Ein Chef zum Verlieben
Romantische Komödie, USA 2002, 101 Minuten, ab -
Originaltitel: Two Weeks Notice; Deutschlandstart: 13.02.2003 (Warner bros.); Regie: Marc Lawrence; Produktion: Sandra Bullock, Scott Elias; Drehbuch: Marc Lawrence; Kamera: László Kovács; Schnitt: Susan E. Morse; Musik: John Powell; Produktionsdesign: Peter S. Larkin, Ray Kluga; Kostüme: Dary Jones; Ton: Danny Michael

mit Sandra Bullock (Lucy Kelson), Hugh Grant (George Wade), David Haig (Howard Wade), Alicia Witt (June Carter), Dana Ivey (Ruth Kelson), Robert Klein (Larry Kelson), Heather Burns (Meryl Brooks), Dorian Missick (Tony), Jonathan Dokuchitz (Tom), Veanne Cox (Melanie Corman), Janine LaManna (Elaine Cominsky), Iraida Polanco (Rosario), Charlotte Maier (Helen Wade), Katheryn Winnick (Tiffany), Jason Antoon (Norman)

Internet Movie Database (de/us)
Offizielle Homepage (Warner bros. de)
Trailer (Warner bros. de)

Also, sind wir im Geschäft? - Nein! Ich möchte was anderes von Ihnen. - Oh, nein! Ich bin mir Ihres Rufes vollkommen bewusst, aber damit landen Sie bei mir nicht, nein. - Womit landen? - Sie wissen schon: Sex! Daraus wird nichts, niemals. - Das wär zwar ganz nett, aber ich brauch eigentlich jemanden für meine Rechtsabteilung. - Also ich schätze, da wäre mir Sex fast noch lieber. - George versucht Lucy einzustellen.

Plot: Lucy Kelson (Sandra Bullock) ist eine Anwältin, die sich aber mehr bei Demos gegen soziale Missstände und für die Umwelt einsetzt, als ihre Karriere voran zu treiben. Auch kleidet sie sich eher wie ein Mauerblümchen, sodass sich eigentlich kein Mann für sie interessiert. Eines Tages kämpft sie mal wieder für den Erhalt eines alten Gebäudes und spricht deswegen beim Chef der Firma, die das Gebäude abreißen will, vor. Der Chef ist der egozentrische und etwas tollpatschige Multimillionär und Playboy George Wade (Hugh Grant). Da Wade gerade für seine Firma eine neue Anwältin sucht, die endlich mal nicht durch ihr Aussehen hervorsticht, sondern mehr durch Kompetenz, ist er von der Harvard-Absolventin Kelson schwer beeindruckt. Sie wittert die Chance durch diese Stellung mehr Einfluss für ihre sozialen Projekte zu erlangen und stimmt dann auch zu, als er ihr den Job anbietet. Mit der Zeit geht sie richtig in ihrer Arbeit als Anwältin bei Wade auf. Das Dumme ist nur, dass Wade sie immer mehr als seine persönliche Dienstbotin und Hausmädchen behandelt. So ruft er sie z.B. mitten in der Nacht an, nur um zu fragen, was er denn am nächsten Tag anziehen soll. Außerdem muss Lucy ständig mit ansehen, wie er seine Frauen wechselt, wie andere die Unterwäsche und das, wo sie sich doch selbst ein wenig in ihn verguckt hat. Also bleibt ihr nur die Kündigung. Doch so leicht, wie sie sich das vorgestellt hat, kann sie sich George nicht entziehen...

Kritik: Bei der Romantik-Komödie Ein Chef zum Verlieben spielt Sandra Bullock nicht nur die Hauptrolle, sondern sie hat sie auch produziert. Geschrieben wurde die Story von Marc Lawrence, der schon die Story zu Miss Undercover verfasst hat, und hier sein Debüt als Filmregisseur gibt.

Der Film ist eine romantische Komödie, die zwar sehr lustig, aber ebenso belanglos ist. Denn leider hat der Film nur eine 08/15-Story, die von Anfang bis zum unvermeidlichen Happyend sehr vorhersehbar und nicht eine Sekunde innovativ ist und die man außerdem so ähnlich schon etwa 1000 mal gesehen hat. Die ganze Story spult sich in 100 Minuten einfach zu geradlinig, altbacken und ohne nennenswerte Höhepunkte ab.
Trotzdem ist der Film nicht schlecht, denn er zieht seine ganze Qualität aus zwei Sachen: Zum einen das hinreißende Hauptdarstellerpaar und zum anderen die abgefahrenen, zum Teil absurden Dialoge. Sandra Bullock spielt ihre Rolle einfach gut und überzeugend und Hugh Grant gibt mal wieder die gleiche Rolle, die er immer hat: Einen tollpatschigen, egozentrischen und etwas oberflächlichen Frauenschwarm. Das spielt er natürlich wie immer überzeugend. Das Schöne an dieser Darstellerkonstellation ist, dass die beiden äußerst gut zusammen harmonieren und somit perfekt besetzt sind. Sie erreichen zwar kein Kult-Traumpaar-Status wie z.B. Hepburn und Tracy, aber kommen der Sache schon ziemlich nahe. Zu den Dialogen des Films ist zu sagen, dass Lawrence wohl beim Schreiben alle Kreativität, die er vergessen hat, in die Handlung zu stecken, schließlich in die Dialoge investiert hat. Und das hat sich gelohnt, denn diese sprühen vor Witz und sind manchmal schon sehr abgedreht bis absurd. Das verleiht dem Film richtig Pep. Dennoch kann Ein Chef zum Verlieben nicht über seine volle Länge von diesem Pep zehren, denn irgendwann bringt auch die perfekteste Darstellerkombination und die lustigsten Dialoge nichts mehr, wenn die Story uninteressant und das Ende sowieso schon klar ist. So geht dem Film im letzten Drittel, je weniger spritzig die Dialoge werden und je mehr Romantik hinzukommt, allmählich die Luft aus. Ich habe mir etwas mehr von dem Film erhofft.

Fazit: Der Film ist den Fans von Bullock und Grant auf jeden Fall zu empfehlen und Liebhaber von Romantik-Komödien sind hier auch sehr gut aufgehoben. Alles in allem ist Ein Chef zum Verlieben aber nur routinierte und sehr leicht verdauliche Kinokost, die man auch getrost auf Video ansehen kann. 6 von 10 Erfrischungstüchern

Sebastian Schwarz
01.02.2003

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670 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
Amanda (17.06.03): Ich finde diesem Film genial, dennn die zusammenarbeit von Hugh Grant (mein lieblingsschauspieler) und Sandra Bullock ist perfect und bei diesem Film passt die rolle perfeckt zu hugh grant.
Olaf (09.02.03): Eigentlich kann ich Sebastian nur zustimmen: Story noch Rollenbesetzung sind wenig überraschend. Trotzdem hat mir als jemand, der eigentlich das ganze Genre nicht leiden kann, Ein Chef zum Verlieben gut gefallen. Und dies lag hauptsächlich an dem wunderbar trockenen Humor in den Dialogen, vor allem bei Hugh Grant. - Deswegen würde ich sogar sagen: Das ist der ideale Pärchenfilm für den Valentinstag. Männlein wie Weiblein kommen auf ihre Kosten. 7 von 10 Anrufe mitten in der Nacht.
PS: Kleine Berichtigung zu Sebastians Inhaltsbeschreibung. Lucy bekommt schon Männer ab. Allerdings läuft das bei ihr immer vollkommen vernunftgesteuert. Sie wird also nur insofern geläutert, dass sie lernt auf ihre Gefühle zu hören...

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