Originaltitel: Garfield; Deutschlandstart: 19.08.2004 (20th Century Fox); Regie: Peter Hewitt; Produktion: John Davis, Michele Imperato, Brian Manis u.a.; Drehbuch: Joel Cohen, Alec Sokolow nach dem Comic von Jim Davis; Musik: Christophe Beck; Kamera: Dean Cundey; Schnitt: Peter E. Berger mit Breckin Meyer (Jon), Jennifer Love Hewitt (Liz), Stephen Tobolowsky (Happy Chapman), Bill Murray/Thomas Gottschalk (Garfields Stimme), Evan Arnold (Wendell), Mark Christopher Lawrence (Christopher Mello) |
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Jon, wir haben hier ein kleines Problem. - Wir könnten uns hin und wieder treffen. - Jon ... - Spazieren gehen, Hundekurs besuchen ... - Jon ... ! - Du weißt schon, solche Sachen ... - Jonny-Boy! - Warte mal, das heißt, du willst ... dich mit mir treffen? - Oh Jonny-Boy, es ist langsam mal Zeit für eine Alarmanlage. Du wirst es nicht glauben, 'ne räudige Promenadenmischung ist in deinen Wagen eingebrochen! - Garfield, das ist Odie! Er wohnt ab jetzt bei uns. - Du bist hergekommen, weil du verknallt bist, und jetzt schleppst du einen Hund ab?! Oh, das ist sogar für dich peinlich. Du bist so bemitleidenswert! Oh-oh-oh-nein-nein-nein, du wirst uns keinen Köter mit nach Hause schleppen. ... Ey, ich sitze vorn! ... Was gibt's da zu glotzen, Fußhupe? - Jon mit seinem Kater Garfield. Plot:
Garfield (gesprochen von Thomas Gottschalk) ist frech, fett, faul und
filosofisch. Bequem vor dem Fernseher Lasagne schmausend ist das Leben
für ihn in allerbester Ordnung. Bis sein "Dosenöffner"
Jon Arbuckle (Breckin Meyer) beim Versuch, die Tierärztin Liz Wilson
(Jennifer Love Hewitt) zu beeindrucken, anfangs unfreiwillig wagt, einen
Hund namens Odie ins Haus zu holen. Die tölpelhafte Töle versetzt
Garfield in tiefe Katerstimmung und er beschließt: Odie muss weg!
Kritik:
Produzent John Davis versuchte bereits seit Jahren, den Garfield-Schöpfer
Jim Davis (beide sind nicht miteinander verwandt) dazu zu überreden,
ihm die Filmrechte zu überlassen. Nun, da Garfield gut 25 Jahre
auf dem Buckel hat (der erste Comic-Strip erschien am 19. Juni 1978),
kam es endlich dazu. "Ich habe Garfield immer wie einen richtigen
Kater behandelt", sagt Davis. "Er existiert tatsächlich
so in meinem Kopf. Und mit Hilfe dieser neuen Computertechnik kann man
ihn endlich authentisch wiedergeben." |
Spätestens
die anderen, real gefilmten Tiere wie Arlene, Nermal und allen voran
Odie haben nahezu gar nichts mit den spezifischen Charakteristika ihrer
Comic-Pendants zu tun: Arlene ist nicht rosa mit Kussmund, sondern eine
ganz normale graue Katze, wobei die Hass-Liebe zwischen ihr und Garfield
im Film nicht einmal vorkommt. Nermal ist nicht "das süßeste
Kätzchen der Welt", und er spricht auch zu keinem Zeitpunkt
davon. Odie ist optisch überhaupt nicht gut getroffen, und es liegt
in der Natur der Sache, dass ein dressierter Hund beim Ausführen
der Kommandos des Trainers hinter der Kamera eher schlau als strohdoof
aussieht. Die einzige Alternative wäre gewesen, sämtliche
Tiere originalgetreu digital zu kreieren - was jedoch vermutlich viel
zu teuer gekommen wäre. Fazit: Unterdurchschnittliche Kinokost bei schlechter Umsetzung der Comic-Vorlage mit zugleich schwachem Drehbuch. Einen Bonuspunkt für die technisch sehenswerte CG-Umsetzung, aber einen Punkt Abzug für Thomas Gottschalks unsägliche Synchronarbeit - ergibt zusammen 4/10 Dosen Katzenfutter mit Lebergeschmack. |
Gero
Zahn 22.08.2004 |
Leser-Kommentare: |
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ICH !!! (24.02.05): Ich fand den Film ultra mega stark und kaufe ihn mir auch auf DVD !!! |
Irgendjemand (05.10.04): Passende Kritik. Garfield selbst ist nett gemacht, der Film ist langweilig. Ob die originale Synchronstimme von Bill Murray noch irgendwas an dem Film rausreisst, weiss ich nicht, aber Gottschalk ist alle Fälle nicht so der Bringer. |
Jerry (28.08.04): Argh! Wann merkt die Filmbranche endlich, dass es ein fast unmögliches Unterfangen ist, Comic-Strips, d.h. Cartoons in Filme umzusetzen? Leider wohl niemals. Fakt ist, dass Comics im allgemeinen einer ganz eigenen Dynamik folgen und einen Aufbau haben, den man weder in Büchern noch in Filmen 1:1 einfach umsetzen kann. Das Verfilmen von Story-Comics (also ganzen Geschichten) wie "Der bewegte Mann", "Asterix" oder "Spider-Man" ist schon schwer, aber nicht unmöglich. Das Verfilmen von Comic-Strips wie Garfield oder Hägar ist dagegen kaum zu machen. Strips sind One-Liner mit ganz speziellem Aufbau, wobei sich viel des Humors tatsächlich zwischen den Panels im Kopf des Lesers abspielt. Das dann zu einem ganzen Film zusammenzupuzzeln ist m.E. zum Scheitern verurteilt. Aber was soll's ... es steht zu befürchten, dass uns über kurz oder lang jedes erfolgreiche Cartoon-Produkt auch als Film um die Ohren gehauen wird. Am besten ignorieren und lieber weiter die Strips lesen :-) PS: Wer sich interessiert, wie Comics und Cartoons funktionieren, sollte sich mal "Comics richtig lesen" von Scott McCloud anschauen (engl. "Understanding Comics"). Ein Comic darüber wie Comics funktionieren, dabei sehr fundiert und trotzdem unterhaltsam. |
Jerry (28.08.04): Argh! Wann merkt die Filmbranche endlich, dass es ein fast unmögliches Unterfangen ist, Comic-Strips, d.h. Cartoons in Filme umzusetzen? Leider wohl niemals. Fakt ist, dass Comics im allgemeinen einer ganz eigenen Dynamik folgen und einen Aufbau haben, den man weder in Büchern noch in Filmen 1:1 einfach umsetzen kann. Das Verfilmen von Story-Comics (also ganzen Geschichten) wie "Der bewegte Mann", "Asterix" oder "Spider-Man" ist schon schwer, aber nicht unmöglich. Das Verfilmen von Comic-Strips wie Garfield oder Hägar ist dagegen kaum zu machen. Strips sind One-Liner mit ganz speziellem Aufbau, wobei sich viel des Humors tatsächlich zwischen den Panels im Kopf des Lesers abspielt. Das dann zu einem ganzen Film zusammenzupuzzeln ist m.E. zum Scheitern verurteilt. Aber was soll's ... es steht zu befürchten, dass uns über kurz oder lang jedes erfolgreiche Cartoon-Produkt auch als Film um die Ohren gehauen wird. Am besten ignorieren und lieber weiter die Strips lesen :-) PS: Wer sich interessiert, wie Comics und Cartoons funktionieren, sollte sich mal "Comics richtig lesen" von Scott McCloud anschauen (engl. "Understanding Comics"). Ein Comic darüber wie Comics funktionieren, dabei sehr fundiert und trotzdem unterhaltsam. |