Originaltitel: Chicago; Deutschlandstart: 27.02.2003 (Buena Vista International); Regie:Rob Marshall; Produktion: Martin Richards; Drehbuch: Bill Condon; Musik: Danny Elfman; Kamera: Dion Beebe; Ausstattung: John Myhre; Schnitt: Martin Walsh; Kostüme: Colleen Atwood; Choreografie: Rob Marshall mit Renée Zellweger (Roxie Hart), Catherine Zeta-Jones (Velma Kelley), Richard Gere (Billy Flynn), Queen Latifah (Matron Mama Morton), John C. Reilly (Amos Hart), Lucy Liu (Kitty Baxter), Taye Diggs (Bandleader), Colm Feore (Harrison), Christine Baranski (Mary Sunshine), Dominic West (Fred Casely), Mya Harrison (Mona), Deidre Goodwin (June), Denise Faye (Annie), Ekaterina Chtchelkanova (Hunyak), Susan Misner (Liz), Chita Rivera (Nickie) |
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Also gut, wir machen Folgendes: Bis Ende der Woche habe ich Roxie auf der Titelseite jeder Zeitung in dieser Stadt. Die süßeste kleine Jazzkillerin, die Chicago je die Ehre gab. Das genau wird meine Masche werden. Wir kündigen eine Versteigerung an. Ja, wir sagen ihnen, dass sie kein Geld für ihre Verteidigung haben. Und die Leute werden alles kaufen, was sie jemals berührt hat. Einfach alles. Ihre Schuhe, ihre Kleider, ihr Parfüm, ihre Unterwäsche... - Billy Flynn entwickelt seine Verteidigungsstrategie. Plot #1: Chicago 1929. Zwei Frauen landen wegen Mordes im Knast. Die eine der beiden ist die berühmte Jazzsängerin und Nachtclubtänzerin Velma Kelly (Catherine Zeta-Jones). Sie ist eine arrogante Diva, die ihre Schwester und ihren Mann ermordet hat, als sie von deren Verhältnis erfuhr. Die andere ist Roxanne "Roxie" Hart (Renée Zellweger), ein naives Starlet, welches gern so berühmt wie Velma wäre und deshalb ein Verhältnis mit einem Mann eingeht, der sie groß rausbringen will. Als sie erfährt, dass er sie nur ins Bett bekommen wollte, erschießt sie ihn. Sowohl Velma als auch Roxie droht nun der Strang und nur einer kann beiden noch helfen: Der mediengeile und selbstherrliche Staranwalt Billy Flynn (Richard Gere), der ein Frauenliebling ist und noch nie einen Fall verloren hat. Er übernimmt beide Frauen als Klientinnen und macht sie zu Lieblingen der Sensationsjournalisten und aller Einwohner Chicagos. Mehr und mehr gerät Velma dabei aber ins Hintertreffen und Roxie läuft ihr den Rang als beliebteste Mörderin ab. Das passt der Diva nun gar nicht und sie überlegt wie sie in die Sache eingreifen kann... Kritik #1: Das Chicago-Theater präsentiert: Die Filmadaption des von Bob Fosse (Cabaret) inszenierten Broadway-Musicals Chicago! Chicago hat schon 3 Golden Globes, darunter auch den der besten Komödie/Musical, gewonnen. Außerdem ist er für 13(!) Oscars nominiert, darunter auch bester Film. Dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen des Publikums. Die Zuschauer setzen sich, das Licht geht aus und das Orchester beginnt, die Musik von Danny Elfman und John Kander zu spielen. Der Vorhang öffnet sich und gibt die Sicht auf das Chicago der 20er Jahre frei. Eine glitzernde Welt aus Schein und Sein, in der Ruhm und Geld dicht neben Verbrechen und Korruption liegen. Das Bühnenbild ist zwar auf das Wichtigste beschränkt, aber beeindruckend und glanzvoll geraten. Die Kostüme bieten ein Repertoire von schillernd bis bieder, sind aber immer treffend und detailverliebt geraten. Zunächst ist nur das Grundensemble auf der Bühne zu sehen, wobei zwei Personen herausstechen. Das ist zum einen die Gefängniswärterin "Mama" Morton, welche von Queen Latifah überzeugend und mit viel Stolz verkörpert wird. Zum anderen ist das Roxies Ehemann Amos Hart, in dessen Rolle John C. Reilly ein nicht vermutetes Gesangstalent zeigt und richtig aufblüht, sodass man ihn sofort ins Herz schließt. |
Plötzlich
steppt Richard Gere von links kommend mit einem verschmitzten Lausbubengrinsen
im Gesicht auf die Bühne. Er gibt hier mal wieder die Rolle des
mediengeilen, etwas arroganten und selbstverliebten Anwalts, der nie
einen Prozess verliert, welche er schon in Zwielicht verkörperte.
Nur sprüht er dieses Mal so richtig vor Spiellaune und Selbstironie
und zeigt ein ungeahntes Gesangs- und Tanztalent. Als Nächstes
kommt Catherine Zeta-Jones mit schwungvoll getanzten Schritten und mit
einen sehr aufreizenden Paillettenkleid bekleidet auf die Bühne
und stimmt in Geres Gesang mit ein. Sie überzeugt vollends in ihrer
Rolle als arrogante Nachtclubdiva, die ihren Mann und ihre Schwester
umgebracht hat. Die Rolle der arroganten Diva kennt man von ihr schon
aus America's Sweethearts,
aber so stimmgewaltig und tänzerisch überzeugend hat man sie
wohl noch nie gesehen. Das Publikum ist schon total begeistert von der
Aufführung und erwartet gar keine Steigerung mehr, als mit einem
Knall plötzlich das wirkliche Highlight des Stückes in Form
von Renée Zellweger in der Mitte der Bühne erscheint. Sie
spielt die Rolle der Roxie Hart, eine mittelmäßig talentierte
Hausfrau, die gerne ins große Show-Rampenlicht möchte. Dabei
überzeugt sie in allen Facetten der Rolle - zum einen die eiskalte
Killerin und zum anderen das nach Aufmerksamkeit heischende Naivchen
- sodass man wirklich nur begeistert sein kann. Auch beim Singen und
Tanzen braucht sie sich nicht zu verstecken. Fazit #1: Chicago ist bei weitem kein Film für Jedermann/-frau, aber wer Musicalfilme mag, ist hier mehr als gut aufgehoben. Der Film ist eine geniale Mischung aus vielen Genres, die äußerst frisch und unterhaltsam inszeniert ist. Deshalb gibt es von mir auch gute 9 von 10 Frauen mit Roxie-Frisuren |
Sebastian
Schwarz 01.03.2003 |
Plot #2:
Chicago zur Zeit der Jazzage. Roxie Hart (Renee Zellweger) träumt
von einer Karriere als Showtänzerin. Daher lässt sie sich
auch nur allzu gerne mit einem Mann ein, der ihr das Blaue vom Himmel
und eine eigene Show verspricht. Doch nach einer stürmischen Liebesnacht
wirft der ihr knallhart die Wahrheit ins Gesicht: Alles war nur eine
plumpe Lüge, um Roxie ins Bett zu kriegen. Davon wie vor den Kopf
gestoßen, erschießt sie ihn im Affekt, wird jedoch schon
wenig später überführt und verhaftet. Zum Tod durch den
Strang verurteilt, landet sie im Knast, Zellenblock für Mörderinnen.
Dort begegnet sie zwei Frauen, die ihr noch Hoffnung geben: Varieté-Vamp
Velma (Catherine Zeta-Jones), die selber wegen Mordes sitzt, jedoch
nichts anderes im Sinn hat, als wieder freizukommen und ihre Karriere
neu anzukurbeln. Und "Mama" (Queen Latifah), die Aufseherin,
die für harte Münze gerne mal einen Gefallen tut und für
die Gefangenen die Fäden nach draußen zieht. |
Kritik
#2: Es lebe
die Jazzage! Von diesem Film muss man sich einfach mitreißen lassen!
Wenn man die Musik hört, hat man förmlich das Bedürfnis,
aus dem Kinosessel aufzustehen und zu tanzen. Diesen Part übernehmen
allerdings die Darsteller, und das mit Bravour. Die Tanz- und Gesangseinlagen
bestechen nicht nur durch gutes Timing, sie sind auch überaus gekonnt.
Dazu ein Schnitt, der zusätzlich Tempo und Pfiff miteinbringt. Fazit #2:
Wenn der Vorhang fällt, stehen zwei Dinge fest: |
Nikolas
Mimkes 20.02.2003 |
Leser-Kommentare: |
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lulu (31.12.06): dieser film ist einfach nur toll besser gehts nich - man muss diesen film gesehen haben und sich mitreißen lassen in diese unglaublich wahre welt "CHICAGO"! die music strahlt puren JAZZ aus und die stimmen sind zum umhauen die schauspieler laufen in diesem film zu ihrer höchstleistung auf! ein muss für jeden musical fan! |
dwalin (03.06.06): also.... habe letztlich die dvd gesehen, nich so mein fall, muss ich sagen ... anfangs fand ich ihn ja ganz nett, aber spätestens nach 30 minuten ging mir dieses ständige gejauule und dabei herum getänzel mächtig aufn sack. Hab den erlich gesagt auch gar nich ganz fertig geschaut. naja, wenigstens weiss ich jetzt, dass ich niemals geld für nmusial ausgeben sollte... da zahl ich lieber mal nrechten eintritt für ne fette pardy!^^ |
Chris (09.04.03): In der Hoffnung, einen ähnlich genialen Film wie Moulin Rouge zu erleben, wurde ich sehr enttäuscht. |
Olaf (02.04.03): @chrüü: Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Sicher sind Moulin Rouge und Chicago im Großen und Ganzen demselben Genre zuzurechnen, trotzdem sind sie aber höchst unterschiedlich. Ich persönlich bin kein Freund des "klassischen" Musical-Films, wie es IMO durch Chicago verkörpert wird. Der ständige Wechsel von Spielszenen und Gesang geht mir dort ziemlich auf den Keks. In Moulin Rouge hat mich dies aber gar nicht gestört, da dort Kitsch und Überdrehtheit zum Stilmittel erhoben wurden und so alles andere als einen konventionellen Film geschaffen haben. Für Chicago gebe ich nicht mehr als 6 von 10 Lügen für den Marktwert. |
chrüü (29.03.03): Also ich fand den film einfach siper geil! Wenn man gerne tanzt sollte man ihn sich auf jeden fall anschauen.die musik zum film ist ebenfalls sehr gut!also wem Moulin Rouge gefallen hat der wird von Chicago begeistert sein würd ich mal sagen! ;-) also leute nix wie hin!!! |
Sebastian (24.03.03): Nachtrag: Von den 13 Oscars, für die er nominiert war, bekam Chicago letztendlich folgende 6 Oscars: Bester Film, beste weibliche Nebenrolle, beste Ausstattung, beste Kostüme, bester Schnitt und bester Sound!!! |
Sascha (11.03.03): Chicago ist ein sehr guter Film kann jedoch keinesfalls an den im gleichen Bereich anzusiedelnden Film Moulin Rouge herranreichen. Eine kleinigkeit muss ich auch noch anmerken : Die Gefängniswärterin wird zwar von Queen Latifah gut gespielt aber das eine "Schwarze" zu dieser Zeit (1929) im Bus stehen musste um "Weisse" sitzen zu lassen wurde wohl ganz vergessen -also das ein Schwarze diese Rolle spielt ist doch wohl etwas komisch und unpassend ( Ich weiss ich bin zu pingelich aber auf sowas sollte man als guter Regisseur doch achten ). Desweiteren kann ich mich nur wundern wie man so etwas "ausstrahlungsarmen" wie Rene´ Zellweger die Hauptrolle verpassen kann ?! Sie könnte in der Real-Verfilmung von Tom & Jerry sehr gut Spike den Hund spielen. 7 von 10 "geborgte" Strumpfbänder |
Dominik (04.03.03): "Chicago" ist eine grelle, knallbunte, kurzweilige, perfekt choreographierte ...Belanglosigkeit! Irgendwie bleibt nach dem Film nicht mehr viel zu sagen, im Gegensatz z.B. zu Musicals wie "Cabaret" von Bob Fosse oder "Anatevka" von Norman Jewison, die hinter der Musicalebene noch auf komplexe Hintergründe verweisen wie im Falle "Caberet" das Aufkommen des Nationalsozialismus aus den Wirren der Weimarer Republik oder bei "Anatevka" der wachsende Antisemitismus im zaristischen Russland. Sicher gibt es auch leichtere Musicals wie "West Side Story" oder "Ein Amerikaner in Paris", aber die haben irgendwie noch mehr Charme. Die Mediengeilheit wird nicht wirklich tiefgründig angegriffen, alles bleibt ein harmloser Spaß. Zu Den Oscarnominierungen: Ich finde es schon sehr seltsam, daß selbst lediglich grundsolide Leistungen wie die von Zellweger oder Latifah eine Nominierung bekommen haben, aber ausgerechnet Richard Gere- mit dessen Auftritt der Film plötzlich an Flair gewinnt- nicht. |
Sandra Plich (03.03.03): Ich bin echt begeistert von "Chicago", denn ich liebe gute Musicals und dies ist ein sehr gutes Musical. Die Musik geht richtig unter die Haut und man möchte am liebsten mittanzen, steppen und singen. Die Kostüme sind ebenso atemberaubend, wie die schönen Frauen, die sich in ihnen bewegen dürfen - allen voran natürlich Catherine Zeta-Jones, die hier ihr Gesangs,- und Tanztalent so richtig schön ausleben kann. René Zellweger hat mal wieder was von einem pausbäckigen Mauerblümchen, aber hey, wer´s mag!? Richard Gere spielt was er am besten kann: Den arroganten Frauentyp, der gerne im Rampenlicht steht und den spielt er überzeugend wie immer, nur das er diesesmal auch dabei singen darf. Diese Tatsache ist unumstößlich, aber äußerst gewöhnungsbedürftig, dennoch: Je länger der Film geht, desto mehr will man ihn singen hören und steppen sehen. Eine der gelungensten Szenen ist die Gerichtsverhandlung, die in Geres Steppen überblendet und wieder zürück - mit einem Wort: Genial! Leider wir die Satire nur an der Oberfläche angekratzt. Der Medienwahn wir zwar schön in Szene gesetzt, dabei bleibt es aber auch, denn der Zuschauer wird zugeschüttet mit berauschenden Bildern und Klängen. Ein zweites Anschauen dürfte sich lohnen, denn in "Chicago" blühen sogar die Nebendarsteller zu kleinen Stars auf: Ich persönlich fand das Solo von John C. Reilly als "Zellophan-Man" inhaltlich und darstellerisch sehr gelungen. Fazit: Als Musical-Fan war ich begeistert - "Chicago" hat alles was ein Musical braucht: Klasse Musik, spielfreudige Darsteller, eine gute Story und super Kostüme. 9 von 10 gewonnenen Mordprozessen |