Originaltitel: Inside Man; Deutschlandstart: 23.03.2006 (UIP); Regie: Spike Lee; Produktion: Jonathan Filley, Brian Grazer u.a.; Drehbuch: Russell Gewirtz; Musik: Terence Blanchard; Kamera: Matthew Libatique; Schnitt: Barry Alexander Brown mit Denzel Washington (Detective Keith Frazier), Clive Owen (Dalton Russell), Jodie Foster (Madeline White), Christopher Plummer (Arthur Case), Willem Dafoe (Captain John Darius), Chiwetel Ejiofor (Detective Bill Mitchell), Carlos Andrés Gómez (Steve), Kim Director (Stevie), James Ransone (Steve-O), Bernie Rachelle (Chaim), Peter Gerety (Captain Coughlin), Victor Colicchio (Sergeant Collins), Cassandra Freeman (Sylvia), Peter Frechette (Peter Hammond), Gerry Vichi (Herman Gluck) u.a. |
|
|
Also, was zum Teufel können Sie für mich tun, obwohl ich eindeutig mehr weiß als Sie und alles perfekt geplant habe? - Glauben Sie mir, wenn es nötig ist, dann kann ich Ihren ganzen schönen Plan umschmeißen. Je eher Sie also damit aufhören, ein Problem für mich zu sein und stattdessen für eine Lösung sorgen, desto besser für Sie. - Dalton Russell und Madeline White verhandeln. Plot: Als Anstreicher verkleidete Gangster – unter der Führung von Dalton Russell (Clive Owen) - überfallen eine Bank in Manhattan. Der vermeintliche Bankraub mündet in einer Geiselnahme. Die Gangster bringen um die fünfzig Menschen in ihre Gewalt. Die Polizei schaltet den Vermittler Keith Frazier (Denzel Washington) ein, der soll Russell auf den Zahn fühlen. Doch er benimmt sich nicht, wie ein Geiselnehmer es tun sollte, und führt Frazier immer wieder vor. Welchen Schritt Frazier auch unternimmt, Russell scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein. Erschwert wird Fraziers Arbeit zudem durch die Interventionen von Madeline White (Jodie Foster), welche die Interessen des Bankiers Arthur Case (Christopher Plummer) vertritt. Kritik:
Als ich hörte, Spike Lee habe einen neuen
Film gedreht, war ich skeptisch. Vorgängerfilme wie Jungle
Fever, Malcom X oder 25
Stunden haben mich wenig überzeugt, ebenso wenig wie sein
gern gesehener Hauptdarsteller Denzel Washington. Dann las ich von der
Story und dass Jodie Foster und Clive Owen Hauptrollen übernommen
hatten und dachte: Okay, das musst du sehen. |
Denzel
Washington konnte ich wie immer nichts abgewinnen, obwohl er seine Rolle
elegant spielt. Aber er wirkt – wie in (nahezu) allen seinen Filmen
kalt und unnahbar auf mich, was seltsamerweise wiederum dem Charakter
sehr viel Glaubwürdigkeit verleiht. Der Charakter, der jedoch am
meisten im Zwielicht steht, ist Madeline White – souverän
gespielt von Jodie Foster, die hier auf spröde Weise sexy sein
darf. Die besten Szenen des Films, sind die Dialog-Sequenzen zwischen
den Hauptcharakteren Owen/Washington/Foster. An diesen Stelle lässt
der Film sich sogar mit Heat vergleichen, der ja auch von der
Verbindung Pacino/DeNiro lebt. Fazit: Spike Lee versteht zu unterhalten und gleichzeitig Gesellschaftskritik unterzubringen. Der Film ist spannend und weckt das Interesse der Zuschauer. Wer jedoch einen Actionfilm erwartet, sitzt definitiv im falschen Film. Die Psychoanalyse ist die hauptsächliche Waffe, die in Inside Man zum Einsatz kommt. 9 von 10 Tittenwundern. |
Sandra
Plich 27.03.2006 |
Leser-Kommentare: |
---|
Börnie (21.10.06): Hallo, ich hab' mir den Film gerade auf DVD angesehen. Etwa 90 Minuten hat die Handlunfg immer mehr Spannung aufgebaut. Ich war schon sehr gespannt auf das "Motiv" des Films. Am Ende: Hä? Warum hat man im Keller die Rohre freigegraben? Worum ging es eigentlich? |
Olaf (29.03.06): Interessante Beiträge von Sandra und Sebastian, aber ich hab irgendwie einen anderen Film gesehen. Nach meinem Empfinden gab es im Film keine Phasen, in denen die "Rassefrage" eine "Hauprolle" spielte, und eine "Holzhammermethode" konnte ich auch nicht feststellen. Im Gegenteil fand ich die Gesellschaftskritik in Inside Man im Gegensatz zu Spike Lees früheren Filmen sehr subtil eingesetzt. Rassismus kommt zwar in Form einer alltäglichen Fremdenfeindlichkeit im Film vor, wird aber darüber hinaus eigentlich nicht thematisiert oder kommentiert. Für mich war Inside Man in erster Linie ein intelligent gemachter Thriller, der sich auf viele Genre-Klassiker explizit beruft. Clive Owen beweist mal wieder, dass er momentan die "coolste Sau" ist, die in Hollywood rumläuft. Von mir gibt es 8 von 10 Gefängniszellen |
Sebastian (28.03.06): Inside Man ist ein echt guter und vor allem endlich mal ein wirklich intelligenter Thriller! Allerdings hätte er ein wenig mehr Drive vertragen können! Das Problem ist einfach, dass er von Spike Lee inszeniert wurde. So hat der Film leider eine Überdosis Spike Lee und eine Unterdosis Action abbekommen. Lee konnte es mal wieder nicht lassen, seine Sozial-/Gesellschaftskritik mit aller Macht in dem Film einzubauen. So überdimensioniert passt es einfach nicht in einen Thriller dieser Art. Da wäre weniger Holzhammermethode besser gewesen! Die Videospielsache, das mit dem Inder etc. hätte man entweder subtiler oder noch besser gar nicht unterbringen können! Trotzdem ist der Film äußerst gelungen und sehenswert. Auch wenn die Auflösung am Ende weniger spektakulär ist, als erwartet, ist sie doch zum Film passend. Ich gebe 8 von 10 "Bond"-Kugelschreibern von Amazon! |