Fahrenheit 9/11
Doku/Satire, USA 2004, 122 Minuten, ab 12
Originaltitel: Fahrenheit 9/11; Deutschlandstart: 29.07.2004 (Falcom); Regie: Michael Moore; Produktion: Jim Czarnecki, Kathleen Glynn, Michael Moore; Drehbuch: Michael Moore; Musik: Jeff Gibbs, Bob Golden; Kamera: Mike Desjarlais; Schnitt: Kurt Engfehr, Todd Woody Richman, Chris Seward

mit Michael Moore, Paul Wolfowicz, Ben Affleck, John Ashcroft, Khalil Bin Laden, Barbara Bush, George Bush, George W. Bush, Jeb Bush, Laura Bush, Dick Cheney, Bill Clinton, Robert De Niro, John T. Doolittle, Al Gore, Katherine Harris, Saddam Hussein, Osama bin Laden, Jim McDermott, Colin Powell, Condoleezza Rice, Donald Rumsfeld, Britney Spears,Stevie Wonder

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Michael Moore und Unteroffizier Abdul Henderson bei dem Versuch Kongressabgeordnete davon zu überzeugen, ihre eigenen Söhne in den Irak zu schicken. Laut Washington Post verbrachte Präsident Bush von den ersten 8 Monaten seiner Amtszeit 42% der Zeit im Urlaub und verbesserte sein Golfspiel. Maybe we can get you a career in music, you know, let the Marine's go for it. I'm sure you know who Shaggy is, right? How about a former Marine? Did you know that? George W. Bush ruft Michael Moore zu “Benehmen Sie sich – suchen Sie sich eine richtige Arbeit“.

Am Tag der Amtseinführung von George W. Bush strömten 10.000de Amerikaner auf die Straßen von Washington und unternahmen einen letzten Versuch zurückzufordern, was man ihnen genommen hatte. Sie bewarfen Bushs Limousine mit Eiern... und brachten die Amtseinführungsparade zum Stehen. Der Plan, dass Bush aussteigt und der Tradition entsprechend zum Weißen House läuft ging in die Hose. Bushs Limousine fuhr mit Vollgas davon um noch größeren Tumult zu vermeiden. Kein Präsident hatte so etwas je am Tag seiner Amtseinführung erlebt. Und während der nächsten acht Monate lief es nicht besser für George W. Bush. - Ein herzlicher Empfang für den neuen Präsidenten.

Plot: Der schlimmste terroristische Anschlag ihrer Geschichte erschütterte die USA am 11.09.2001 und veränderte das Leben der US-Amerikaner grundlegend. Und wie reagierte der US-Präsident George W. Bush darauf? Er zettelte einen Krieg gegen den Irak und Saddam Hussein zur Vergeltung an!
In Fahrenheit 9/11 dreht sich alles um George W. Bush und dessen Regierungszeit; beginnend mit der Wahl, die er knapp gewann, wenngleich die Methoden dafür auch fraglich sind, bis hin zum Irak-Krieg und dessen Folgen. Der Film gewährt Einblicke in die politischen und geschäftlichen Verbindungen der Bush-Familie zu den Saudis und die Investitionen, welche die Saudis in den USA getätigt haben. Moore zeigt Bush als unfähigen Staatsmann, der mehr auf seinen Urlaub bedacht ist, als auf seine Amtsgeschäfte. Er stellt Thesen auf, warum Bush eher auf einen Krieg mit dem Irak bedacht ist, als Osama Bin Laden, den eigentlichen Schuldigen, der aus Saudi-Arabien stammt, und seine Anhänger zu verfolgen. Weiterhin thematisiert der Film die Methoden, mit denen Soldaten für den Irak-Krieg rekrutiert wurden und welche Folgen der Krieg für sie und ihre Familien hatte. Schließlich wird auch noch näher beleuchtet, mit welchen Mitteln die Bürgerrechte der US-Bürger unter Berufung auf den Terroranschlag untergraben wurden.

Kritik: Michael Moore, der unnachgiebige Erz-Gegner von George W. Bush, hat zugeschlagen. Und wenn Moore mal zuschlägt, dann richtig, denn in seinem neuen „Dokumentar“-Film lässt Moore kein einziges gutes Haar an Bush und seinen Regierungsmethoden.
Nach dem überraschenden Erfolg des Vorgängers Bowling for Columbine haben alle gespannt auf Moores neues Werk gewartet, schon allein deshalb, weil Moore als einer der schärfsten Kritiker Bushs bekannt ist. Man erinnere sich an seinen unvergesslichen Auftritt bei der Oscar-Verleihung: „Shame on you, Mr. Bush!“ Doch wo Bowling for Columbine seinen Oscar als bester Dokumentarfilm vollends verdient hat, so ist die Auszeichnung von Fahrenheit 9/11 mit der Goldenen Palme von Cannes als bester Film mehr als fragwürdig. Moore ist dafür bekannt, dass er Meister darin ist, Fakten so zu drehen, dass sie für ihn passend sind. Er sagt zwar stets die Wahrheit, verschweigt aber den Teil, der nicht in sein Konzept passt. Geschah dieses bei Bowling for Columbine noch in einem Maße, dass man den Film noch als eine einigermaßen ausgewogene Dokumentation mit viel Unterhaltungswert bezeichnen konnte, so kann man Fahrenheit 9/11 beim besten Willen nicht mehr als journalistisch hochwertige Dokumentation bezeichnen. Stattdessen haben wir es hier mit einer Generalabrechnung mit Bush zu tun. Allerdings sagt Michael Moore auch selber, dass es sich hier nicht um eine ausgewogene journalistische Arbeit handelt, sondern nur seine Meinung zu den letzten vier Jahren der Bush-Regierung wiedergibt.

Wenn man den Film aus diesem Blickwinkel betrachtet, so ist er durchaus gelungen, denn der Film lässt George W. Bush wirklich so erscheinen, als wäre er einer der unfähigsten Präsidenten, den die USA jemals gehabt hat. Leider fährt Moore dieses Mal zu sehr auf der emotionalen Schiene und lässt Menschen in seinem Film ausgiebig trauern, anstatt mehr von seinen pfiffigen Interviews und Brachial-Aktionen zu zeigen, die Bowling for Columbine so sehenswert machten. Trotzdem ist Fahrenheit 9/11 sehr informativ, provokant und unterhaltsam. Aber leider ein wenig zu manipulativ. Hier hätte Moore mit weniger Polemik viel mehr erreicht und vor allem überzeugender gewirkt. So fällt jedem politisch informierten und rational denkenden Menschen hier und da einfach zu sehr auf, dass Moore Bush mit allen Mitteln schlecht dastehen lassen will. Das hätte Moore subtiler machen müssen.
Dass Michael Moore trotz aller Polemik in seinem Film natürlich sehr viel Wahrheit zeigt und vor allem zum Nachdenken über die politischen und finanziellen Verwicklungen der US-Regierung und deren fragwürdige Handlungsweisen anregt, ist jedoch unbestritten. Das Gleiche gilt allerdings auch überall auf der Welt, denn die amerikanischen Verhältnisse lassen sich spielend auch auf diverse andere Staaten übertragen. Ebenso unbestritten ist, dass Bush einfach ein schlechter Präsident ist, der für den Ausbau seiner Macht und seinen finanziellen Profit alles tun würde, was jedoch für viele andere auch gilt. Und dass die US-Regierung Menschenrechte einfach mit Füßen tritt, ist sowieso allgemein bekannt. Was jedoch am allerdeutlichsten zeigt, dass Moore mit seiner im Film geäußerten Meinung generell nicht so falsch liegt, sind die Reaktionen der Republikaner auf Fahrenheit 9/11: Erst weigerte sich der Disney-Konzern den Film in die Kinos zu bringen, dann wird der Film zwar gezeigt, ist aber für Jugendliche nicht freigegeben, weil diese angeblich die Leichen- und Kriegsbilder nicht vertragen können. In der Realität dürfen sie aber sehr wohl ihren Kriegsdienst leisten. Weiterhin wurde Michael Moore bedroht und konnte sich nur noch mit Bodyguards auf die Straße wagen. Und schließlich wurde noch zum Boykott gegen Kinobetreiber, die den Film zeigen, aufgerufen und sie auf eine schwarze Liste gesetzt. Kritik am bestehenden System ist eben nicht gerne gesehen!
Und gerade deswegen gebührt Michael Moore, Polemik hin, geschönte Fakten her, absolute Hochachtung, weil er ohne Rücksicht auf Verluste für seine Überzeugung sogar gegen einen der mächtigsten Männer der Welt antritt. Daran sollten sich viele Menschen mal ein Beispiel nehmen und nicht nur alles über sich ergehen lassen, sondern sich mehr um die politischen Verhältnisse in ihren Ländern Gedanken machen und vor allem selber aktiv werden, ganz nach dem im Abspann eingeblendeten Motto: „Do something!“
Hoffentlich steht jetzt nicht in nächster Zeit das FBI vor meiner Tür, weil ich etwas gegen den US-Präsidenten geschrieben habe! ;-)

Fazit: Fahrenheit 9/11 ist wieder ein sehr provokantes, informatives und unterhaltsames Werk von Michael Moore geworden, dass zwar im Gewand eines Dokumentarfilms daherkommt, aber eigentlich eine sehr polemische Abrechnung mit George W. Bush ist, welche durch ihre übertriebene und einseitige Darstellung und durch zu viele emotional eingesetzte Bildern sehr an Qualität einbüßt. Bowling for Columbine war um Längen besser! Mir hat der Film aber trotz allem gefallen und da er einem ehrenwerten Zweck dient und eine nachahmungswürdige Botschaft vermittelt, gibt es gerade noch so eben 7 von 10 Mitgliedern der Bin Laden-Familie.

Sebastian Schwarz
01.08.2004

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859 Stimmen
Schnitt: 5.3
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Leser-Kommentare:
Aisha (18.03.05): Ein beeindruckender, kritischer Film, den ich mir jederzeit wieder ansehen würde. Michael Moore entlarvt die Scheinheiligkeit und die Heuchelei in den höchsten politischen und militärischen Stellen, die einen Angriffskrieg völlig eindimensional und mit zum Teil recht fragwürdigen Argumenten zu rechtfertigen versuchen.
mr hanky (18.02.05): in michael moores körper hat sich einfach zuviel scheisse angesammelt(sein arschloch wurde nämlich von fiesen yankees zugenäht) das er bald platzen könnte. um dies zu verhindern versucht er die scheisse in seinem Körper zu filmen zu machen um so das platzen seines körpers zu verhindern. produkt dessen sind filme wie fahrenheit 911 und bücher wie stupid white man. populistischer schrott für den latenten antiamerikaner und deutschen undercoverantisemiten. fresst scheisse.
John Doe (18.02.05): in michael moores körper hat sich einfach zuviel scheisse angesammelt(sein arschloch wurde nämlich von fiesen yankees zugenäht) das er bald platzen könnte. um dies zu verhindern versucht er die scheisse in seinem Körper zu filmen zu machen um so das platzen seines körpers zu verhindern. produkt dessen sind filme wie fahrenheit 911 und bücher wie stupid white man. populistischer schrott für den latenten antiamerikaner und deutschen undercoverantisemiten. fresst scheisse.
Scully (17.01.05): Ähm ich kann mich hier nicht vielen Komentaren an passen, denn ich finde Meachel Moore einfach fantastisch und genial!!! Ich kann mich hinein versetzen was uns dort Meachel verständlich machen möchte auch wenn einige hier anderer Meinung sind, das die meisten Kinobesucher eher nicht diesen einblick gewären können, doch es gibt noch so einige die sich mit diesen Thema auseinander setzen. Ich denke Meachel hat dies gut rüber gebracht und beschreibt die eigentliche Verschwörung in den USA.Ich denke da viele Menschen die Wahrheit nicht wahr haben wollen, kommen sie zu diesen Punkt und sagen sich das, das meiste was Meachel in diesen Film beschreibt eher unfug ist. Für mich ist es einer der besten Film schlecht hin denn dieser Mann, beschreibt wie blind wir eigentlich sind und wenn nicht jemand ( zum Beispiel Meachel) die Augen öffnet und die Wahrheit darstellt das wir es nicht mal mitbekommen hätten, diesen Betrug und noch soviel andere! Dieser Film verdient auf jedenfall 10 Punkte und wenn ich könnte würde ich auch noch mehr vergeben.
Dominik (15.11.04): @Julia: Zum einen ist das eine Anspielung auf einen Film von Francois Truffaut, der auch Fahrenheit heißt und sich auf die exakte Temperatur bezieht, bei der Bücher, bzw. Papier zu brennen beginnt (habe die genaue Fahrenheitzahl vergessen, ich glaube 451). Metaphorisch heißt das dann, daß für Michael Moore in den USA ein Gesellschaftsklima herrscht, in dem Wahrheiten vertuscht und Lügen verbreitet werden, kombiniert mit dem Datum des New Yorker Terroranschlags, der Bush die Legitimation für seine Irakpläne lieferte.
Julia (08.11.04): weiß irgendjemand wie der Name der Films "Fahrenheit 9/11" zu stande gekommen ist?und warum hat er ihn so genannt?
Dominik (03.11.04): Anscheinend haben eh nur die Bush-Gegner den Film gesehen...FUCK! Hier rächt es sich daß es in der Kulturwüste Mittlerer Westen keine Kultur außer McDonalds und dem Fernsehsender Fox News gibt! Es lebe die Propaganda....bzw. auf daß die "wiedergeborenen Christen" nicht allzu häufig wiedergeboren werden...!
Markus (30.08.04): Einen recht interessanten Gegenpol zum Film liefert http://www.bowlingfortruth.com/
Sushan (24.08.04): Geiler FILM!!! HE IST THE BEST!!!!!
Steffen (19.08.04): Bush wirkt in der Doku meistens hilflos. Er erscheint ohne seine Berater politisch nicht ansatzweise lebensfähig zu sein. -- Das einzige was er hat (und was in Amerika sehr wichtig ist) ist eine gewisse Art von Charisma. -- Der mächtigste Mann der Welt wird zum Spielball von Beratern und Lobbyisten. So ist auch zu erklären, dass seine Entscheidungen völlig intransparent sind. Äusserst Beunruhigend.
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