Originaltitel: Jeux d'enfants ; Deutschlandstart: 12.08.2004 (Alamode Film); Regie: Yann Samuell; Produktion: Ève Machuel, Patrick Quinet, Christophe Rossignon; Drehbuch: Jacky Cukier, Yann Samuell; Musik: Philippe Romvi; Kamera: Antoine Roch; Schnitt: Andrea Sedlácková mit Guillaume Canet (Julien), Marion Cotillard (Sophie), Thibault Verhaeghe (Julien mit 8), Joséphine Lebas-Joly (Sophie mit 8), Gérard Watkins (Juliens Vater), Emmanuelle Grönvold (Juliens Mutter), Laëtizia Venezia Tarnowska (Christelle), Gilles Lellouche (Sergei), Elodie Navarre (Aurélie), Julia Faure (La soeur de Sophie), Frédéric Geerts (Igor), Robert Willar (Julien mit 80), Nathalie Nattier (Sophie mit 80) |
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Plot:
Julien (Thibault Verhaeghe/Guillaume Canet) und Sophie (Josephine Lebas-Joly/Marion
Cotillard) leben in einem Städtchen in Belgien und freunden sich
im Alter von acht Jahren per Zufall an. Beide haben unterschiedliche
Probleme: Juliens Mutter hat auf Grund von Lungenkrebs nicht mehr lange
zu leben und Sophie wird auf Grund ihrer polnischen Abstammung von den
anderen Kindern als „Polackin“ beschimpft und gehänselt.
Julien hat von seiner Mutter eine Spieldose geschenkt bekommen, die
er aber eines Tages Sophie aus Mitleid und zum Trost überlässt,
als er sieht, wie sie mal wieder drangsaliert wird. Dieses allerdings
nur unter der Bedingung, dass er sie auch ab und zu mal bekommt. Sie
schließen einen Pakt, dass immer derjenige, der die Dose haben
möchte, etwas dafür tun muss und zwar genau die Aufgabe, die
der andere ihm stellt. So muss die achtjährige Sophie auf die Frage
der Lehrerin nach Worten mit „B“, mit „bumsen“,
„blasen“ etc. antworten. Und das ist eher noch eine lahme
Aufgabe zwischen den beiden. Mit der Zeit entwickelt sich aus diesem
Mutprobenspiel eine echte und tiefe Freundschaft. Kritik:
Regisseur Yann Samuell ist mit seinem ersten Kinofilm direkt ein Meisterstück
gelungen, welches aus der Masse hervorsticht. Liebe mich, wenn du
dich traust ist eine nahezu perfekte Mischung aus Komödie,
Drama, Romanze und Tragödie gepaart mit einer gehörigen Portion
bitterbösem Humor. Dieser Film hat eine originelle Geschichte zu
erzählen, ist unter anderem durch die mehr als überzeugenden
Darsteller sehr mitreißend geworden und hat obendrein auch eine
Seele. Eine wahre Wohltat zwischen den ganzen special-effect-beladenen
und meist nicht wirklich überzeugenden Blockbustern, die in der
letzten Zeit im Kino liefen. |
Der
Film wird immer frecher mit zum Teil bitterbösem Humor. Das ist
eine konsequente und kontinuierliche Entwicklung sowohl im Filmstil
als auch in der Handlung und der charakterlichen Entwicklung der beiden
Protagonisten. Beide haben sich bei ihrem Spiel nie um die Meinung von
anderen geschert und auch nicht darum, ob sie die Gefühle von anderen
Leuten verletzen. Auch haben sie in der Kindheit von ihrer Umwelt nie
besonders viel liebenswerte Gefühle (außer Julien von seiner
Mutter) erfahren und haben sich somit ihre eigene kleinen Welt aufgebaut
und in ihr gelebt. Diese können sie aber in der Realität der
Erwachsenenwelt nicht mehr aufrecht erhalten. So sind beide (besonders
Julien) sehr egozentrisch geworden und nicht in der Lage, ihre wahren
Gefühle füreinander auszudrücken. Die nicht gezeigte
Zuneigung mündet schließlich in eine fanatische Abhängigkeit,
in der beide nur noch verletzend zueinander sind. Ob das bis zum Ende
so bleibt, wird hier nicht verraten! Fazit: Liebe
mich, wenn du dich traust ist ein origineller und sehr ungewöhnlicher
Film geworden. Die Mischung von liebenswerter Erzählung, Liebesdrama
und bitterböser Komödie, erinnert in der ersten Hälfte
stark an Amelie und glänzt durch den Erzählstil und
die überraschenden Einfälle. Der Film ist Freunden von ungewöhnlichen
Storys und gut gemachten Filmen, die eine Seele haben, sehr zu empfehlen.
9½ von 10 perfekten Tyrannen. |
Sebastian
Schwarzs 15.07.2004 |
Leser-Kommentare: |
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An (13.07.13): Dieser Film ist ein rundum gelungenes Kunstwerk. Ich schaue ihn mir so gern an. Glückwunsch und Hochachtung an den Regisseur und das Filmteam. |