Originaltitel: One Hour Photo; Deutschlandstart: 09.01.2003 (20th Century Fox); Regie: Mark Romanek; Produktion: Pamela Koffler, Christine Vachon, Stan Wlodkowski; Drehbuch: Mark Romanek; Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek; Kamera: Jeff Cronenweth; Ausstattung: Tessa Posnansky; Schnitt: Jeffrey Ford; Kostüme: Arianne Phillips mit Robin Williams (Seymour Parrish), Connie Nielsen (Nina Yorkin), Michael Vartan (Will Yorkin), Dylan Smith (Jakob Yorkin), Eriq La Salle (Det. James Van Der Zee), Erin Daniels (Maya Burson), Paul H. Kim (Yoshi Araki), Gary Cole (Bill Owens), Marion Calvert (Mrs. Von Unwerth), David Moreland (Mr. Siskind) |
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Laut Oxford-Dictonary wurde der Begriff 'Schnappschuss' zum ersten Mal 1808 gebraucht. Und zwar von einem englischen Sportschützen namens Sir Andrew Hawker. Er schrieb in seinem Tagebuch, dass er nahezu jeden Vogel an jenem Tage durch einen Schnappschuss erlegt hatte, womit er einen hastig abgefeuerten Schuss ohne genaues Ziel meinte. ... Schnappschuss war also ursprünglich ein Begriff aus der Jagd. - Seymour Parrish Plot:
Sy Parrish (Robin Williams) ist Leiter der Fotoabteilung in einem Einkaufscenter
und lebt ausschließlich für seinen Job. Präzision seiner
Arbeit und Qualität seiner Produkte stehen für ihn an oberster
Stelle. Zu den ihn umgebenden Menschen, unter anderem sein Kollege Yoshi
und sein Chef, hat er außerhalb des alltäglichen Arbeitslebens
keinen Kontakt. Und auch ansonsten ist er ein einsamer Mensch, sein
übriges Leben trostlos, seine karge, spartanisch eingerichtete
Wohnung ohne Schönheit oder Gemütlichkeit ein Spiegel seiner
Seele. Sein einziger Freund ist sein Hamster. Das einzige, was ihm das
Leben lebenswert macht, ist die augenscheinliche Familienidylle der
Familie Yorkins, deren Fotos er seit Jahren entwickelt. Statt seinem
eigenen Leben lebt er das der Familie mit, macht sich zweite Abzüge
aller abgegebenen Filme und wünscht sich insgeheim, Teil dieser
Familienidylle zu sein. Nach und nach gelingt es ihm, einen gewissen
Kontakt zu Nina Yorkins (Conny Nielsen) und ihrem Sohn herzustellen,
der ein wenig über das sonst im Markt übliche kurz angebundene,
oberflächliche "Hallo, wie geht's" hinausgeht. Kritik:
Robin Williams zeigt mal wieder eine Glanzleistung. Im Gegensatz zu
Harrison Ford, dem man den "bad guy" in Schatten
der Wahrheit nach so vielen Rollen als "good guy"
nicht ganz abnehmen konnte, gelingt Williams diese Verwandlung mühelos.
Die Frisur und die Brille könnten nicht besser passen! |
Im krassen
Gegensatz dazu die Familienidylle der Yorks, die ein wunderschönes
Leben in einem eigenen Haus mit Garten leben, erfüllte Freizeit,
Freunde und Freude haben und gemeinsam Urlaub machen, den Sy nur durch
deren Fotos kennt. Fazit: Beinahe oskarverdächtig! Unbedingt ansehen, wer einen packenden Thriller erleben will, der einem Angst einjagt, weil er so erschreckend realistisch wirkt. Da kann selbst Homer Simpson nur sagen "Die Gefahr geht vielleicht von jemandem aus, von dem du es am wenigsten vermuten würdest". Wie hieß denn noch gleich der nette Mann von der Fotoabteilung im Supermarkt? Macht's da "Klick"? 8 von 10 Schnapschüssen |
Nikolas
Mimkes 11.01.2003 |
Leser-Kommentare: |
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Sebastian (02.02.03): One Hour Photo ist einfach genial! Genial gespielt vor allem von Robin Williams, der sich mit seinen Rollen in Insomnia und One Hour Photo endlich mal wieder von seinen mittelprächtigen Rollen in völlig überflüssigen Komödien oder Dramen gelöst hat. Endlich hat er sich von seiner "Heile-Welt-Ansicht" abbringen lassen, nur noch in gewaltfreien und für Kinder geeigneten Filmen mitzuspielen zu wollen. Nun kann er endlich wieder sein Können zeigen und sein Talent wird nicht mehr verschwendet! Seine Darstellung ist hier auch absolut oskarwürdig! Der Film an sich ist auch genial gemacht: Interessante Kameraeinstellungen, gelungene Atmosphäre usw. Einziger Kritikpunkt an dem Film ist für mich, dass er doch ein wenig zu schleppend ist. Aber wir haben es hier ja auch schließlich mit einem anspruchsvollen Film zu tun, von dem ich "Popcorn-Kino-Fans" nur abraten kann. Für Freunde von anspruchsvolleren Filmen, die auch im Kino mitdenken wollen, ist dieser Film ein Muss! Gute 9 von 10 fröhlichen Familien-Photos |