Unzertrennlich
Komödie, USA 2003, 121 Minuten, ab 6
Originaltitel: Stuck On You; Deutschlandstart: 01.01.2004 (20th Century Fox); Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly; Produktion: Mark Charpentier, Bobby Farrelly, Peter Farrelly; Drehbuch: Charles B. Wessler, Bennett Yellin; Musik: Tom Wolf; Kamera: Daniel Mindel; Schnitt: Christopher Greenbury, Dave Terman; Kostüme: Deena Appel

mit Matt Damon (Bob), Greg Kinnear (Walt), Eva Mendes (April), Wen Yann Shih (May), Pat Crawford Brown (Mimmy), Ray 'Rocket' Valliere (Rocket), Tommy Songin (Tommy), Terence Bernie Hines (Moe), Cher (Herself), Jackie Flynn (Howard), Seymour Cassel (Morty O'Reilly), Griffin Dunne (Himself), Bridget Tobin (Vineyard Cutie), Danny Murphy (Dicky), Malcolm G. Chace Jr. (Vineyard Buddie)

Filmplakat
Internet Movie Database ()
Offizielle Homepage (20th Century Fox )
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Walt im Gespräch mit April (Eva Mendes). Bob (Matt Damon) und Walt (Greg Kinnear) beim Tennis Matt und Walt auf der Flucht. Bob (Matt Damon) und Walt (Greg Kinnear) jeweils mit Freundinnen.

Hi, wie geht's dir. Mein Name ist Bob Tenor, aber im Grunde bin ich mehr ein Bariton. - Hi, Bob. - Das ist mein Bruder Walt. ... Hör zu, wenn du... falls du irgendwann mal in der Stadt sein solltest... Ich meine, du bist ja jetzt in der Stadt. Aber wenn du mal wieder da sein solltest und keine Lust auf so 'ne Spelunke hast... Entschuldige, tut mir leid. Das hat ja gerade so geklungen als wärst du eine kleine Hafendirne. Vielleicht kommst du mal zu uns in den Quickie-Burger. Das ist mein Restaurant. Es gehört mir, zusammen mit meinem Bruder Walt. Du hast ihn schon kennen gelernt. - Mööp! Deine Zeit ist um, Schlappschwanz. ... Darf ich dich auf 'nen Drink einladen? - Gern. - Bob versucht eine Frau anzusprechen.

Plot: Die Brüder Bob (Matt Damon) und Walt (Greg Kinnear) sind siamesische Zwillinge. Sie sind an der Hüfte zusammengewachsen und teilen sich alles in ihrem Leben. Allen Vorurteilen zum Trotz sind sie jedoch keineswegs behindert, sondern leben ihr(e) Leben wie jeder „normale“ Mitbürger auch. Bob betreibt ein Burger-Restaurant in einem kleinen verschlafenen Nest an der Ostküste und führt eine dreijährige Internet-Beziehung mit May (Wen Yann Shih) aus L.A., die selbstverständlich nichts von seiner besseren Hälfte weiß. Während Walt davon träumt ein berühmter Schauspieler zu werden, sehnt sich Bob einfach nur nach einer normalen Beziehung mit May.
Auf Walts Drängen hin ziehen die beiden nach Hollywood und werden von einem skurrilen Agenten unter Vertrag genommen. Als sie zufällig auf die Sängerin und Schauspielerin Cher (Cher) treffen scheint Walts Traum von einer Karriere im Showbusiness plötzlich ganz nah und Bob lernt endlich seine große Liebe kennen.

Kritik: Bobby und Peter Farrelly präsentieren uns nach Dumm und Dümmer, Verrückt nach Mary, „Ich beide und sie“ und Schwer verliebt mit Unzertrennlich ihr neuestes Werk. Und diesmal verdient der Film diese Bezeichnung sogar.
Als ich in der Zeitung las, dass die Farrelly-Brüder einen Film über ein siamesisches Zwillingspärchen gedreht haben, ist mir übel geworden. Spontan musste ich an den uns präsentierten Fäkalhumor in Dumm und Dümmer denken oder die unter-der-Gürtellinie-Gags in Ich beide und sie. Dann habe ich mir die Besetzungsliste angeschaut und war überrascht dort den Namen Matt Damon zu lesen. Nun sah die Sachlage schon anders aus, denn ich war mir sicher, dass Matt Damon niemals in einem Film mitwirken würde, in der eine körperliche Behinderung niveaulos behandelt würde.
Ich kann nur sagen, er hat mich keinesfalls enttäuscht. Unzertrennlich geht das heikle Thema der siamesischen Zwillinge humorvoll an, ohne jemals in die Geschmacklosigkeit abzugleiten.

Matt Damon und Greg Kinnear spielen die Zwillinge so beherzt und charmant, dass man sie den ganzen Tag lang knuddeln möchte. Der Film zeigt der Gesellschaft, dass körperlich behinderte Menschen durchaus ein erfülltes und glückliches Leben führen können und sich ebenfalls mit den ganz alltäglichen Problemen herumschlagen müssen.
Bob hat Angst davor May von seiner – wie er es nennt – „Verbundenheit“ zu erzählen, weil er fürchtet sie würde sich schamvoll von ihm abwenden. Walt dagegen will sich selbst und Bob beweisen, dass er auch als verbundener Zwilling ein Hollywoodstar werden kann.
Mein Kompliment auch an Cher, die hier sich selbst gekonnt auf die Schippe nimmt und das nicht zu wenig. Neben weiteren Gastauftritten ist der Film zusätzlich gespickt mit zahlreichen Insider-Gags, die wohl nur dem treuen Kinogänger auffallen werden.
Unzertrennlich ist witzig, herzlich, anrührend und dabei keine Sekunde langweilig oder übermäßig sentimental. Mir gefiel sehr gut, dass die Farrelly-Brüder auch das Leben nach der gelungenen „Trennung“ präsentieren. Denn auch die Trennung birgt Probleme in sich und bringt neue Ängste zum Vorschein. Man stelle sich vor, man ist 32 Jahre lang mit einer Person verbunden, 24 Stunden am Tag, ein Leben lang und dann plötzlich ist diese Person nicht länger präsent, nicht mehr Teil von einem selbst. Auch dieses Problem des Verlustes wird hier deutlich und ebenso humorvoll hervorgehoben.
Der Film lebt ganz klar durch die Präsenz von Damon und Kinnear, die mit einer solchen verblüffenden Koordination und Spielfreude an das Thema herangehen, dass einem das Herz aufgeht.
Die Gags in Unzertrennlich sind keine Schenkelklopfer. Wer auf den Humor aus Dumm und Dümmer wartet, der wartet glücklicherweise vergeblich. Dennoch darf herzlich gelacht werden und dabei ist das Geheimnis so einfach: Es wird nicht ÜBER die verbundenen Zwillinge gelacht sonder vielmehr MIT ihnen.
Die erste Hälfte des Films ist temporeich und mit Pointen gespickt. In der zweiten Hälfte geht es etwas ernster und auch sentimentaler zu, was vielleicht viele Zuschauer als Manko sehen werden, ich jedoch nicht. Ich finde nämlich die Mischung macht's und die ist hier nahezu perfekt. Stuck On You heißt der Film im Original und ist – wie auch bei Me Myself And Irene – der treffendere Titel. Stuck On You – Ein Teil/Stück von dir – denn so leben Bob und Walt miteinander – jeder mit einem Stück des anderen.

Fazit: Unzertrennlich ist der bisher beste Film der Farrelly-Brüder. Das ernste Thema wird humorvoll, witzig, anrührend und perfekt in Szene gesetzt. Hier stimmt einfach alles: vom Drehbuch über die Schauspieler bis hin zu den Dialogen. Ich gebe ganz knappe 9 von 10 Papiertüten für Panikattacken

Sandra Plich
19.12.2003

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833 Stimmen
Schnitt: 4.9
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Leser-Kommentare:
Sebastian (26.12.03): Ich stimme Sandra bei den meisten Punkten ihrer Kritik zu! Unzertrennlich wartet Gott sei Dank nicht mit dem üblichen Fäkalhumor der Farrelly-Brüder auf, sondern mit einem angenehmen Humor, der häufig sehr dezent, aber doch auch mal deftig ist. Ich habe heftigst gelacht! Aber leider zünden nicht alle Gags so, wie sie sollten.
Außerdem beinhaltet der Film in der zweiten Hälfte zu wenig Komik. Da überwiegt dann die Sentimentalität zu sehr! Die Farrellys haben die perfekte Mischung leider nicht ganz gefunden. Trotzdem ist der Film in seiner Gesamtheit durchaus gelungen. Vor allem, weil man nicht über, sondern mit den Zwillingen lacht!
Das größte Manko von Unzertrennlich ist aber, dass er mit seinen 2 Stunden bei weitem zu lang geraten ist! Man könnte mindestens 20 Minuten rauskürzen, und dass würde dem Film nicht nur nicht schaden, es täte ihm sogar sehr gut! Denn er hat doch, besonders in der zweiten Hälfte, einige Längen!
Sehr gut sind die beiden Hauptdarsteller, die ihre Rollen sehr sympathisch, natürlich und lustig spielen, ohne dabei aber albern zu sein. Sehr gut fand ich außerdem noch zum einen Cher, die sich auf bewundernswerte Weise über sich selber lustig macht, und zum anderen die guten Insider-Gags!
Alles in allem ist der Film durchaus gelungen, hätte aber noch um einiges besser sein können/müssen! So gebe ich nur gute 7 von 10 schnell servierten Fast-Food-Gerichten!

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