungen ist. Nicht nur Ossiprobleme werden übertrieben dargestellt, sondern auch die Reaktion der Wessis auf diese (z.B. "Guck mal, ein echter Ossi!") Mega gut gelungen!!!
MrTurtle (17.08.01): Schön, das es für den Deutschen Film noch hoffnung gibt! "Ich lebe in der DDR. Ansonsten hab ich keine Probleme." 7 von 10 Stasispionen auf meiner Skala!
Nina (20.06.01): Sonnenallee ist ein Film, der das Thema DDR auf eine lustige und jugendliche Art darstellt. Die jungen Schauspieler machen den Film durch ihre guten Leistungen zu einem unvergesslichen Filmerlebnis
Insgesamt 28 Kommentare. Alle anzeigen
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