Originaltitel: I, Robot; Deutschlandstart: 05.08.2004 (20th Century Fox); Regie: Alex Proyas; Produktion: John Davis, Topher Dow, Wyck Godfrey u.a.; Drehbuch: Jeff Vintar, Akiva Goldsman nach dem Roman von Isaac Asimov; Musik: Marco Beltrami; Kamera: Simon Duggan; Schnitt: Shawn Broes, William Hoy u.a. mit Will Smith (Del Spooner), Bridget Moynahan (Susan Calvin), Alan Tudyk (Sonny), James Cromwell (Dr. Alfred Lanning), Bruce Greenwood (Lawrence Robertson), Adrian Ricard (Granny), Chi McBride (Lt. John Bergin), Jerry Wasserman (Baldez), Fiona Hogan (V.I.K.I.), Peter Shinkoda (Chin), Terry Chen (Chin), David Haysom (NS4 Robots), Scott Heindl (NS5 Robots), Sharon Wilkins (Woman), Craig March (Detective) |
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Warum hast du ihn ermordet? - Ich habe Dr. Lanning nicht ermordet. - Wie erklärst du dann, dass du dich am Tatort versteckt hast? - Ich hatte Angst. - Robots empfinden keine Angst. Sie fühlen rein gar nichts. Sie werden nicht hungrig, sie schlafen nicht... - Ich schon. Ich habe sogar schon mal geträumt. - Pass auf: Menschen haben Träume. Sogar Hunde haben Träume. Aber du nicht. Du bist nur eine Maschine. Eine Imitation des Lebens. Kann ein Robot 'ne Symphonie schreiben? Kann ein Robot ein Stück Leinwand in ein Meisterwerk verwandeln? - Können Sie's? - Del Spooner verhört den verdächtigen Robot. Plot:
Im Jahr 2035 sind Roboter ein ganz normaler Teil des Straßenbildes.
Sie führen Hunde Gassi, sie fahren den Müll ab, und sie arbeiten
für FedEx. Und die neueste Generation dieser Allround-Helfer steht
direkt vor der Tür, der nagelneue NS-5 der Firma U.S.Robotics,
der alles bislang dagewesene in den Schatten stellt. Mit ständigem
Uplink zur Konzernzentrale, um ständig die neuesten Updates zu
erhalten (Windows lässt grüßen). Kritik: Isaac Asimov ist wohl einer der bekanntesten Science-Fiction Autoren neben Arthur C. Clarke. Vor allem durch seine fundamentalen Robotergeschichten wurde er berühmt, in denen er die drei grundlegenden Gesetze der Robotik festlegt, hier eine grobe Fassung davon:
Diese Gesetze bilden die Basis aller Asimovschen Robotik, so auch in diesem Film. Die Konflikte eines Roboters, die mit der Befolgung dieser Regeln einher geht, im Kleinen wie im Großen, sowie die Auswirkungen auf die menschliche Gesellschaft, werden treffend angesprochen und erzählt. Damit wird Asimov durchaus gewürdigt, viel eher als im Kino-Flop Der 200-Jahre Mann. |
In
diesem Film geht es damit um den Konflikt zwischen Mensch und Maschine.
Dabei setzen Alex Proyas (Regie; Dark City, The Crow)
und Jeff Vintar (Drehbuch) nicht auf eine Blade Runner ähnliche
Atmosphäre, in der die Menschen nichts durch Technik dazu gewonnen haben,
sondern auf das Alltägliche, das Selbstverständliche, wie Roboter einem
das Leben angenehmer machen. Die Frau, die einen Roboter zum Tasche
tragen hat, oder die Oma, die sich einen Roboter als Gesellschaft in
der Küche wünscht. Und auf einen ganz normalen Cop der Mordkommission,
der nicht mit der Zeit gehen will, und lieber auf All-Stars Converse
läuft und seinen CD-Player mit der Fernbedienung betreibt. So ist es
zum einen ein Film über die Fehlbarkeit der Technik, zum anderen eine
Missionierung des Zweiflers, dass Technik auch gut sein kann. Dass auf
diesem Weg auch handfeste Action von Nöten ist, ist ja klar. Jedoch
verdrängt sie nie die eigentliche Handlung. Insgesamt eine gelungene
Drehbuchumsetzung, wenn auch weit entfernt vom Roman-Original, allerdings
mit vielen netten Anspielungen an andere Filme des Genres. Fazit: Recht freie Einfügung des Buchstoffes in eine Sci-Fi-Detektivgeschichte, aber sehr gute Unterhaltung mit hervorragenden Effekten. Allerdings kein neuer Blade Runner. Daher von mir 9 von 10 schleudernden NS-5 Transportern. |
Markus
Hoff-Holtmanns 06.08.2004 |
Leser-Kommentare: |
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Marcel (28.01.05): Ich kann überhaupt nicht verstehen warum dieser Film überall so positiv bewertet wird. Die Trickeffekte waren zu jeder Zeit als solche zu erkennen, die Schauspieler waren alle Mittelmaß und die Story war zwar gut erdacht, schleppte sich aber nur so dahin. Das Finale war dann wieder etwas temporeicher, aber so hätte der ganze Film sein sollen! Einzig und allein Wil Smith ist als cooler Titelheld recht sehenwert. Insgesamt gibt es von mir für diesen sehr durchwachsenen Robo-Streifen nur 4 von 10 unter die Reifen gekommenen Robotern |
Nikolas (03.09.04): Ich weiß nicht, vor wem ich mich als erstes verbeugen soll: Vor Asimov, der sich eine im Grundgedanken so intelligente Story ausgedacht hat oder vor Alex Proyas, der sie so klasse umgesetzt hat. Klar, I, Robot beinhaltet eine Menge Action (noch dazu gut gemachte), aber er mutiert nicht völlig zum (stupiden) Hochglanzactioner. Die teils virtuellen Kamerfahrten sind ein wahrer Augenschmaus und zeigen auf beruhigende Weise, dass es auch ein Leben ohne Bullet-Time gibt. Kommen wir zu den darstellern: Will Smith beweist, dass er tatsächlich ernsthaft schauspielern kann, selbst seinen begründeten Hass auf die Robots habe ich ihm abgenommen. Auch wenn ich selbst im Nachhinein die Nummer "einer ist konsequent paranoid und hat am Ende Recht" leicht übertrieben fand. Aber gut, sei's verziehen. Bridget Moynahan ist natürlich viel zu hübsch für die Aismovsche Vorlage, aber wenn man davon absieht, habe ich ihr die Rolle abgekauft. Sie ist unterkühlt, hat mehr emotionale Bindung zu ihren Robots als zu der realen menschlichen Welt und vollzieht ihren Charakterwandel erst ganz am Schluss. Und da zeigt sie sogar wieder glaubhafte Emotionen. Last but not least Sonny / Alan Tudyk, der in die Fußstapfen von Andy Serkis (Gollum) tritt und auf seine Art alle andern an die Wand spielt. Nicht nur ist die Animation perfekt, auch ist er trotz all der Schrauben im Prinzip die menschlichste Figur von allen. Fazit: Letztendlich ein Action-Highlight, wie man es sich lange mal wieder gewünscht hatte. Sogar die Message war hervorragend eingebaut und kam gerade deshalb so gut, weil sie gänzlich unerwartet kam und dann im Gesamtzusammenhang soviel Sinn machte. Herausragend zwar aus der Masse aber noch nicht ganz als filmisches Werk, da das i-Tüpfelchen noch irgendwie fehlt. Aber das spielt höchstens eine Rolle für die Hall-of-fame und nicht für den unbedingt anzuratenden Kinobesuch. 8 von 10 Botkrumen |
Markus (30.08.04): Verglichen mit anderen Action Filmen der letzten Jahre stellt I, Robot zur Abwechslung wieder ein Highlight dar. Sicher, der Film hat knallig überzogene (immerhin gut gemachte) Verfolgungsjagden und auch wer keinen Spass an Product Placement hat (Gab es eigentlich keinen Macintosh? Den suchte ich vergeblich.) wird leiden. Was den Film aber gut macht, ist dass er den Asimov-Grundgedanken von der Maschine die komplex genug wird, um ihre Existenz zu überdenken und insbesondere die Gesetze der Robotik zu hinterfragen rüberbringt ohne dabei zu schnulzig zu wirken. Dafür und für im Wesentlichen gelungene Umsetzung 8 von 10 blau leuchtenden Pinnochios. |
Tim (27.08.04): Sagt mal, haben die "Bewerter" sich eigentlich beim anklicken der Bewertung überhaupt nicht mehr unter Kontrolle ? Ist das tiefes Sendungsbewusstsein basierend auf fundiert bewiesener intellektueller Überlegenheit oder kindlicher Ehrgeiz ???? |
Sebastian (27.08.04): @Alex: Dein Kommentar ist noch da! Nur wenn viele Leute hier einen Kommentar posten, dann werden nur die letzten angezeigt! Um alle Kommentare zu lesen, kann dann aber jeder auf den Link: Alle Anzeigen unter den hier gelisteten Kommentaren, direkt über dem Feld, in das man seinen Kommentar schreibt, klicken!!! :-) |
Alex (26.08.04): seit wann wird hier zensiert? :((( Ich hatte letzte Woche einen kurzen Artikel geschrieben, der ist nicht mehr da :( |
Sandra (26.08.04): @Olaf: Meine Güte bist du pedantisch ;-) Selbstredend sprechen wir hier von Geschehnissen, die nicht sein können, da SciFi-Film. Von Dingen, die so wie sie im Film dargestellt werden nicht passieren können und auch nicht werden. Aber genau diese Tatsache ist für mich der Hauptgrund mir solche Filme anzusehen. Ich will das unmögliche sehen, ich will in eine fiktive Welt entführt werden (mit Robotern, Raumschiffen, Helden, Rittern), weil grauen Alltag habe ich genug. Ich weiß, dass niemand mit einem Motorrad von einer Klippe in den Frachtraum eines Flugzeugs springen kann, trotzdem passiert genau DAS in einem James-Bond-Film und ich find´s klasse, gerade WEIL es jeglicher Logik widerspricht. Ich hoffe, ich habe meinen Standpunkt etwas besser erläutern können. |
Stingray (26.08.04): An sich ein guter Film, dessen Gesamteindruck aber durch das unglaublich penetrante product placement stark geschmählert wird. Ich glaube die Produzenten haben wohl den Arsch offen. Eigentlich hätte ich mindestens 50% meines Eintrittspreises wieder zurück kriegen müssen, soviel Werbung war da drin. Eine bodenlose Frechheit. |
Olaf (22.08.04): @Sandra: Der Behauptung, dass SF-Filme nicht logisch sein müssen, muss ich massiv widersprechen. Jeder Film muss einer Logik folgen. Sonst ist er einfach schlecht gemacht. Er muss vielleicht keine äußere Logik besitzen, im Sinne von "alles was passiert, muss auch in der Realität funktionieren". Er muss aber eine innere Logik haben, d.h. aus einigen Grundannahmen muss die weitere Handlung folgen können. Dazu gehört dann auch so etwas wie Plausibilität. Wie das bei "I, Robot" war, kann ich aber leider nicht beurteilen, da ich den Film immer noch nicht geschaut habe. |
Sandra (21.08.04): Hier meldet sich eine der üblichen Kommentatorinnen, die sich nicht eher melden konnte, sorry dafür ;-) Diese fand den Film verdammt gut. 1.) I, Robot ist ein SciFi-Actionfilm, der muss nicht logisch sein, er muss gut gemacht sein, gute Action bieten, gute Tricks und saubere Sprüche und genau DAS hat er auch gemacht. 2.) Wer sich über solche Filme aufregen will, braucht gar nicht erst ins Kino gehen. Wenn ich lese es handelt sich um eine SciFi-Film mit Will Smith, dann weiß der geneigte Zuschauer was er zu erwarten hat und PUNKT. An alle 4-Punkte-Vergeber: Nachrichten in der ARD wären super für euch, da ist alles logisch oder wie wäre es mit einer schönen Doku? Schon in Fahrenheit gewesen? Jetzt zur Kritik: Der Film hat mir all das gegeben, was ich erwartet hatte: Action vom Feinsten, einen supercoolen Will Smith, klasse Special-Effect und sogar noch eine richtige Story, was will man mehr vom Popcorn-Kino erwarten? Als TNG-Fan kam mir vieles allzu bekannt vor, aber gut, das Schicksal teile ich mit vielen Star-Trek-Fans und es ist auch egal, denn obwohl die Thematik des humanisierten Roboters/Androiden (Data) bzw. des sich abspaltenden Individuums (Borg) bekannt ist, ist es spannend und super umgesetzt. Die Kameraführung hier ist - wie ich Markus 100% zustimmen muss - 1A. Was mich dagegen richtig genervt hat und auch in Zukunft nerven wird sind die Matrix-Zeitlupen-Aufnahmen. Warum? Zu welchem Zweck? Es ist überflüssig und nervt gewaltig, besonders wenn man wie ich auf dem Wege ist Matrix 2 und 3 aus seinem Gedächtnis komplett zu löschen. Fazit: Bisher der Action-Blockbuster des Sommers, keine Frage. Wer gut gemachtes SciFi-Popcorn-Kino sehen will, der ist in I, Robot an der richtigen Stelle. 9 von 10 angriffslustigen Katzen |
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